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Odysee
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08.11.2015 | www.kla.tv/7081
„Kampfjets bombardieren Klinik in Syrien. Opposition beschuldigt Russland“, so hieß es am 22. Oktober in fast allen großen Zeitungen. Verschiedene Medien hatten unter Verweis auf die in den USA ansässige „Syrisch-Amerikanische Mediziner-Gesellschaft“, kurz SAMS, von russischen Luftschlägen gegen Krankenhäuser in den Städten al-Hadher, al-Eis, Khan Tuman, Sarmin, Latamna und al-Zirba berichtet. Meldungen von dieser und anderen Nicht-Regierungsorganisationen werden von den Medien selten kritisch hinterfragt. So war beispielsweise am 22. Oktober auf N-TV zu lesen, ich zitiere: „Bei einem Luftangriff im Nordwesten Syriens sollen russische Kampfjets ein Krankenhaus getroffen haben. Dabei seien 13 Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Krankenhausmitarbeiter, teilte die oppositionsnahe ‚Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte‘ mit.“ Die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ wird von nur einem Mann, einem syrischen Migranten in England, betrieben. Sie gehört zu den primären Quellen von Mainstream-Medien, wenn es um Informationen aus dem Bürgerkriegsgebiet in Syrien geht. Der frühere CIA-Offizier Ray McGovern sagte dazu, solche Quellen seinen, ich zitiere, „ein sehr unzuverlässiges Handwerkszeug, um Urteile darauf zu stützen“. Weiter schrieb die Online-Ausgabe der BILD-Zeitung: „Russische Kampfjets greifen angeblich gezielt Krankenhäuser in Syrien an, um die Bevölkerung aus den Rebellengebieten zu vertreiben. Den Vorwurf erhebt Doktor Zaher Sahloul von der „Syrisch-Amerikanischen Mediziner-Gesellschaft“ und bezieht sich dabei auf seine Kollegen, die direkt in den umkämpften Gebieten arbeiten. Sahloul berichtet, dass die beiden einzigen funktionierenden Krankenhäuser südlich von Aleppo am Sonntag von russischen Kampfflugzeugen attackiert wurden.“ Nun zu den Gegenstimmen: Auf dem Beweisfoto, welches die Organisation SAMS vom angegriffenen Krankenhaus in Sarmin auf Facebook postete, ist das Zimmer zwar verwüstet, aber wohl kaum durch eine Bombe. Die Fensterscheiben sind intakt. Die Plexiglasscheiben des Brutkastens zeigen keine Beschädigung. Leichte Schreibtischutensilien sind noch an Ort und Stelle – kaum vorstellbar bei einer Druckwelle durch Bomben. Im Wesentlichen ist nur ein Regal umgefallen. Insofern ist das Bild kaum glaubwürdig, was jedoch jedem aufgefallen sein müsste, der den angeblichen Beweis überprüft. Damit nicht genug. Am 2. November präsentierte Moskau Bilder, die das Gegenteil eines Bombenangriffs beweisen. Die Luftaufnahmen, die nach den Anschuldigungen aufgenommen wurden, zeigen die angeblich zerbombte Klinik unversehrt. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, stellte die Aufnahmen vom 31. Oktober vor. Darauf ist das unversehrte Gebäude der Klinik zu sehen. Um zu beweisen, dass es sich um ein und dasselbe Gebäude handelt, zeigte der Militärsprecher auch ältere Fotos, die noch während des Baus des Krankenhauses im Jahr 2014 aufgenommen worden waren. „Wie Sie sehen, sind alle typischen Bauten, die es 2014 gegeben hat, auch auf dem Bild zu sehen, das vorgestern gemacht wurde“, sagte Konaschenkow zu den anwesenden Journalisten. Außerdem teilte er mit, das Verteidigungsministerium gehe jedem Vorwurf nach und stellte fest, dass in fünf der sechs erwähnten Ortschaften gar keine Krankenhäuser existieren. Somit bleibt nur das Krankenhaus in Sarmin, welches gemäß den Luftaufnahmen jedoch unbeschädigt ist. Wiedereinmal bestätigt sich, dass es den westlichen, etablierten Leitmedien kaum noch um eine objektive, geflissentlich überprüfte Berichterstattung geht. Falschmeldungen und veröffentlichte Bilder, die sich nachträglich als Fälschung erweisen, sind bei Weitem keine Seltenheit. Die Meinung der westlichen Leitmedien erweist sich oft als voreingenommen und als Hetze gegen die russische Politik und gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Jemand, der genau dieses, scheinbar abgesprochene Spiel der westlichen Medien durchschaut hat, ist der ehemalige General der NATO und höchster Offizier der deutschen Bundeswehr, Harald Kujat. In der Maybrit Illner-Talkshow im ZDF vom 4.9.2014 äußerte sich Kujat unmissverständlich über die Desinformation des Westens, wenn es um die Berichterstattung bzw. Anschuldigungen gegen Russland geht. Hören Sie nun zum Schluss, was Kujat schon damals am 4.9.2014 sagte und immer noch hochaktuell für die Berichterstattung im Syrienkonflikt gilt: „Es ist nicht nur so, dass wir vorsichtig sein müssen mit dem was Russland sagt, wir müssen auch sehr vorsichtig sein mit dem was die Ukraine sagt und leider Gottes muss ich auch sagen, wir müssen auch vorsichtig sein mit dem was der Westen sagt. Wir müssen doch in einer solchen Situation abwägen, vorsichtig sein. Wir müssen uns doch darüber im Klaren sein, dass eine Lösung und zwar eine politische Lösung, nur mit Putin erreicht werden kann und nicht gegen Putin! Und wenn man dann im Vorfeld, von wem auch immer, Putin und Russland verunglimpft, […] kommen wir nämlich zu einer völlig falschen Einschätzung der Lage und das hilft nicht zu einer Lösung.“
von sl./dd.
http://www.n-tv.de/politik/Kampfjets-bombardieren-Klinik-in-Syrien-article16189501.html
http://www.bildereport.com/politik/ausland/syrien-krise/syrien-krankenhaeuser-43083086.bild.html
https://www.linkedin.com/company/syrian-american-medical-society
https://deutsch.rt.com/33394/international/interview-verweigert-syrische-beobachtungsstelle-fuer-menschenrechte-will-sich-selbst-nicht-beobachten-lassen/
https://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Kujat
https://propagandaschau.wordpress.com/2014/09/05/zdf-harald-kujat-warnt-vor-desinformation-auch-im-westen/
https://www.youtube.com/watch?v=icMM25AXjIg