Ergänzende Sendungen zu diesem Thema:Alena Buyx – Gezielt eingesetzte Marionette im Ethikrat? https/www.kla.tv/21517 Soll Leihmutterschaft legalisiert werden? https/www.kla.tv/11524 Nach „Ehe für alle“ nun „Kinder für alle“? https/www.kla.tv/14293 |
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02.05.2022 | www.kla.tv/22417
Wo ein Krieg tobt, offenbaren sich häufig auch die Abgründe anderer unethischen „Geschäfte“ des jeweiligen Landes. Eines davon beschreibt die freie Journalistin und Autorin Birgit Kelle in ihrem Artikel über die Leihmutterschaft „Bestellt und nicht abgeholt“: „Hunderte von Neugeborenen warten derzeit in der Ukraine in Luftschutzkellern von Reproduktionskliniken, wie etwa bei Marktführer BioTexCom darauf, von ihren Besteller-‚Eltern‘ abgeholt zu werden.“, so Kelle. Anschaulich berichtet sie darüber, wohin es führt, wenn man einmal damit beginnt, Kinder wie Objekte zu handeln. Die Kliniken, die dieses lukrative Geschäft mit dem unerfüllten Kinderwunsch weltweit und häufig homosexueller Paare betreiben, appellieren an ausländische Botschaften und Politiker, um Lösungen zur Ausfuhr der Kinder aus dem Kriegsgebiet zu finden. Da jedes einzelne Baby zwischen 50.000 und 70.000 Euro kostet, wollen die Verträge auch erfüllt werden, berichtet sie. Von den gut 70.000 Euro, die die Besteller in der Ukraine an die Kliniken zahlen, bekommt die Leihmutter selbst um die 10.000 Euro. Mit normaler Arbeit würde sie vergleichsweise durchschnittlich nur rund 300 Euro monatlich erarbeiten. Sie verdient mit einer Geburt also fast drei Jahresgehälter, was für viele Gebärende also ein Vermögen darstellt. Gerade bezahlen sie jedoch möglicherweise nicht nur mit der Ausbeutung ihrer Körper, sondern vielleicht auch mit ihrem Leben, warnt Kelle. Leihmütter die noch nicht entbunden haben, dürfen das Land nicht verlassen, haben aber oft auch eine eigene Familie und Kinder. Die Kliniken nehmen bewusst Frauen mit Geburtserfahrung unter Vertrag. Vertraglich werden sie daran gebunden, während der Schwangerschaft auf gesunde Ernährung zu achten, Drogen und Alkohol zu meiden. In der Regel müssen die Leihmütter mit Kaiserschnitt entbinden und dürfen das Kind nicht stillen, damit keine Bindung zum Kind aufgebaut wird, erklärt Kelle. Also ist das Naheliegendste in dieser Notsituation, dass die Gebärenden ihre Kinder selbst versorgen, nicht gestattet. Stattdessen werden die Babys mit Milchfläschchen von Fremden aufgezogen und schlafen gerade in Luftschutzkellern in Plastikbettchen. Auch manche Zeitungsredaktionen rufen nun dramatisch: „Helft den Eltern, ihre Kinder zu holen!“. Allerdings würde die Unterstützung für diese Eltern juristisch bedeuten, ihnen bei der Durchführung einer Straftat behilflich zu sein. Hier bringt Kelle die Frage auf, ob man tatsächlich jenen helfen muss, die sich bewusst über die Rechtsordnung und die ethischen Grenzen ihrer Länder hinwegsetzen und im Ausland das tun, was im eigenen Land verboten ist. Immerhin sind es jährlich 15.000 Paare in Deutschland, die das tun. Ungefähr 6000 davon in der Ukraine, welche in Europa inzwischen zur florierenden Leihmutterschafts-Goldgrube mutiert ist. „So zeigt der Krieg nicht nur die hässlichen Seiten der menschlichen Natur, sondern auch die Fratze dessen, was man in unseren Breitengraden unter dem Begriff ‚Leihmutterschaft‘ subsumiert. Ein verniedlichender Begriff, denn hier wird ja keine Mutter geliehen, sondern eine Frau im wahrsten Sinne des Wortes zum reinen Brutkasten degradiert. Als Mutter will man sie ja explizit gerade nicht“, äußert Kelle besorgt. „Leihmutterschaft ist Menschenhandel“, fügt sie warnend hinzu: „Alles, was danach kommt, sind Kollateralschäden, die eben eintreten, wenn man einmal beginnt, Kinder wie Objekte auf dem Weltmarkt zu handeln. Es gilt als Errungenschaft der Zivilisation und weltweite Übereinkunft, dass Organhandel ethisch verwerflich und verboten ist – auch um die Selbstausbeutung armer Menschen zu verhindern. Eine Niere auf dem Weltmarkt zu kaufen wird also kollektiv geächtet. Ein ganzes Kind zu kaufen, wird hingegen unter heterosexuellen und schwulen Promi-Pärchen auch in der Boulevard-Presse zur modernen Form der Familiengründung hochstilisiert.“ Sicher ist, den Kindern müsste man helfen. Die „Eltern“ und Kliniken hingegen, welche aus der Krise der Armut der einzelnen Frauen und Familien ihre Profite ziehen, müsste man anzeigen und bestrafen. Doch damit nicht genug! Kelle prognostiziert auch für Deutschland nichts Gutes, wenn die Ampelregierung ihre gesteckten Ziele eine „altruistische“ bzw. „nicht-kommerzielle“ Leihmutterschaft zu legalisieren, durchsetzen kann. In Deutschland ist Leihmutterschaft noch verboten. Das Embryonenschutzgesetz verhindert sowohl Eizellspende als auch Embryonenspende und Leihmutterschaft. Doch liegt die Betonung, wie Kelle sagt, auf dem „noch“. Die blumige Theorie des gesteckten Zieles der aktuellen Regierung, besagt, dass kein Geld zwischen Bestellern und Leihmutter fließt, und dass es alles nur ein Akt der Nächstenliebe für verzweifelte Menschen mit Kinderwunsch und somit eine gute Tat wäre. Gerne bemüht man dann das emotionale Beispiel der Schwester, die für ihre Schwester oder die Mutter, die für Sohn oder Tochter stellvertretend das Kind austrägt, beschreibt Kelle. Es bleibe also quasi in der Familie. Außerdem ist die altruistische Variante nicht wirklich nicht-kommerziell. Die Fertilitätskliniken nämlich lassen sich dafür fürstlich bezahlen. Die Einzige, so Kelle, die hier zwar das gesamte gesundheitliche Risiko und das Kind trägt, dafür aber rein gar nichts bekommt, ist die Leihmutter selbst. Aber das nennt sich modern und laut neofeministischer Auslegung „selbstbestimmte weibliche Reproduktionsarbeit“, welch ein Hohn für jede Frau! Sollten diesem Vorhaben der Ampelkoalition nicht ganz schnell und entschie-den ein Riegel vorgeschoben werden? Wird es auch in unserem Land zur Aus-beutung der Armen kommen? Sich an deren Not zu bereichern oder Ausbeutung des weiblichen Körpers unter dem Decknamen Altruismus zu idealisieren; beides ist einfach nur unethisch und menschenunwürdig. Eine strenge EU-Ethikkommission die diese Entgleisung zum Kinderhandel nicht unterbindet, legitimiert ihn.
von abu/avr
Alena Buyx – Gezielt eingesetzte Marionette im Ethikrat? www.kla.tv/21517
Soll Leihmutterschaft legalisiert werden? www.kla.tv/11524
Nach „Ehe für alle“ nun „Kinder für alle“? (mit aktueller Dokumentation zum Thema Leihmutterschaft) www.kla.tv/14293