Trotz alternativem Nobelpreis: Glaubwürdigkeit der Weißhelme umstritten

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30.11.2016 | www.kla.tv/9457

Sie seien dort, wo niemand mehr hingeht: Die sogenannten Weißhelme im syrischen Bürgerkrieg retten, bergen, helfen – mehr als 60.000 Menschenleben sollen sie, nach eigenen Angaben, bislang gerettet haben. So berichtete das Nachrichtenportal tagesschau.de und andere Medien am 25. November 2016 aus aktuellem Anlass: Die Weißhelme erhielten als einer von vier Preisträgern den alternativen Friedensnobelpreis. Doch wer genau steckt hinter dieser Nichtregierungsorganisation, und sind die Weißhelme wirklich so neutral und unparteiisch, wie sie es auf ihrer Webseite von sich behaupten? „Wir helfen allen Syrern“, heißt es dort. Erstens muss festgehalten werden, dass sich die Weißhelme zwar als „Syrischer Zivilschutz“ ausgeben, jedoch nichts mit einer Zivilschutzorganisation im herkömmlichen Sinn zu tun haben. In der Regel sind diese nämlich dem Staat unterstellt. Die Organisation hinter den Weißhelmen ist vielmehr „The Syria Campaign“, zu Deutsch „Die syrische Kampagne“, welche in Großbritannien registriert ist. „The Syria Campaign“ sei, nach eigenen Angaben, „absolut unabhängig“ und akzeptiere „kein Geld von Regierungen oder irgendjemandem, der direkt im syrischen Konflikt involviert ist“. Jedoch stellte sich diese Behauptung bereits als Lüge heraus. Denn allein von der, der US-Verwaltung unterstellten Hilfsorganisation USAID erhielten die Weißhelme 23 Millionen US-Dollar. Dies bestätigte auch Mark Toner, der offizielle Sprecher des Weißen Hauses am 27. April 2016. Die Finanzströme der Weißhelme laufen über die eigens zu diesem Zweck ins Leben gerufenen Stiftung „Mayday Rescue“, zu Deutsch „Notrufsignal-Rettung“. Diese hat ihren Sitz in Istanbul, ist aber als niederländische Organisation registriert. Zu den weiteren Hauptsponsoren der Weißhelme gehören, laut Webseite der „Mayday Rescue“, die britische sowie die niederländische, deutsche, dänische und japanische Regierung. So verwundert es auch nicht, dass die Weißhelme nicht etwa von einem Syrer, sondern im März 2013 von einem Briten in Istanbul gegründet wurde, von James Le Mesurier, der übrigens auch „Mayday Rescue“ ins Leben gerufen hat. Als ehemaliger britischer Geheimdienstoffizier und Spezialist für private Sicherheitsfirmen dürfte Le Mesurier wohl kaum zufällig in Syrien aufgetaucht sein. Le Mesurier war Offizier der Olive Group, einer privaten Söldnertruppe, die sich mittlerweile mit Blackwater-Academi zusammen zum größten US-amerikanischen privaten Sicherheits- und Militärunternehmen, zur Constellis Group, verschmolzen hat. Le Mesurier hat in verschiedenen Konflikten auf der ganzen Welt, darunter in Bosnien, im Kosovo, im Irak, im Libanon und in Palästina teilgenommen. In der Türkei begann Le Mesurier, laut einem Interview mit Al Jazeera, Freiwillige zu trainieren, zunächst lediglich zwanzig. Heute sollen es ca. 2.800 „ehrenamtliche“ Helfer sein, wie der Leiter der Weißhelme, Raed al-Saleh, gegenüber dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL sagte. „Ehrenamtlich“ dürfte jedoch nicht ganz korrekt sein, da sich der monatliche Sold gemäß mehreren Quellen auf 150 US-Dollar belaufen soll. Gemäß Weltbank betrug im Jahr 2010, also vor dem Krieg, das syrische Durchschnittseinkommen 229 US-Dollar pro Monat. Auch verlangte Raed al-Saleh eine Flugverbotszone über Syrien, was kaum als neutral und unabhängig angesehen werden kann, wäre diese doch vor allem gegen die syrische und russische Regierung gerichtet. So erstaunt es auch nicht, dass sich der syrische sowie der russische Präsident äußerten, dass die Weißhelme ein für Propagandazwecke gegründetes Mittel westlicher Staaten seien und mit den Terroristen sympathisierten. Die Weißhelme haben offensichtlich ein Imageproblem – wegen ihrer Parteilichkeit und Sympathien für Terroristen. So gibt es Fotos und Videos aus Syrien mit Mitgliedern der Weißhelme: Weißhelme, die den Tod ziviler Regierungsangestellter feiern; Weißhelme, die einen Sieg der Al-Kaida bejubeln und die schwarze IS-Fahne schwingen; Weißhelme, die Hassparolen gegen Andersgläubige rufen; Weißhelme, die bei einer Hinrichtung helfen; Weißhelme, die das Siegeszeichen winken, als sie im Kleinlaster tote Regierungssoldaten transportieren; Weißhelme, die zu ihrer Zivilschutz-Uniform Waffen tragen; und – vielleicht besonders pikant – Weißhelme, die sich auf Sozialen Netzwerken offen als Bewaffnete im Kampfanzug präsentieren. All diese Hinweise deuten auf Propagandazwecke der Weißhelme hin. Auch gibt es reihenweise Bilder, wie die Weißhelme Kinder auf dem Arm tragen, eine gebräuchliche Propagandataktik, wie Klagemauer.TV in der Sendung „Kriegsstrategie: Leidende Kinder“ darlegte (siehe: www.kla.tv/9130). Deshalb müssen die Weißhelme auf ihre Glaubwürdigkeit als neutrale und unparteiische Organisation hinterfragt und überprüft werden. Sehen Sie im Anschluss eine Nachrichtensendung des internationalen Fernsehsenders RT über eine neuere, anscheinend gefälschte Rettungsaktion der Weißhelme, welche zahlreiche Fragen aufwirft.

von dd.

Quellen/Links: Verweis auf schon ausgestrahlte Sendungen auf K-TV: Kriegsstrategie: Leidende Kinder http://www.kla.tv/9130
http://www.tagesschau.de/ausland/weisshelme-nobelpreis-101.html
http://www.syriacivildefense.org/about-us
https://de.wikipedia.org/wiki/Syrischer_Zivilschutz
https://deutsch.rt.com/meinung/40156-omran-aus-aleppo-krieg-um/
https://thesyriacampaign.org/about/
https://diewirklichewirklichkeit.com/2016/09/25/wer-sind-die-white-helmets/
http://www.maydayrescue.org/content/donors
https://en.wikipedia.org/wiki/Syrian_Civil_Defense
http://germancenter.net/2016/10/25/syrische-weishelme-realitat-und-fiktion/
http://www.atlanticcouncil.org/events/upcoming-events/detail/a-vision-for-the-future-of-syria-a-discussion-with-prime-minister-riad-alhijab