Zweierlei Maß des Westens für Kosovo und Krim

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20.06.2022 | www.kla.tv/22862

„Wer mit dem Zeigefinger auf andere zeigt, sollte immer daran denken, dass in der Hand mit dem ausgestreckten Zeigefinger zugleich drei andere Finger auf ihn selbst zurückweisen.“ So äußerte sich Gustav Heinemann, ehemaliger Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, über heuchlerische Moralansprüche. Ein Fall von heuchlerischer Doppelmoral des Westens beschreibt die unterschiedliche Bewertung der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo von der Zentralregierung Jugoslawiens im Vergleich mit der Abspaltung der Krim von der Ukraine. Die Loslösung des Kosovo von Jugoslawien im Februar 2008 wird von westlichen Regierungen einmütig anerkannt, dagegen wird von denselben behauptet, die Ablösung der Krim von der Ukraine im April 2014 verstoße gegen das Völkerrecht. Hierzu einige kurze Fakten zur Erinnerung: Der Internationale Gerichtshof hat am 22. Juli 2010 ein Rechtsgutachten zum Kosovo veröffentlicht, dass eine einseitige Unabhängigkeitserklärung nicht gegen das Völkerrecht verstoße. Aufgrund dieses Urteils und ohne jegliche Doppelmoral wäre aber auch sowohl die Unabhängigkeitserklärung der Krim als auch deren anschließender Beitritt zur russischen Föderation rechtmäßig. Denn nach ihrer freiwillig gewählten Abtrennung von der Ukraine konnte die Krimbevölkerung gemäß Völkerrecht wählen, ob sie eigenständig sein oder sich einem anderen Staat anschließen wollte. Hinzu kommt, dass beim Kosovo lediglich die gewählten Abgeordneten, also ein kleiner Bruchteil der Bevölkerung, über die Unabhängigkeitserklärung abstimmten, wogegen es auf der Krim sogar eine Abstimmung des gesamten Volkes, eine Volksabstimmung gab, die den Willen der gesamten Bevölkerung der Krim Ausdruck verleihen konnte.

von lexa; hm

Quellen/Links: https://www.lpb-bw.de/kosovo
https://www.youtube.com/watch?v=yv7SLeS8WBw
https://bit.ly/3Mi03mH
https://bit.ly/3wfU10x