Der Fall Nawalny – wem nützt die Vergiftung?

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14.10.2020 | www.kla.tv/17368

Vorwort: Der Fall Nawalny beschäftigt noch immer die Gemüter der Menschen und füllt nach wie vor die Schlagzeilen der deutschen Presse. Dazu erreichte Kla.TV der Brief eines Zuschauers, in dem dieser sich mit dem Fall Nawalny auseinandersetzt. Er geht der Frage nach, wem letztlich die Attacke auf Nawalny nützt und beleuchtet Zusammenhänge, wie sie sich aus seiner Sicht darstellen. Doch hören Sie selbst. Leserbrief: In Deutschland findet der Fall Nawalny ein besonders großes Echo in Medien und Politik. Jeden Tag neue Mutmaßungen und Forderungen bis hin zu Erwägungen, die Gaspipeline Nord Stream 2 nicht in Betrieb zu nehmen, wie vom Außenminister und der Bundeskanzlerin jüngst verlautbart. Sogar die NATO – ein Militärbündnis – schaltet sich in Gestalt von Herrn Stoltenberg ein und spricht gar von Bruch des Völkerrechts durch Russland. Ohne das schlimme Schicksal von Herrn Nawalny zu bagatellisieren, muss doch eingeräumt werden, dass dies mit Völkerrecht kaum etwas zu tun hat. Und während Russland die Schuld an Nawalnys Erkrankung von sich weist und mangelnde Kooperation Deutschlands beklagt, bleibt es im europäischen Ausland und den USA vergleichsweise still. In solcher Gemengelage kann man unter Umständen der Wahrheit näherkommen, wenn man sich fragt, wem die Vergiftung Nawalnys letztendlich nützt. Dem Kreml kann man sicher manches nachsagen, aber kaum, dass man dort so dumm ist, seinen eigenen Interessen zuwiderzuhandeln. Seit Jahren übt die US-Regierung Druck auf Deutschland aus, Nord Stream 2 nicht zu bauen, weil dadurch eine Abhängigkeit von Russland entstünde. Fakt ist allerdings, dass Russland bzw. die frühere Sowjetunion Energielieferungen noch nie politisch instrumentalisiert hat, nicht einmal zu Zeiten des Kalten Krieges. Jüngst haben drei amerikanische Senatoren allerdings ein ganz anderes Verhalten an den Tag gelegt. Sie drohen offen damit, den Hafen von Sassnitz wirtschaftlich zu vernichten, falls Nord Stream 2 fertiggestellt würde. Die angekündigten Sanktionen haben bereits dazu geführt, dass der Bau von Nord Stream 2 kurz vor der Beendigung der letzten 150 km eingestellt wurde. Sollte Russland vor diesem Hintergrund Öl ins Feuer gießen, indem es dem regierungskritischen Blogger Nawalny ausgerechnet ein Nervengift sowjetischen Ursprungs (auf einem Inlandsflug in Russland) verabreichen lässt? Ist diese Spur nicht allzu offensichtlich? Muss nicht vielmehr der Vergiftungsfall Nawalny für das Aus von Nord Stream 2 herhalten, damit einerseits die USA endlich ihre Überproduktion des umweltschädlichen Fracking-Gases nach Deutschland und in die EU verkaufen können, und die Bundesregierung andererseits ihr Gesicht nicht verliert, weil sie vor der US-Regierung eingeknickt ist?!

von ek/avr

Quellen/Links: http://www.fk-un.de/UN-Nachrichten/UN-Ausgaben/2020/9-20/2020-09-1.php
https://www.heise.de/tp/features/OPCW-Nawalny-wurde-mit-einem-Cholinesterasehemmer-vergiftet-4922639.html
https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/olaf-scholz-unterbreitet-den-usa-ein-milliardenangebot-1640726909.html