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28.07.2018 | www.kla.tv/12784
Seit dem Jahr 2014 gibt es in Libyen zwei Regierungen: eine im Westen unter Ministerpräsident Fayizas-Sarradsch, eine im Osten unter dem General Chalifa Haftar. Haftar ist Kommandeur der libyschen Nationalarmee. Auch die Behörden, die Sicherheitskräfte und die Zentralbank sind zweigeteilt. Tatsächlich ist die Situation aber noch komplizierter, weil eine Vielzahl von terroristischen Söldnergruppen – die sich Milizen nennen – das Land unter sich aufgeteilt hat. Sie kontrollieren nicht nur verschiedene Landstriche, Städte, Institutionen und Geschäftszweige, sondern im Westen auch die Regierung. Einzelheiten finden Sie in der eingeblendeten Sendung. Wegen dieser verfahrenen Lage hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen versucht, die Konfliktparteien zusammenzubringen. Ende Mai 2018 haben sich Fayizas-Sarradsch und Chalifa Haftar in Paris in einem mündlichen Abkommen geeinigt, gemeinsam Wahlen durchzuführen. Am 10. Dezember 2018 sollen nun Präsident und Parlament gewählt werden. In Libyen selbst stieß das Treffen auf Skepsis, weil zahlreiche wichtige Milizen nicht vertreten waren. Mächtige Milizen haben bereits einen Boykott aller weiteren politischen Schritte angekündigt. Laut dem freien Pressenetz „VoltaireNet“ rufen auch die Stämme zu Wahlen auf, die die Basis des libyschen Staates bilden. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass auch Dr. Saif al-Islam Gaddafi, der zweitälteste Sohn Muammar al-Gaddafis, daran teilnehmen kann. Über ihn berichteten wir schon einmal in der Sendung „Gaddafis Sohn: Hoffnungsschimmer für Libyen“ und in der Sendung „Libyen: Sohn Gaddafis im Kreuzfeuer des Westens“. Während die Westmächte – die an der kriegerischen und wirtschaftlichen Zerstörung Libyens mitgewirkt hatten – andere Kandidaten unterstützen, wollen sie eine Teilnahme Saif al-Islam Gaddafis unbedingt verhindern. Laut der deutschen Autorin und Libyenkennerin Angelika Gutsche sei dies der Grund, warum gegen Saif al-Islam Gaddafi, trotz mehr als dürftiger Beweislage, noch immer ein Haftbefehl vom Internationalen Strafgerichtshof vorliegt. Nun hat Dr. Khairallah Mohamed Dulaimi, Sprecher von Saif al-Islam Gaddafi, in einer iranischen Zeitung 28 Gründe aufgeführt, „warum die libysche Bevölkerung Saif al-Islam Gaddafi zum Präsidenten wählen wird“. Sollten diese etwa auch ein Grund sein, warum die Westmächte eine Kandidatur Saif al-Islam Gaddafis unbedingt verhindern wollen, weil ein eigenständiges, selbstbewusstes Libyen à la Gaddafi nicht erwünscht ist? Hören Sie selbst: Grund 1. Drogen waren in Libyen unter Gaddafi verboten; Drogenhandel und Drogenmissbrauch wurden unterbunden. Grund 2. Das Pro-Kopf-Einkommen in Libyen war das höchste im Vergleich zu allen nordafrikanischen Staaten, einschließlich der libyschen Nachbarstaaten. Grund 3. In Gaddafis Libyen waren Wasser und Strom kostenlos, industrielle und landwirtschaftliche Produkte die preiswertesten der ganzen Welt. Grund 4. In Gaddafis Libyen waren alle für den inländischen Markt bestimmten Erdölderivate die weltweit billigsten. Grund 5. In Gaddafis Libyen gab es keine Arbeitslosigkeit, sondern es gab darüber hinaus 8,8 Millionen Stellenangebote. Grund 6. Libyen war eines der wenigen Länder ohne Staatsverschuldung. Grund 7. In Gaddafis Libyen besaßen 99 Prozent der Familien ein eigenes Haus. In der Schweiz haben 92 Prozent der Menschen kein eigenes Haus. Grund 8. In Libyen waren Schule und Universität, Lehrmittel und medizinische Versorgung kostenlos. Grund 9. In den europäischen Ländern muss für Schule, Universität, Lehrmittel und medizinische Versorgung bezahlt werden. Grund 10. In Libyen waren die Dinge des täglichen Bedarfs wie Nahrungsmittel und Kleidung im Vergleich zum Pro-Kopf-Einkommen die billigsten der Welt. Grund 11. In Libyen gab es keinen Alkohol, keine Burkas, keine Verschleierung, keine Diskotheken, keine Bordelle und auch keine Polygamie. Grund 12. Man kann nicht sagen, jeder Libyer habe ein eigenes Auto besessen. Besser müsste man sagen, vor jeder libyschen Haustür standen zwischen einem und fünf Autos. Grund 13. Die ganze Welt war neidisch auf die Libyer, was die Menge der gekauften Mobiltelefone, Fernsehgeräte, Kameras und Luxusmöbel betraf. Grund 14. Im Durchschnitt besaß die libysche Frau mindestens zwischen einem halben Kilogramm und fünf Kilogramm Gold. Einige Frauen besaßen auch mehr. Grund 15. Nach dem Fall von Ben Ali und Hosni Mubarak waren die Staatskassen ihrer Länder leer. Als Gaddafi gestürzt wurde, besaß Libyen etwa 184 Milliarden US-$ sowie Goldbarren und Edelsteine im geschätzten Wert von etwa 44 Milliarden. Alles auf den libyschen Staat registriert. Daneben fanden sich in der libyschen Staatskasse viele ausländische Verbindlichkeiten. Grund 16. In Gaddafis Libyen erhielten Studierende ein Stipendium. Grund 17. Viele Familien in der arabischen Welt müssen sich beim Einkauf in der Metzgerei mit 200 g Schafsfleisch begnügen. Dagegen galt in Libyen ein Käufer als bescheiden, der beim Metzger nur ein halbes Schaf kaufte. Grund 18. Libyen stand weltweit an drittletzter Stelle bei der Anzahl an Gefängnissen und Sicherheitskräften. Grund 19. Von allen nordafrikanischen Ländern stellten Libyer die höchste Anzahl an Touristen. Grund 20. Jeder Einwohnerschaft mit mehr als fünfzig Personen standen die gleichen Dienstleistungen wie einer Stadt zu. Grund 21. Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Behinderung und Witwen erhielten Unterstützung durch den Staat. Grund 22. Von zehn Kindern, die die fünfte Klasse der Grundschule abgeschlossen hatten, besaßen neun einen eigenen Laptop. Japan liegt bei dieser Rate hinter Libyen. Grund 23. Libyen verzeichnete die weltweit niedrigste Kriminalitätsrate. Grund 24. Libyen verzeichnete die weltweit niedrigste Scheidungsrate. Grund 25. Darin sind sich Gaddafis Freunde und Feinde einig: Er trank niemals Alkohol und fuhr kein Auto. Grund 26. Das gab es nur in Libyen: Jeder Libyer, der ein Pferd hatte, bekam Zuwendungen für Herdenschutz. Grund 27. Der libysche Staat kam für alle Ausgaben im religiösen Bereich ebenso auf wie für die Ausgaben im Bereich des Sports. Grund 28. In Gaddafis Libyen gab es mobile Schulen, die den Beduinen auf ihren Wegen durch die Wüste folgten, um die Kinder zu unterrichten und ärztlich zu betreuen.
von dd.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-05/libyen-konflikt-konferenz-wahlen-un-paris
https://www.freitag.de/autoren/gela/wahlkampf-in-libyen
http://www.voltairenet.org/article201929.html
https://www.freitag.de/autoren/gela/praesidentschaftswahlen-in-libyen
https://de.wikipedia.org/wiki/Saif_al-Islam_al-Gaddafi
http://www.angelika-gutsche.de/html/biografie.html