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Friedenskette Bodensee + Ernte-Dank-Demo Oktober 2020: Zeichen für Frieden, Einheit und Wahrheit |
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09.04.2023 | www.kla.tv/25697
Ostersamstag 2023. Deutschlandweit wurden für heute über 100 Ostermärsche angekündigt. Darunter viele Großveranstaltungen; in etlichen Großstädten gleich mehrere davon. Auch in Österreich und in der Schweiz finden Oster-Friedensmärsche statt. Hier in Bonn ist der Sitz der Initiative „Netzwerk Friedenskooperative“, die einen Großteil der Ostermärsche koordiniert. Das Hauptanliegen der Ostermärsche dreht in diesem Jahr um den Ukraine Krieg. „Frieden muss verhandelt werden“, so lautet der Aufruf. Ein klares Korrektur-Signal an die deutsche Politik der Waffenlieferungen und damit des Konfliktschürens. Denn aktuell sind viele Menschen sehr besorgt wegen der Gefahr, dass sich aufgrund der westlichen Einmischungspolitik Kriegsaktionen ausweiten. Bürger unterschiedlichster politischer und sonstiger Hintergründe verleihen ihrer Sorge über einen drohenden Krieg in ganz Europa durch die Ostermärsche Ausdruck. In dem gemeinsamen Bedürfnis nach Frieden eint sich die Vielschichtigkeit der politischen und ethischen Richtungen. Denn, wenn Bomben fallen, treffen sie jeden – unabhängig von der politischen oder sonstigen Einstellung. So die logisch-nüchterne Einsicht, um in vereinter Kraft die Kriegstreiberei zu beenden. Die Initiatoren sprechen von einer Zeitenwende: Sie sind der festen Überzeugung, dass es insbesondere in diesem Jahr wichtig ist, dass die Forderungen der Friedensbewegung einem breiteren Publikum bekannt gemacht werden und zu einem öffentlichen Diskurs führen. KLA.TV ist heute für Sie dabei und dokumentiert die aktuelle Stimmungslage in der Bevölkerung. Person 1: Ein absolut klares Ja für Verhandlungen, ein klares Ja für den Einsatz von diplomatischen Methoden und nicht weitere Waffen in Kriegsgebiete liefern. Ich denke, da standen wir in Deutschland 50 Jahre für, dass wir das nicht tun. Interviewerin: Welche Erwartung haben Sie? Person 2: Ich hoffe, dass wir Gehör bekommen, dass die Leute darauf aufmerksam gemacht werden, dass der Frieden auch kommen kann ohne Waffen, dass wir auch mit Verhandlungen dafür sorgen können. Einfach, dass wir ein bisschen mehr in die Öffentlichkeit geraten und das nicht so in den Hintergrund gerückt wird. Person 3: Weil ich gegen den Krieg bin, ganz einfach. Gegen Konfliktlösung mit Waffen. Wenn jeder nur auf jeden schießt, kommen wir nicht weiter. Person 4: Ich sehe es als wichtig an, dass man trotz der schwierigen Zeiten trotzdem auf die Straße geht für Frieden und gegen Aufrüstung und sich auch gegen die Militär-Logik, die sehr stark im Moment auch in den Medien vertreten ist, stellt. 2.Teil Interviews Person 1: Also ich verstehe, dass die Ukrainer sagen, wir wollen uns verteidigen, wir wollen Waffen haben und so weiter. Das ist das normalste der Welt, wenn ich angegriffen werde, dann brauche ich Waffen. Aber ob das der richtige Weg ist, da haben wir wiederum Zweifel daran. Wir gehen davon aus und sagen, immer mehr Waffen, (das) wird nicht zum Frieden führen, sondern insbesondere in der ganz konkreten Situation eher zu einer weiteren Eskalation. Aber alleine dass der Krieg gegen eine Atommacht ist, hat automatisch bestimmte Risiken. Person 2: Wenn jemand für Frieden steht, sollte seine politische Einstellung absolut egal sein. Person 3: Ich denke, dass die Waffenlieferungen falsch sind, dass die Politik zu wenig Diplomatie entwickelt um auf eine Verhandlungslösung in dem Ukrainekrieg hinzuarbeiten. Ich meine, die Medien sind schlecht gestrickt im Moment. Also wir erleben das so, dass die Medien, die Talk-Shows, alle für Waffenlieferungen, für die Meinung der Bundesregierung usw., für das Paket von Olaf Scholz für Ausrüstung usw. arbeiten und kritische Stimmen werden weitgehend überhört und kommen nicht wirklich durch. Wir müssen unsere eigenen Medien bemühen, wie unsere eigene Friedenszeitung usw., aber es ist traurig, wie das in der Medienlandschaft im Moment aussieht, weil sie sehr, sehr einseitig orientiert auf diesen Krieg setzen. Person 4: Der Friedensforderung Nachdruck zu verleihen, dem Frieden eine Stimme zu geben, laut zu werden. Die deutschen Leitmedien haben vor kurzer Zeit den Beschluss der EU gefeiert, an die Ukraine noch in diesem Jahr 1.000.000 Granaten, in Europa gefertigte Granaten, zu liefern. Wenn nur jede zweite Granate trifft, heißt das 500.000 tote Menschen… Fazit aus den bisherigen Ostermärschen: Das friedliebende Volk will sich mit seinem klaren Nein zu Waffenlieferungen und seinem deutlichen Ja zu Verhandlungen Gehör verschaffen. Die Politik dürfe nicht einfach im Alleingang und über die Köpfe der Bevölkerung hinweg Handlungspakete schnüren und den Menschen aufbürden. Für alle folgenschweren Entscheidungen, wie aktuell in der Ukraine-Krise, brauche es einen offenen Diskurs, bei dem alle Stimmen gehört und miteinander abgewogen werden.
von ms. / hm.