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30.05.2019 | www.kla.tv/14355
Prof. Dr. Rainer Rothfuß war von 2009 bis 2015 Professor für Geopolitik an der Universität Tübingen. Er ist seit 2004 selbständiger Berater für transnationales Projektmanagement und als Geopolitik-Analyst und Friedensaktivist tätig. Er ist ein Wissenschaftler, der sich permanent mit der Frage beschäftigt, wie Konflikte entstehen und wie man diese in einem frühen Stadium so entschärfen und lösen kann, dass sich keine Seite bemüßigt fühlt, Gewalt anzuwenden. Im August 2016 und Juli 2017 organisierte er eine Friedensfahrt von Berlin nach Moskau, um ein Zeichen des Friedens an das russische Volk zu senden. Kla.TV. berichtete bereits in den Sendungen kla.tv/10960 und kla.tv10853. Anlässlich des 20. Jahrestages des völkerrechtswidrigen NATO-Angriffs auf die Bundesrepublik Jugoslawien initiierte er nun vom 23. bis 25. März 2019 eine Friedensfahrt nach Serbien. Zur Erinnerung: Am 24. März 1999 griff die NATO gegen das Veto Russlands und Chinas die Balkanrepublik Jugoslawien an, vorgeblich um eine „humanitäre Katastrophe“ abzuwenden. Diese „Humanitäre Intervention“ dauerte 78 Tage und hinterließ neben der Verwüstung des Landes über 2.000 Zivilopfer, darunter viele Kinder. Unter den Folgen der Uranbomben leidet die Bevölkerung noch heute. Seit dem Zerfall Jugoslawiens in kleine Staaten hat sich die Lage der Bevölkerung noch verschärft. Das Prinzip der „Humanitären Intervention“, das dem Schutz der Bevölkerung dienen soll, wurde hier gegen die Bevölkerung eingesetzt und war der Auftakt zu weiteren Übergriffen gegen souveräne Staaten unter falscher Flagge (z.B. Syrien, Libyen). Am Rande der Kundgebung traf sich Rainer Rothfuß mit zwei serbischen Generälen, die den Krieg 1999 selbst miterlebt hatten. In einem Interview äußerten sie ihre Befürchtung bezüglich einer Annäherung an die EU, die unmittelbar eine Angliederung an die NATO nach sich ziehen würde. Der geplante Beitritt zur EU stößt also nicht auf Resonanz, zumal Serbien eigene Friedensbündnisse habe, unter anderem mit Russland und der Schweiz (Partnership for Peace). Eine Lösung des Kosovokonfliktes sehen sie nur in der Anerkennung der Grenzen vor der Resolution 1244 des UN- Sicherheitsrates von 1999, wonach der Kosovo ein Teil, d.h. eine Provinz, Serbiens ist Auf der Kundgebung appellierte er an das serbische Volk, seine Unabhängigkeit zu bewahren. Es sei wichtig zu verstehen, dass es machtbesessene Globalstrategen gäbe, die die Kontrolle über alle Völker bekommen wollen. So gäbe es mittlerweile Tendenzen in der EU, basierend auf einer europäischen Armee, die gegen jegliche nationale Souveränität eines jeden Volkes Europas seien. Serbien müsse eine Brücke des Friedens zwischen dem Osten, namentlich Russland, und dem Westen bleiben. Wenn Serbien der EU beiträte, würde Serbien sein großes Potenzial als Brücke aufgeben müssen. „Daher ihr Serben, werdet zur Schweiz des Balkans“. Am Ende seiner Rede wies er auf die Unterzeichnungsaktion zweier Friedensbanner hin, die symbolhaft für das aktive Einstehen für den Frieden zwischen Deutschland und Serbien stünden. Genau hierin begründen sich auch die Friedensfahrten von Rainer Rothfuß und seinem Team: „Wir wollen Frieden und nie wieder Krieg.“
von be.
https://www.faz.net/aktuell/politik/un-resolution-1244-1492867.html