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21.01.2023 | www.kla.tv/24825
„Corona-Leaks“ und „Indiskretionsaffäre“, das waren die meistgenannten Schlagzeilen der vergangenen Wochen in den Schweizer Medien. Beides geschah während der Coronakrise im Jahr 2021: • „Corona-Leaks“ – „Leak“ steht für eine „undichte Stelle“. Vertrauliche Informationen aus dem Innendepartement der Schweizer Regierung sollen an Medien gelangt sein. • „Indiskretionsaffäre“ – Peter Lauener, der damalige Kommunikationsberater und engste Mitarbeiter von Bundesrat Alain Berset, soll dem Verlagshaus Ringier vertrauliche Informationen zugesteckt haben. Es soll sich um Informationen zu bevorstehenden Entscheiden des Bundesrats rund um die vermeintliche Bekämpfung des Coronavirus gehandelt haben. Dies geht aus über 180 E-Mails von Lauener an Ringier-CEO Marc Walder hervor. Die samstäglich erscheinende Zeitungsbeilage „Schweiz am Wochenende“ der CH Media veröffentlichte am 14. Januar 2023 Auszüge davon. Während der Coronakrise hatte das Ringier-Blatt „Blick“ zeitweise fast wöchentlich „exklusiv“ über die Pläne des Innendepartements berichtet. Dies im Vorfeld von Bundesratssitzungen. Der Verdacht steht im Raum, dass mit den Indiskretionen aus dem Innendepartement versucht wurde, Druck auf den Gesamtbundesrat auszuüben. – Damit er in Alain Bersets Sinn entscheiden würde. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. Inzwischen laufen verschiedene Strafverfahren. Ein Strafverfahren gegen Lauener wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses und eines gegen die Sonderermittler von Lauener. Am 18. Januar sprach das Schweizer Radio SRF von einem 3. Strafverfahren: Die Bundesanwaltschaft gehe dem Leck nach, das zur Story von CH Media führte. Brisant aber ist die in den Schweizer Medien kontrovers diskutierte Frage: „Was wusste Bundesrat Alain Berset über das Verhalten seines damaligen Kommunikationschefs?“ Dies wäre „schlechthin ein Skandal“, wie in der Talkshow SonnTalk kommentiert wurde. Die „Indiskretionsaffäre“ ist inzwischen so verworren und hat weitere Kreise gezogen, dass die eigentlichen Missstände in Politik und Medien in den Hintergrund rücken. Kaum einer durchschaut noch, um was es überhaupt geht. Bereits in der Sendung vom 19. Januar 2022 [www.kla.tv/21357] nahm Kla.TV eine Aussage von Ringier-CEO Marc Walder auf und deckte wahre Missstände auf, z.B. Medienverflechtungen. Sehen Sie nun als Wiederholung die leicht gekürzte Sendung und erfahren Sie, wie dies kaum ein Einzelfall sein dürfte und alle großen Medien mit drin hängen. Aufgeflogen: Ringier-CEO befahl Hofberichterstattung (www.kla.tv/21357) Die Schweizer Zeitschrift „Nebelspalter“ ließ am letzten Tag des Jahres 2021 eine mediale Bombe platzen: In einem geleakten Video offenbart Marc Walder, der CEO des Schweizer Medienkonzerns Ringier, dass er die Redaktionen der weltweiten Ringier-Medien aufgefordert hatte, in Sachen Corona-Politik regierungstreu zu berichten. Die Aussage Walders löste auch in der Schweizer Medienlandschaft einigen Rummel aus. Die besagte Aussage machte Marc Walder im Februar 2021 an einem „Inspirational Talk“ der Schweizerischen Management Gesellschaft auf die Frage hin, was denn grundsätzlich die Aufgabe der Medien in der Pandemie sei: „Wir hatten in allen Ländern, wo wir tätig sind – und da wäre ich froh, wenn das in diesem Kreis bleibt – auf meine Initiative hin gesagt: Wir wollen die Regierung unterstützen durch unsere mediale Berichterstattung, dass wir alle gut durch die Krise kommen.“ Weiter äußerte er, es bringe nichts, die Regierung hart zu kritisieren. Die Medien müssten schauen, dass die Politik das Volk nicht verlöre und sie nicht einen Keil zwischen die Regierungen und die Gesellschaft trieben. Diese Äußerungen, so erschreckend tief sie auch blicken lassen, erstaunen eigentlich nicht. In der vergangenen Zeit zeigte sich immer wieder eine extreme Nähe zwischen der Ringier AG und dem Bundesrat. So berichtete das Ringier-Flaggschiff Blick immer wieder sehr nah an Gesundheitsminister Alain Berset. Marc Walder wirkt auf Fotos sehr vertraut mit dem Regierungsmitglied. Nicht zuletzt durfte sich Berset im vergangenen November im neu lancierten Ringier-Magazin „Interview by Ringier“ in der Erstausgabe ausführlich äußern – und die Lancierungsfeier genoss er sichtlich. Offensichtlich herrscht zwischen dem Ringier-Konzern, der u.a. „Unabhängigkeit“ als eigenen Kernwert definiert, und der Schweizer Regierung genau das Verhältnis, welches der verstorbene Journalist und Buchautor Udo Ulfkotte als „filzig-klebrige Nähe zur Macht“ beschrieb. Damit wird es unmöglich, dass die Medien ihre Wächterfunktion wahrnehmen, nämlich als vierte Gewalt im Staat der Politik auf die Finger zu schauen und ihre Entscheide gerade in diesen Zeiten kritisch zu hinterfragen. Noch mehr Zündstoff erhält die Aussage, wenn man bedenkt, dass der Ringier-Konzern eine Macht in der Schweizer Medienlandschaft ist. Doch nicht nur das: Zusammen mit der deutschen Verlagsgruppe Axel Springer SE ist Ringier in 18 Ländern, in Osteuropa, Asien und Afrika aktiv. Das Ausmaß der Gleichschaltung ist daher massiv. Walder versuchte zwar in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung seine Aussagen zu entschärfen und sprach von „unglücklichen Sätzen“ und „Missinterpretationen“ seiner Aussagen. Der Satz, man wolle die Regierungen durch die mediale Berichterstattung unterstützen, sei missverständlich formuliert gewesen. Es gehe darum, dass die Redaktionen von Ringier „sinnvolle und wichtige Maßnahmen wie Maskentragen, Testen und Impfen“ stützten. Aber mit dieser Ausflucht liegt Walder gleich doppelt daneben: Einerseits ist es nicht Aufgabe der Medien, bezüglich der Corona-Maßnahmen Partei zu ergreifen. Auch die Maßnahmen sollten durch Medien kritisch dokumentiert und hinterfragt werden, was aber aktuell leider nicht stattfindet. Andererseits ist die Aussage, die Impfung sei eine wichtige und sinnvolle Maßnahme, längst durch die Praxis widerlegt. Die Corona-Impfung schützt weder vor Ansteckung noch vor einem schweren Verlauf. Zudem sind die Todesfälle nach Impfungen seit Beginn der Impfkampagne dramatisch angestiegen. Klagemauer TV berichtete darüber. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich mit der skandalösen Aussage Walders das bestätigt, was viele vermutet hatten: Nämlich, dass es im Mainstream-Journalismus tatsächlich Weisungen „von oben“ gibt, wie bezüglich Corona zu berichten sei. Umso brüskierender, dass Walder von allen großen Schweizer Medien nun derart kritisiert wird, wo sie sich in ihrer Corona-Berichterstattung punkto Staatsnähe kaum von den Ringier-Medien unterscheiden.
von dd.
„Wäre schlichtweg ein Skandal“: Wusste Berset von den Corona-Leaks? https://www.bote.ch/nachrichten/schweizundwelt/waere-schlichtweg-ein-skandal-wusste-berset-von-den-corona-leaks-art-1459031
„Das wäre dann Sonderermittler Nr. 3“ https://insideparadeplatz.ch/2023/01/18/fall-berset-ruettel-an-grundfesten-der-schweiz/