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29.05.2014 | www.kla.tv/3193
Am 1. März diesen Jahres äußerte sich der deutsche Journalist und Filmautor Gerhard Wisnewski über die Rolle Russlands: „Mein Eindruck ist, dass sich Russland erstaunlich diplomatisch und defensiv verhält, ganz im Gegensatz zum Westen. […] Die Frage ist immer, ob und wann dieser ganze vom Westen gesteuerte Konflikt, auf einen militärischen Konflikt überspringen wird! Und das hängt davon ab, wie sehr Russland geo-politisch an die Wand gedrückt wird. Wenn ich also ein Tier immer mehr an die Wand drücke, wird es sich irgendwann auch mit Gewalt verteidigen müssen“, so Wisnewski. Russland geopolitisch an die Wand gedrückt? Dies entspricht einem anderen Bild, als uns die westlichen Medien und Politiker weismachen wollen, indem sie Putin unentwegt als den Aggressor brandmarken. Aber beurteilen Sie selbst: Die führenden republikanischen Hardliner im US-Kongress um Senator John McCain haben am 30.April diesen Jahres einen Gesetzentwurf vorgestellt, der eine massive Verschärfung der Konfrontation mit Russland erzwingen soll. Der offizielle Name des angestrebten Gesetzes lautet »Russian Aggression Pre-vention Act«, zu Deutsch: “ Präventions-Verordnung gegen die russische Aggression“. Urteilen Sie selbst, ob es sich um Prävention handelt, oder ob Russland weiter an die Wand gedrückt werden soll, und zwar, erstens, geopolitisch durch militärisches Aufrüsten, zweitens, wirtschaftlich durch Sanktionen und drittens, innenpolitisch durch Unterwanderung: Erstens, geopolitisch durch militärisches Aufrüsten: Der Gesetzesentwurf sieht die rasche Belieferung der Ukraine mit Waffen im Wert von 100 Millionen Dollar vor. Die Ukraine, Moldawien und Georgien sollen den offiziellen Status von »wichtigen Verbündeten außerhalb der NATO« bekommen. Das würde Waffenex-porte dorthin allgemein erleichtern. In Polen und den drei baltischen Republiken - Estland, Lettland und Li-tauen - sollen ständig internationale NATO-Verbände stationiert werden. Zweitens, wirtschaftlich durch Sanktionen: Vier weitere russische Geldinstitute, die Energiekonzerne Ga-zprom und Rosneft, sowie das staatliche Unternehmen für Waffenexporte, sollen auf die Sanktionsliste ge-setzt werden. Für den Fall, dass nach der Krim weitere Regionen der Ukraine sich der Russischen Föderation anschließen, sollen alle russischen Staatsunternehmen »vom Weltfinanzsystem abgeschnitten werden«. Auch europäische Unternehmen könnten dann kaum noch legale Geschäfte mit Russland machen. Drittens, innenpolitisch durch Unterwanderung: In den Jahren 2015 bis 2017 sollen pro Jahr weitere 10 Milli-onen Dollar (10.000.000) für die „Demokratisierung“ Russlands verwendet werden (SEC. 206). „Direkt oder indirekt durch Nichtregierungsorganisation sollen Demokratie, Transparenz, Rechenschaft und Antikor-ruption in der Russischen Föderation unterstützt werden“. Desweitern sollen alle Arten von unabhängigen Medien in Russland ausgebaut werden, einschließlich Nachrichtensendungen, die die amerikanische Politik unterstützen. Was die US-Regierung unter Demokratisierung genau versteht, haben die Ereignisse der letzten Jahre klar aufge-zeigt: Es werden zuerst aggressive Demonstrationen eingefädelt, dadurch Bürgerkriege hervorgerufen und so unliebsame Regierungen gewaltsam gestürzt. So geschehen in Tunesien, Libyen, Ägypten, Syrien und erst jetzt in der Ukraine auf dem Maidan. Von Demokratie keine Spur! In diesen Ländern herrscht heute das pure Chaos und mehrheitlich Kriegszustand, wie selbst unsere Medien, wie z.B. neulich im Fall Libyen, immer wieder eingestehen müssen. Meine Damen und Herren, würde sich die USA eine solche Einmischung in die inneren Angelegenheiten gefallen lassen? Wer ist denn nun der wahre Aggressor? Beobachten Sie selbst, wer sich nun auch in den kommenden Monaten diplomatisch und defensiv verhält, und wer in Wirklichkeit verhetzt und an die Wand gedrückt wird. Reden Sie mit ihren Freunden und Bekannten drüber und bilden Sie sich bitte ihre eigene Meinung zu diesem Thema.
von dd.
http://www.corker.senate.gov/public/_cache/files/c54d1c47-a3a1-4486-bb3e-6dedcab8b437/Bill%20Text%20-%20Russian%20Aggression%20Prevention%20Act%202014.pdf
http://www.jungewelt.de/2014/05-09/043.php