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04.09.2023 | www.kla.tv/26937
Ausschnitt aus Interview „Mit dem hinterm Berg Halten von Meinungen, von Informationen, von Aussagen, von Stellungnahmen wird man nichts erreichen. Wir müssen klar sein in unseren Aussagen, wir müssen mutig sein – ich weiß, dass es manchmal schwierig ist, mutig zu sein.“ „Und wenn ich denke, dass an einem WHO-Pandemie-Vertrag nichts Gutes ist, sondern, dass er mir Angst macht und dass ich Angst vor einem totalitären Überwachungsstaat habe, dass ich nicht möchte, dass eine anonyme Organisation über mein Leben bestimmt, über das Leben meiner Kinder bestimmt, dann muss ich das am Ende eben sagen – offen und ehrlich, mit allen Konsequenzen.“ Alexander Christ: Alexander Christ studierte Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Philosophie und Germanistik in Augsburg. Der Rechtsanwalt ist nun in Berlin tätig und engagiert sich seit Jahrzehnten für Freiheit, Grundrechte und Demokratie. Die Entwicklungen im Zusammenhang mit Corona bereiteten ihm von Anfang an große Sorgen, dass Deutschland seine Rechtsstaatlichkeit verlieren könnte. In seinem jüngst erschienen Buch und Spiegel-Bestseller „Corona Staat“ appelliert er an die Gesellschaft, sich für die Bewahrung der Menschlichkeit einzusetzen. Seit 2021 ist er Pressesprecher der „Anwälte für Aufklärung“. Ferner engagiert er sich für die Europäische Bürgerinitiative TRUST & FREEDOM, welche Anfang Juli in Brüssel der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Sehen Sie im Folgenden das Exklusiv-Interview, welches Kla.tv im Rahmen der Pressekonferenz in Brüssel mit Alexander Christ führen konnte. Alexander Christ: Ja, also ich bin Alexander Christ, Rechtsanwalt aus Berlin, Rechtsanwalt für Grundrechte und Demokratie. Eigentlich habe ich mich früher vor allem mit Arbeitsrecht beschäftigt, aber heute muss man auf die Grundrechte achten, und ich bin Mitglied der Anwälte für Aufklärung in Deutschland, deren Pressesprecher, Vorstandsmitglied, Mitbegründer des ZAAV, des Zentrum, das sich für die Aufklärung, Aufarbeitung, juristische Verfolgung und Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschheit beschäftigt. Und am letzten Wochenende haben wir eine internationale Anwaltsassoziation der Anwälte, die sich für die Menschenrechte einset-zen, gegründet. Und ja, also das beschreibt so ein bisschen, was ich tue. Ich bin Buchautor, habe das Buch Corona-Staat geschrieben, das mehrere Wochen in Deutschland im deutschsprachigen Raum auf den Bestsellerlisten war. Und das eigentlich beschreibt, worin wir uns im Moment befinden, in einer Zeit, die sich in Richtung Totalitarismus entwickelt. Und das möchte ich unter allen Umständen verhindern. Kla.tv: Und was versprechen Sie sich von diesem heutigen Tag? Wir befinden uns ja jetzt schon am Ende dieser Pressekonferenz und der Debatte, die stattgefunden hat. Wie würden Sie das für sich bis jetzt mal so zusammenfassen? Was ist Ihr Zwischenfazit? Alexander Christ: Also heute hat ja was gestartet, was als Bürgerbewegung weitergehen soll. Es gibt sieben Erstunterzeichner sozusagen einer Bürgerinitiative. Wenn wir die mal unter dem Namen Seven Citizens uns merken, dann ist es vielleicht ganz gut. Und diese Initiative möchte in allererster Linie jetzt verhindern, dass ein WHO-Pandemievertrag in Kraft tritt, der im Moment verhandelt wird. Wir wollen nämlich keine Weltgesundheitsregierung, die über unser aller Wohl und Wehe bestimmt in Zukunft. Und diese Initiative will auch verhindern, dass die in-ternationalen Gesundheitsvorschriften geändert werden. Wir wollen nämlich nicht, dass die WHO künftig festlegen kann, wann es eine Pandemie gibt, was man in einer solchen Pan-demie als Bürger tun muss und wann sie endet. Das muss in der Selbstbestimmung der Menschen bleiben und das darf keiner anonymen, nicht kontrollierten, nicht demokratisch legitimierten Weltgesundheitsorganisation überlassen werden, die nichts anderes bewiesen hat in der letzten Zeit, als dass sie überhaupt nicht in der Lage ist, mit solchen Pandemien und solchen Situationen umzugehen. Kla.tv: Was diesen WHO-Pandemievertrag betrifft, habe ich erst letztens folgende Erfahrung gemacht. Ich habe an ein paar Politiker, Bundestagsabgeordnete aus meinem Wahlkreis Briefe geschrieben, wo ich meine Sorgen, meine Bedenken zu diesem Vertrag eben kundgetan habe. Unter anderem eben genau das, was sie eben auch gerade erwähnt haben, dass die Souveränität der vom Volk gewählten Vertreter eigentlich weggenommen wird, hin zu einer nicht gewählten Institution, die sehr diffus da irgendwie herum agiert. Es kamen inzwischen schon ein paar Antworten zurück, dass das ja eigentlich unbegründete Ängste seien, weil das überhaupt nicht so sein wird, dass irgendwie der Staat oder der Bundestag oder sonst was an Souveränität verliert. Sie sind ja Rechtsspezialist und kennen sich da auch bestimmt im Detail damit aus. Wie stehen denn Sie dazu zu dieser Aussage? Alexander Christ: Also diese Aussage zeugt tatsächlich, wenn die von Abgeordneten getätigt wurde, von einer großen Unkenntnis der Fakten. Die Mitgliedstaaten der WHO, das sind ja fast alle bis auf Lichtenstein, haben sich verpflichtet, dass sie das, was die WHO da ja beschließen wird, in Zukunft auch umsetzen werden. Und dieser WHO-Pandemievertrag, der sieht nun eine Ver-schärfung vor. Der sagt, dass die WHO die Mitgliedstaaten ja quasi zwingen kann, zwingen kann per Mitgliedschaft, die Regeln dann auch zu befolgen. Da wird natürlich auch gleichzeitig noch ein großer internationaler Druck entstehen. Wenn nun ein Mitgliedsland sagen würde, wir haben das zwar gehört, wir sind zwar Mitglied, aber so einen internationalen Vertrag, den muss man ja nicht einhalten, dann wird vermutlich über den internationalen Druck eine Situation entstehen, wo man als Mitgliedstaat sich dem nicht wird entziehen können. Der Vertrag ist sehr unmissverständlich in der momentanen Entwurfsfassung. Dort heißt es, dass die WHO die Regeln festlegt und die Mitgliedstaaten sie zu befolgen haben. Da steht nirgendwo etwas von einer Möglichkeit noch mal zu überlegen, ob man das national ein biss-chen anders machen will, sondern das ist sehr, sehr eindeutig. Und die WHO wird auch dann, wenn das so in Kraft tritt, eine besondere Kommission einsetzen, die die lückenlose und zeitnahe Umsetzung dieser neuen Regelungen dann auch überwachen wird gegenüber den Mitgliedstaaten. Also da bleibt für den Juristen nichts mehr übrig, was nach nationaler Selbstbestimmung aussieht und das darf nicht sein. Kla.tv: Sie haben ja vorhin die Grundrechte schon erwähnt, dass das ihr ganz besonderes Her-zensanliegen ist, auch diese zu beschützen, beziehungsweise zu verteidigen. Welche Möglichkeiten hat denn da der normale Bürger da für seine Grundrechte einzutreten? Was liegt da ganz offensichtlich auf der Hand oder gibt es da überhaupt etwas, was getan werden kann? Alexander Christ: Ja, also der wichtigste Punkt ist, dass die Bürger einfach weiter sprechen müssen über ihre Grundrechte, dass wir diese Forderungen wachhalten müssen. Die Bürger müssen weiter auf die Straße gehen, ihre Meinung äußern, sich Informationen beschaffen. Das kann jeder Einzelne tun und diese Verteilung des Wortes, auf englisch „spread the word“, das ist einfach wichtig, dass wir das alle machen. Wir müssen weiter über die Dinge sprechen und nicht schweigen, denn das, was diese totalitär anmutenden Organisationen gerne möchten, ist, dass niemand weiter über die Dinge redet, sondern schweigt und wenn erst mal angefangen wird zu schweigen, und wenn Zensur herrscht, dann ist es vorbei mit der Meinungsfreiheit. Das heißt, hier tickt eine Uhr. Wir müssen jeden Tag darauf achten, dass wir die Freiheit, die Grundrechte verteidigen und deshalb müssen wir darüber sprechen. Das gilt für jeden Ein-zelnen. Kla.tv: Das mit dem darüber Sprechen, das klingt jetzt bei Ihnen so einfach, aber im Alltag, im eigenen Lebensumfeld kann es da doch schnell auch mal zu Spannungen kommen. Haben Sie da irgendeinen Impuls oder einen Gedanken dazu, wie trotzdem das Wort, die Information verteilt werden kann, verbreitet werden kann, also spread the word, aber halt ohne diese Spannungen noch weiter zu forcieren? Haben Sie da irgendetwas noch zum Mitgeben? Alexander Christ: Also ganz wichtig ist aus meiner Sicht eine gewaltfreie Kommunikation. Das heißt, man muss mit Argumenten natürlich, aber vor allem mit Empathie versuchen, den anderen auch verste-hen zu wollen, und wir haben während der Corona-Zeit, glaube ich, alle miteinander den Fehler gemacht, dass wir versucht haben, nur mit Argumenten die Menschen zu überzeugen. Das geht manchmal nicht, weil bei dem anderen Emotionen im Weg stehen. Vielleicht auch eine Frage der Selbstachtung. Menschen, die sich schon entschieden haben, beispielsweise für eine erste Impfung, die werden schwer davon abzubringen sein, sich die zweite dann geben zu lassen. Die Erfahrung, haben wir alle gemacht, weil man dann ja zugeben müsste, dass man vielleicht mit der ersten einen Fehler gemacht hat, und da braucht es ganz viel gegenseitiges Verständnis und die Empathie auf den anderen eingehen zu wollen. Am Ende wird es aber nicht anders gehen, als offen und ehrlich zu sagen, was man denkt. Mit dem Hinterm Berg halten von Meinungen, von Informationen, von Aussagen, von Stellungnahmen wird man nichts erreichen. Wir müssen klar sein in unseren Aussagen, wir müssen mutig sein. Ich weiß, dass es manchmal schwierig ist, mutig zu sein. Ich habe in meinem Buch über ganz viele Schicksale dieser Art berichtet, wo Menschen dann sehr schnell persönliche Nachteile hatten oder wo langjährige Freundschaften auch in der Familie, Beziehungen zu Bruch gegangen sind, weil einer eben sehr deutlich gesagt hat, was er denkt und ich weiß, was das bedeutet. Nichtsdestotrotz für unsere Freiheit ist es wichtig, dass wir über die Dinge sprechen und wenn ich denke, dass an einem WHO-Pandemievertrag nichts Gutes ist, sondern dass er mir Angst macht und dass ich Angst vor einem totalitären Überwachungsstaat habe, dass ich nicht möchte, dass eine anonyme Organisation über mein Leben bestimmt, über das Leben meiner Kinder bestimmt, dann muss ich das am Ende des Tages eben sagen, offen und ehrlich mit allen Konsequenzen. Kla.tv: Das sind klare Worte zum Schluss. Ich danke Ihnen vielmals, Herr Christ. Hätten Sie sonst noch irgendetwas auf dem Herzen, was Sie den Menschen mitgeben wollen, auch gerade angesichts der sich doch auch irgendwie zuspitzenden Situation, was Sie unseren Zuschau-ern noch gerne weitergeben möchten? Alexander Christ: Mutig bleiben und die Leute ansprechen, die an den entscheidenden Positionen sitzen, Richter, Verwaltungsbeamte, Menschen, die man am Tag in einer normalen Situation irgendwo trifft, einfach ansprechen und die Nachricht, dass bestimmte Dinge sich in die falsche Richtung entwickeln, weiterverbreiten. Das hilft uns allen und das wird am Ende auch die Situation ändern.
von Paz.