Christoph Hörstel hat eine Petition „Deutschland für Frieden“ gestartet, die er alle sehr bittet zu unterstützen: https://www.openpetition.de/petition/online/deutschland-fuer-frieden-6 Direktlink zum Originalinterview mit Christoph Hörstel von Auf 1: https://auf1.tv/stefan-magnet-auf1/hoerstel-stehen-einen-millimeter-vor-dem-atomkrieg |
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20.04.2022 | www.kla.tv/22313
Bevor Kla.TV das Interview von Auf 1 mit Christoph Hörstel zum Russland-Ukrainekonflikt weitervermittelt, noch einige wichtige Vorbemerkungen: • Wir haben es rundum mit hochgradigen Kriegsstrategen zu tun. • Ausnahmslos jeder politische Konflikt wird allseitig von Propaganda flankiert. • Im Russland-Ukrainekonflikt reden wir von Kriegspropaganda. • Sämtlichen Beteiligten dieses Konfliktes versuchen daher, die freien Aufklärer für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. • Was im Endeffekt alles der Wahrheit entspricht und was lediglich listige Propaganda ist, um die Völker in vorgeplante Richtungen zu manipulieren, kann unter dem Strich kein Normalsterblicher mit Sicherheit sagen. • Sicher ist nur eines: wer derzeit auch nur schon im Ansatz Sympathie, für welche Seite auch immer bezieht, kassiert auf der Stelle von allen Seiten knüppelharte Kritik, und zwar zunehmend nicht bloß von der Mainstreamseite, sondern auch zunehmend von Seiten der freien Aufklärer. • Man wird kurzerhand entweder dafür verdammt, dass man den teuflischen Listen der roten Gefahr auf den Leim gegangen ist, oder man wird dafür verdammt, dass man sich nun doch noch von den Taktiken des tiefen Staates mit seinen Weltherrschaftsplänen hat instrumentalisieren lassen. • Endergebnis: Spaltung unter den freien Aufklärungsdiensten. Und genau das ist nicht nur eine Frucht, sondern auch das erklärte Ziel hochgradiger Kriegsstrategen freien Aufklärern gegenüber. • Ich plädiere daher einmal mehr dafür, dass wir uns immer und immer wieder sowohl Stimmen als auch Gegenstimme anhören, und zwar ohne Scheu und gegenseitiger Verklagung. • Und jeder, der aufgrund von welchen Informationen auch immer, stur behauptet, er wüsste mit Sicherheit, welches Spiel da gespielt wird, der ist einfach nur zu bedauern. • Erkennt es doch am Beispiel meiner Person: wie könnte irgendjemand von euch da draußen auch nur schon mit Sicherheit wissen, wer Ivo Sasek ist: allein über meine Person kursieren seit Jahrzehnten tausende unterschiedlichste Behauptungen in Radio, TV, Printmedien und im Netz. Und mit jeder weiteren veröffentlichten Stimme werden die Behauptungen noch dreister, die Inhalte noch komplizierter, die Anklagen noch gruseliger, meine Person noch unheimlicher. Da schaffen auch Tausende von Gegenstimmen, wie schön sie auch immer formuliert sein mögen, längst keinen Ausgleich mehr. Meine Person ist und bleibt eine umstrittene. Und wer auch immer behauptet, er kenne mich wirklich, geht dennoch sogleich in einem tosenden Meer von Gegenbehauptungen unter. Was also können wir diesem Fakt für eine Erkenntnis abbringen? Auch im Hinblick auf unsere Stellungnahmen zum Russland-Ukrainekonflikt? • Auf dem Weg der bloßen Anhörung von Behauptungen und Gegenbehauptungen allein werden wir nie zur geforderten Klarheit kommen. Und warum nicht? Weil es niemals so sein wird, dass irgendeiner Sache unter diesem Himmel, sei sie nun gut oder schlecht, nicht mehr widersprochen wird. Habt Ihr das gut verstanden? Ganz egal um welche Person, um welche Situation oder gar um welchen Konflikt es geht: die gegenteiligen Behauptungen werden immer bleiben. Aus keinem 2. Grund konnte man darum schon immer auch die besten Leute nie einhellig als »gut durchdrücken«. Das hat noch nicht einmal im Falle eines Mahatma Gandhi oder Martin Luther King funktioniert. Selbst Jesus Christus ist und bleibt auch nach über 2.000 Jahren noch eine der umstrittensten Personen überhaupt. Genau Letzterer hat aber erklärt, wie man diesen ewigen Widersprüchen Herr werden kann, und Er hat dazu ein ganz simples Bild aus der Natur verwendet: An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen, hat Er betont. Also an den realen Werken im Hier und Jetzt die jemand hervorbringt, soll man erkennen wer er ist, nicht allein an seinen Worten, schon gar nicht an den Worten die andere über jemanden sprechen, noch nicht mal von jenen, die der umstrittenen Person am nächsten stehen. Denn diese könnten ja hirngewaschen, verstritten oder verblendet sein. Unter den Jüngern von Jesus befand sich überdies auch noch ein Judas, der ihn verleumdet und verraten hat, ja, sogar in seiner eigenen Familie war man zu Zeiten unsicher, ob Jesus nicht doch bloß ein durchgeknallter Extremist sei. Nicht zu bestreiten, sowohl von Freund als auch von Feind waren jedoch seine Werke, wo Tausende von Menschen als geheilt, befreit, gespeist usw. zurückgeblieben sind. Bis hin zu Totenauferweckung, Zeichen und Wundern über jede Naturgewalt erhaben, blieben als Früchte seines Wirkens unbestreitbar zurück. Die neidischen Führer seiner Zeit aber zogen es vor, Jesus aufgrund irgendwelcher Verleumdungen ans Kreuz zu schlagen, statt ihn an seinen Früchten zu erkennen. Mit Kla.TV versuchen wir nichts anderes, als auf die aktuellen Früchte hinzuweisen, die gewisse Menschen oder Menschen-Kreise fortwährend produzieren. Wenn ein Bill Gates, nachdem er die halbe Menschheit mit seinen Impf-Programmen vergiftet und sich selber daran um Milliarden bereichert hat, nun dabei dazu übergeht, Sonnen-Verdunkelungs-Technologien zu finanzieren, um nun auch aus ihnen wieder Milliarden-Gewinne zu generieren, dann sind das nachvollziehbare Früchte seines Wirkens. Wer alles was über Bill Gates sagt, bleibt solange sekundär, wie es nur um die Verbreitung von Meinungen geht – ist er denn nun ein Philanthrop oder ein Bösewicht usw. Seine aktuellen Werke hingegen kann jedermann beobachten. Auch meine aktuellen Werke kannst du ständig beobachten. Du kannst meine Reden hören, meine Bücher lesen, meine Dokumentar- oder Spielfilme anschauen. Du hast tausend Möglichkeiten, meine Früchte aus 1. Hand mitzuerleben, zum Beispiel Tausende meiner Teamplayer kennen zu lernen. Aber die Wahl wird Dir immer bleiben, ob du mich nun aufgrund tausender giftiger Medienartikeln als Sektierer hassen oder aufgrund tausender fröhlicher OCGer als Menschenfreund, die Dir täglich seit Jahren unentgeltlich dienen, so etwa mit AZK, Kla.TV lieben sollst, usw. Leider ziehen es unmündige Menschen noch immer vor, auf irgendwelchen Klatsch zu hören, statt mit ihren Augen die realen Früchte zu sehen. Und hierin liegt der Fehler. Jeder Mensch spürt überdies in seinem Herzen entweder einen freilösenden Frieden, oder eine niederziehende Abneigung, wenn er sich unmittelbar mit den Früchten eines Mitmenschen beschäftigt. Auch du hast ein zuverlässiges Sensorium in deinem Inneren dafür, eine zarte Navigations-Einrichtung. Sieh dir also sowohl all unsere Werke, als auch die Werke sämtlicher Politiker, oder der Pharma, der Medien, der Freimaurerei usw. an – achte dabei auf die Regungen deines Herzens, ob es dich hoch- oder niederzieht, was du da an realen Auswüchsen siehst. Was noch einmal Russland-Ukrainekonflikt betrifft: Wenn wir dafür plädieren, den Russen mit roten Fahnen in den Händen Friede und Freundschaft zuzurufen, sie sind aber Teil eines hinterhältigen Weltherrschafts-Planes, der Russland als Führungsinstanz für ganz Europa vorgesehen hat, dann sind wir nicht nur der roten Gefahr, sondern der neuen Weltordnung satanischer Superlogen auf den Leim gegangen und enden als Sklaven eines gnadenlosen Neo-Bolschewismus. Plädieren wir Europäer hingegen dafür, dass wir mit der NATO zusammen gegen Russland in den Krieg ziehen, wird ein nukleares Inferno unserer jetzigen Welt, wie wir sie kennen, ein jähes Ende setzen. Weder das eine noch das andere ist für die Weltgemeinschaft tragbar. Ich plädiere daher dafür, dass die Menschheit sich kompromisslos jeder Kriegspropaganda verweigert, ebenso jeder Form diktatorischer Zwänge. Kein Normalsterblicher möchte je wieder die Früchte jenes Kommunismus essen, deren zentralistischen Herren feudale Gebäude und dem Volk bitterste Armut eingebracht haben. Ebenso will kein Normalsterblicher jemals unter einem Regime leben, das wie gerade während der Corona Plandemie mit all ihrer Panikmache bewiesen hat, welche verlogenen und todbringenden Früchte es produziert. Letztlich aber wäre alles andere besser, als in einer nuklearen Staubwolke zu versinken, wo wir uns gar keine Zukunft mehr gestalten können. Entscheiden wir uns daher zur unzertrennlichen Einheit und für jene neue Welt, die wir nicht weiter von solchen Köpfen gestalten lassen, die sich fortwährend an geschürten Krisen bereichern oder gar Kriege anzetteln. Wir gehen nicht mehr für sie in den Krieg und verbieten jeden Profit aus heraufbeschworenen Krisen. Allem voran lassen wir freien Aufklärer und alle wahrheitsliebenden Menschen uns nie wieder gegeneinander spalten, ganz einerlei, wer mit welchem »Wissen« daherkommt. Wir hören uns alle an, unterscheiden dabei Früchte vom Klatsch – und folgen unserem Herzen, wo es uns Frieden, Freiheit und hochführende Kraft signalisiert. Ich bin Ivo Sasek ... Interview AUF1, Christoph Hörstel: Stehen einen Millimeter vor dem Atomkrieg (7.4.2022) Stefan Magnet: Der Krieg in der Ukraine nimmt kein Ende, und wir sprechen heute mit dem Experten Christoph Hörstel. Er ist heute bei uns im Studio, und wir werden in die Details gehen, was sich aktuell tut und wie gefährlich die Lage wirklich ist. Sehr geehrter Herr Hörstel, danke, dass Sie zu uns gekommen sind, dass wir heute über ihre aktuellen Eindrücke sprechen können. Christoph Hörstel: Ja, vielen Dank. Stefan Magnet: Sie kommen ja sozusagen direkt aus Moskau zurück. Sie waren in Russland, haben eine Reise gemacht, haben wichtige Persönlichkeiten getroffen. Wie ernst ist es denn den Russen aktuell in diesem Krieg? Wie ist die Lage? Christoph Hörstel: Also, ich fand die Lage, bevor ich fuhr, sehr ernst. Aber wenn ich in die russischen Gesichter meiner Gesprächspartner schaue, dann sehe ich den “Todernst” darin. Und das ist etwas, was mich sehr, sehr besorgt macht, weil wir ja wissen, wir stehen einen Millimeter vor dem Weltkrieg. Eigentlich, rechtlich, stünden wir schon drin. Wir haben offizielles deutsches, amerikanisches, britisches, sicher auch französisches, da gibt es auch Hinweise, Personal, Mitglieder der Armeen ihrer Länder, die in der Ukraine unterwegs sind. Und nicht, ich will mal sagen, für die Schuhputzaufgaben, schon für Wichtiges. Und damit sind wir im Krieg mit Russland, eigentlich. Russland hat das nicht hochgezogen, Russland will das nicht, strebt das nicht an und ist bass erstaunt über die feindselige Reaktion auf eine Aktion, die ja eine Schutzaktion war. Es sind ja nun mal acht Jahre Krieg um den Donbass und 14/15.000 Tote und Hunderte Kinder dabei, wenn nicht Tausende, sind ja nicht nix. Ist auch nichts, worüber ein russischer Präsident die Freiheit hätte, etwas lockerer zu entscheiden, weil der Westen sich entschlossen hat, eine CIA-Puppe wie einen Staatsmann zu behandeln. Das ist ja ein absurdes Thema! Ein B-Klasse-Schauspieler, der mit einer kleinen Satire-Truppe erfreulich durch die Dörfer getingelt ist, sozusagen oder durch die Städte, dann aufgeblasen wird im Fernsehsender eines israelischen Passinhabers, nämlich des bekannten Mafioso Kolomojskyi, ein Oligarch. Oligarchen haben in der Ukraine grundsätzlich ihre eigene kleine Armee, sonst sind sie gar nicht ernst zu nehmen, weil jeder sie hopsnehmen kann. So banal, so physisch simpel ist das. Und der hat einen Fernsehsender und da gibt´s dann 23 Folgen. Ich habe mir zwei davon angeguckt, ich hab herzlich gelacht. Es ist super gut und schön gemacht. Mit Sicherheit waren da absichtlich sehr gute Leute dran. Und da gab´s einen Plan dahinter. Man will den Mann zum Staatsmann aufblasen, und hinterher wechselt der sozusagen vom Fernsehpräsidenten-Stuhl direkt in den ukrainischen Präsidentensessel. Das haben sie sich so ausgedacht, das haben sie durchgezogen. Das hat geklappt und allerdings die nächste Wahl hätte er vermutlich verloren. Auch das ist interessant. Die brauchten die Eskalation in Kiew. Stefan Magnet: Jetzt steckt ja, da werden wir vielleicht noch dazu kommen, sehr viel dahinter. Stichwort: Finanzsystem, globale Hegemonie, geostrategische Interessen. Aber die Eskalation hat nun eben begonnen und Sie sagen, es ist für die Russen todernst, viel mehr ernst, wie wir das hier mitbekommen. Inwieweit? Christoph Hörstel: Das Problem ist ja sozusagen ganz schrecklich einfach. Wir haben jetzt diese begrenzte russische Operation, dann haben wir die gewaltigen, weltweiten Folgen für Russland: Die Isolierung, rausfliegen aus dem SWIFT. Das bringt alles Russland nicht um, gar keine Frage. Die haben auch China im Hintergrund, die können das ganz lange durchhalten. Nebenbei gesagt, viel länger als wir. Aber das ist ´ne andere Frage. Es ist erstmal so wahnsinnig negativ und die russische Außenpolitik in Europa ist kaputt und weltweit schwer beschädigt. Mit den USA geht auch kaum noch was, das ist diplomatisch. Und jetzt kommt die militärische Lage. Militärisch sind sie viel stärker gefordert als sie sich gedacht haben. Und das liegt daran, hat mir ein russischer Militär gerade gesagt, dass die Ukraine pro Tag bloß zehn Millionen Kosten hat. Warum? Die werden überschwemmt mit Nachschub. Und Russland kann gar nicht so schnell bomben, wie die Waggons reinfahren und die Ladungen da ausgeladen werden. Und so macht jetzt unten die Küste zu, zum Schwarzen Meer hin, das ist schon mal ein wichtiger Punkt und bombardiert in der Westukraine, wo diese Vorräte erst mal anlanden, natürlich. Und der Westen schiebt nach, in einer Weise, das ist kaum noch zu glauben. Tonnenweise. Und das führt dann auch zu so humoristischen Einlassungen, wie die von dem tschetschenischen Chef. Der sagt: „Ich bedanke mich beim Westen für die tolle Ausrüstung, die wir da bekommen haben.“ Und da gibt`s Fotos, die sind wirklich markerschütternd, da liegen die Javelins meterhoch, diese Anti-Panzer-Raketen, die wirksam sind, meterhoch in den Lagerhallen und irgendwo auf dem nackten Boden herum und die russischen Truppen sammeln das Zeug ein. Die sammeln einfach ein. Stefan Magnet: Das heißt, die haben die ukrainischen Truppen dort verjagt, zurückgeschlagen und kassieren dann das NATO- und US-Material und nutzen es dann für eigene Zwecke, und das wird dann in Tschetschenien vielleicht eingesetzt, ja – oder jetzt mal im Krieg und dann weiterverkauft und weitergebracht. Christoph Hörstel: Das ist Gold wert, das Zeug. Das ist richtig teuer. Aber das ist gar nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist ja, dass, wenn Russland sagen würde: „Leute ihr habt den Krieg angefangen, euer Militärpersonal kämpft schon mit, damit sind wir im Krieg.“ Dann hätte Russland die ganze NATO am Hals. Die ist x-mal stärker als Russland. Das sind 3 ½ Millionen Mann Truppen in der NATO – einschließlich USA natürlich – gegen 850.000 - 900.000 Russen. Das ist nebenbei gesagt genau die Überlegenheit, die man braucht aus militärstrategischer wissenschaftlicher Sicht, um ein Land zu überrollen. Dreifache Überlegenheit, dann klappt das. Die ist mehr als gegeben, da kommen Überlegenheit bei Luftwaffe, Helikopter, Panzer, die ganze Technik ist einfach weit überlegen. Es ist vollkommen absurd, dass hier in den Massen-Lügenmedien gelogen wird, Russland hätte irgendwelche Ambitionen, uns anzugreifen. Im Gegenteil, die haben nur eine Ambition, dass der Krieg sich nicht ausweiten möge und dass sie es sozusagen schaffen, diesen Brückenkopf Ukraine, der sich da mit allen Konsequenzen – 26 Biowaffenlabors, zwei große Labors für Atomwaffen. Das ist schon alles außerhalb des vertraglichen Geschehens natürlich. Dann auch tatsächlich offenbar ein kleines Kontingent Kurz- und Mittelstreckenwaffen, voll ausgerüstet mit Atomköpfen, jetzt schon, direkt wenige Kilometer zur russischen Grenze. Unerträglich für Russland. Geht gar nicht! Und eben die massenhafte Ermordung der Bevölkerung Donbass. Das sind die Punkte, wo Russland sagt: „Wir müssen da eingreifen!“ Deswegen steht eben in unserem Flyer, jetzt in unserer Veröffentlichung: „Vom Westen unausweichlich in die Aktion gezwungen.“ Das ist die Tatsache. Aber um Gottes Willen nicht gegen die Nato. Denn dann kommt diese krasse Unterlegenheit und dann greift – das ist immer in diesen großen Kriegen – dann greift der Automatismus, der dann wirklich die Welt zum Einsturz bringt. Das ist, wenn die russische Militärdoktrin angewandt würde bei einer Attacke der Nato und die Russen kommen voll ins Hintertreffen, die Truppen fluten zurück, nichts lässt sie mehr halten. Dann würde Russland einseitig und zuerst die Atomwaffen starten. Auf diesem Sektor gibt es etwa eine Parität zwischen Russland und dem Westen und China. Natürlich ist China ganz klein als Kontingent. Russland ist entscheidend. Da gibt es Parität, da gibt es die Überschallwaffen. Da gibt es sozusagen die Fähigkeit sich zu verteidigen. Russland ist nicht bereit, in die Washington-Sklaverei zu gehen. Das muss man auch klar sagen. Das Volk steht auch dahinter, in der Masse. Die werden nicht aus Washington regiert. Das kann sich Washington abschminken. Es gibt, wie soll man sagen, keine historische, politische Handhabe dafür. Das Ganze auf Putin zu konzentrieren, verstehe ich aus Washingtons Sicht. Das ist ein guter Trick, auf den hat man sich seit 20 Jahren eingeschossen – nämlich seit der Affäre Chodorkowski. Da haben die Amerikaner, also ganz toll, einen Mann in Russland aufgebaut, wahnsinnig reich, erklärtermaßen sozial, im Grunde ein Oligarch, aber auch ein multikrimineller Oligarch und ein Mann, auf dessen Konto etwa 35 Morde kommen sollen. Also keine so lockere Nummer und eben erklärtermaßen ein erfolgreicher Finanzbetrüger, weil er gleichzeitig die Gesetzgebung beraten hat und hat die Löcher, die er später nutzen wollte, schon eingebaut. Ein ganz tolles Buch da drüber von Timtschenko. Da werde ich oft gefragt, deswegen sage ich das hier, da ist es im Detail beschrieben. Ein cleverer Kerl, aber im Prinzip, ich will mal sagen mit einem geistigen Zuschnitt, den man nur als schurkenhaft bezeichnen kann. Und da hatte Washington große Hoffnung gesetzt, dass der einfach so die Macht übernehmen kann… Stefan Magnet: …und der dann alles verscherbelt. Christoph Hörstel: Wenn ich das richtig gehört habe, hat Putin zwei Stunden vor Vertragsunterzeichnung diese Unterzeichnung gestoppt und dann den Chodorkowski in den Knast gebracht für zehn Jahre. Wo er dann auch durch eine Stellung eines Freundes von mir, einfach herauskam, wurde an den Westen ausgeliefert, lebt jetzt in London. In der Schweiz war es ihm offenbar nicht sicher genug. Das ist diese Karriere und das ist schief gegangen. Und damit steht Washington in Russland vor dem Null. Der Chodorkowski hat offiziell 2017 sozusagen das Heft des Oppositionsführers ausgerechnet an diese, wie soll man sagen, unglaubwürdige Nullnummer Nawalny abgetreten, den wir hier zu einem Freiheitshelden aufblasen. Das ist auch wieder so eine Peinlichkeit, erinnert mich an unserm laschen Umgang mit den Nazis in der Ukraine. Das ist der eklatante Rassismus und die Menschenverachtung von diesem Nawalny. Ich weiß ja nicht, ob das wirklich so schlimm war, was er gemacht hat, dass man ihn deswegen x Jahre in Sonderhaft bringen muss. Mein Gefühl ist eher, damit ist er überbewertet und damit wäre das nicht ganz gerecht, was mit ihm da passiert. Denn das politische Gewicht von dem Mann ist auch klein. Aber was soll man als Russland tun, wenn die USA dastehen und geben Milliarden aus. Sie haben fünf Milliarden bis 2014 ausgegeben, um die Ukraine gefügig zu kriegen. Das hat sehr gut gewirkt. Und sie brauchen mehr für Russland, gar keine Frage, aber ich bin mir sicher, sie investieren. Es redet nur kein Mensch darüber. Deswegen mache ich das jetzt. Stefan Magnet: Deswegen hat ja auch Moskau entsprechende NGOs – Stichwort George Soros usw. – aus dem Land geworfen, weil dort ja versucht wurde, ständig Regimechange vorzubereiten. Christoph Hörstel: Oder eben unter dies Agentengesetz fallen gelassen und das Agentengesetz ist auch so eine Geschichte. Wieder kann ich nur sagen: Moskau war eigentlich zu spät dran. Ich hab ja mit einigen von diesen Unternehmungen da geredet. Ich bin mal in Berlin öffentlich aufgestanden bei einer FDP-nahen Veranstaltung und hab gesagt: „Auch ihre Truppe da unten ist eindeutig regimeunterminierend unterwegs und auch noch stolz drauf.“ Das macht die FDP überall mit ihrer „Naumann-Stiftung für die Freiheit“ ausgerechnet. Also, es ist schon nicht gut und das ist typisch und der BND, das muss man ja auch wissen – und so machen es alle, die ganze Welt, wir haben das Wasser da nicht neu erfunden oder anders gekocht als andere – geht einmal pro Woche hin und kassiert die neuesten Informationen von den sogenannten NGOs. Die NGOs – der Name ist ein Witz. Stefan Magnet: Vorfeldorganisationen. Christoph Hörstel: Das ist ganz simpel und so geht es nicht. Das sind Dinge, die macht man nicht, das ist unanständig, tun wir gewohnheitsmäßig und da steht Russland und jetzt heißt es also so: Die NATO tritt in den Krieg ein, wir kommen in die Atomkriegsnotwendigkeit – und was das bedeutet, wissen die Russen sehr gut, mit hohem Blutzoll kennen sie sich aus, aus dem Zweiten Weltkrieg. Das sind Dinge, die sind furchtbar und wie wir damit umgehen, ist absolut nicht fahrlässig. Unsere Regierungen, unsere Medien gehen damit kriminell um, weil die Bevölkerung tiefengetäuscht wird: Wir stehen direkt am nuklearen Abgrund! Das ist es, weil das Weltkriegszwischenspiel, das wird nicht so sehr lang werden. Und darüber müssen wir reden. Wir müssen von einer Massenvernichtung von Menschen weltweit reden, insbesondere in Europa und in den USA. Die USA sind nicht außen vor, die können das nicht abwehren, sie haben keine Kraft. Die meinen, sie könnten ganz schnell was gegen Hyperschallwaffen entwickeln. Aber was glaubt denn Washington, was die russischen Wissenschaftler inzwischen tun? Ferien machen in Miami? Das ist einfach Quatsch. Das wird nicht passieren. Stefan Magnet: In einem Atomkrieg, heißt es ja, gibt es keinen Gewinner. Hier kommt Aktion – Reaktion und zurück bleibt Wüste. Und Sie sagen, das Ziel der Operation Russlands war, die Ukraine, zumindest die Ostukraine von diesen Einflüssen zu befreien, die vom Westen kommen – von den Übergriffen, von den Gemetzel – dass das beendet wird, dass das Sterben beendet wird; dass auch das Anrücken von Waffen aus dem Westen Richtung russischer Grenze zurückgedrängt wird. Das wäre das Ziel der militärischen Operation, des Krieges gewesen. Christoph Hörstel: Das ist offiziell kommuniziert: „Wo sind unsere roten Linien, also wir brauchen die Neutralität der Ukraine. Wir brauchen Anerkennung der abtrünnigen Republiken. Wir brauchen klar Entspannungssituation da – kein Krieg aus der Ukraine gegen Russland, fertig.“ Stefan Magnet: Daran hat sich die Ukraine nicht gehalten. Sie sagen „Marionette des Westens“. Daran haben sich die NATO und die USA nicht gehalten. Also musste Russland etwas tun, im Wissen, dass es jetzt bitter wird. Es gibt bspw. einen Hinweis aus dem Valdai-Forum – der Direktor dieses wichtigen russischen Thinktanks hat ja gesagt und hat in einem Grundsatzartikel geschrieben: „Der Westen mit dem Dollarsystem ist dem Tode geweiht. Das wird jetzt implodieren in den nächsten Monaten und Jahren und wird zusammenbrechen. Und wir ziehen uns daraus zurück und wir machen jetzt den harten Schnitt und beschützen unsere Leute im Donbass und in der Ostukraine. Das wird Krieg geben, aber wir werden diesen Krieg gewinnen“ – sagen die Russen – „weil wir darauf vorbereitet sind und der Westen wird zusammenbrechen.“ Teilen Sie diese Einschätzung, wenn jetzt keine Atomwaffeneskalation kommen würde, sagen wir mal so? Christoph Hörstel: Dann wäre das genauso. Und das ist der gefährliche Anreiz für unser Finanzmafia-gesteuertes System. Die stehen finanziell vor der absoluten Explosion, dagegen sind Atombomben nichts. Stefan Magnet: Apokalypse. Christoph Hörstel: Das ist eine Apokalypse, finanziell, das Ende von allem. Davor stehen sie. Jetzt war deren einzige Chance, sie könnten dieses Nugget Russland destabilisieren, sich damit einen Realwert schaffen, den sie bisher nicht mehr haben. Man zweifelt ja überhaupt, ob die Amerikaner noch Goldreserven haben. Ich möchte mich da gar nicht daran beteiligen, weil ich es nicht weiß. Aber die Zweifel kann ich hier reportieren, die bestehen. Jetzt sagt Russland: „Ist doch völlig klar, ihr schneidet uns aus eurem System raus; dann nehmen wir den Ausweg aus eurem System“ Da haben sie mit Indien ein neues gebastelt, ist soeben fertig vor 48 Stunden. Im Prinzip ist China auch dabei. Wenn ich unsere Zeitungen lese, merkt man schon, dass da wirklich auch zum Teil einfach knapp über Zwanzigjährige beteiligt sind. Die schreiben in allem Ernst, dass das SWIFT-System den Vorteil hatte, dass die 24/7 tätig sind – also die Überweisung geht einfach in Sekunden durch. Und das soll jetzt der Grund sein, warum man unbedingt mit dem vollkommen kaputten, pleite gegangenen, ungedeckten Westen Geschäfte machen müssen sollte. Das ist ja absurdes Theater. Die schaffen ein eigenes System. Nebenbei gesagt bin ich mir einigermaßen sicher, dass man auch in Indien, China und Russland 24/7 arbeiten kann. Es ist geradezu lächerlich, was hier geboten wird. Natürlich kann die Finanzmafia da nicht zugucken – das ist auch so ein Ding. Wenn wir jetzt aber diesen Sog haben in den Weltkrieg hinein, bei ohnehin einer bestehenden, politischen Philosophie der Massenvernichtung. Wir sind ja von Regierungen regiert, egal ob Österreich, Deutschland, USA, Großbritannien, Frankreich oder sonst was. Von Regierungen, die offenbar willens sind – das haben sie im Corona-Fall bewiesen – große Zahlen ihrer Bevölkerungen zu opfern oder gesundheitlich definitiv stark zu beeinträchtigen. Von den Schwab-Plänen – Schwab, nebenbei, ist bloß der Hausmeister seiner Truppe, aber er hat das so deutlich formuliert, als Zusammenfassung dessen, was Blogger, die dann von YouTube gelöscht, von Facebook gestoppt, auf seiner verfluchten Website vom Weltwirtschaftsforum Davos gelesen haben, bei diesen berühmten Kreisen mit den verschiedenen Richtungen und Verbindungen – das haben wir inzwischen alle gesehen. Aber der das aufgedeckt hat, der war gleich überall mehrfach gelöscht. Dieses Schicksal habe ich verfolgt. Stefan Magnet: Der wurde gleich zensiert. Christoph Hörstel: Zack! Puff! Das zeigt im Grunde nur: Volltreffer gelandet! Voll entdeckt, die Nummer! Wahnsinnig gefährlich! Dass jemand mit einer Vernichtungsagenda plötzlich, sozusagen diese Agenda auf dem Tisch sieht, von anderer Seite. Was, wenn die sagen: „Top Putin. Das machen wir so!“ Uff! Ja? Und dann sterben viele Russen, dann sterben eben im Westen ganz viele Menschen. Und das ist das Schicksal. Das sehen die Russen. Und die verstellen sich nicht. Ich rede nicht mit Kaspern, sondern ich rede mit sehr ernsthaften, unverstellten Menschen und die pure, blasse, irre Sorge spricht aus diesen Gesichtern. Und mich, wie soll man sagen, motiviert das, zu sagen: „Wir müssen an die Seite Russlands.“ Stefan Magnet: Das ist jetzt die nächste Frage: Was kann man tun, was können Deutsche tun, was können Europäer tun, um die Atombombe nicht abzubekommen? Die Regierungen werden nicht so handeln, wie die Leute, wie die Völker wollen. Sie werden so handeln, wie es ihnen anbefohlen wird. Aber was kann man signalisieren? Man konnte ja bei Corona durchaus über die Straße einiges bewegen und Sie haben mit einflussreichen Leuten in Russland gesprochen. Vielleicht können Sie uns auch kurz Einblicke geben, was das für Gespräche waren und was die uns oder was die auch Ihnen empfehlen, weil die wissen, Sie kommen ja zurück nach Deutschland. Welche Möglichkeiten gäbe es? Christoph Hörstel: So laufen die Gespräche nicht. Wir tauschen nicht Empfehlungen aus sozusagen, weil wir alle wissen, wie der Hase läuft. Stefan Magnet: Aber ich muss das natürlich vereinfacht… natürlich versuchen, herauszukitzeln, dass Sie uns hier das Wesentliche (vermitteln). Christoph Hörstel: Ich verstehe das schon, ich sehe das Problem. Das Problem ist natürlich, dass ich darüber nicht so offen reden kann. Aber im Prinzip tauschen wir zu Anfang des Gesprächs die Klarheiten aus, sozusagen. Was ist denn unser Ausgangspunkt? Das dauert meistens nur wenige Minuten. Das ist in fünf Minuten vorbei und dann wird man operativ. Was ich natürlich in Russland angesprochen habe, ist das eklatante Unvermögen auf dem Schlachtfeld Kommunikation, dem Westen etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. In der jetzigen Konstellation ist das nicht nur mörderisch, das ist potentiell massenmörderisch. Das kann uns in diesen Atomkrieg hineintragen. Und deswegen sehe ich da für die russischen Freunde den klaren Wunsch, dass die das rechtzeitig entdecken und dieses Loch stopfen. Wir haben jetzt gerade so eine Debatte wegen dieser Ortschaft nahe bei Kiew. Stefan Magnet: Butscha. Christoph Hörstel: Butscha. Wo ich dieses Wort einfach nur aussprechen muss: Butscha, und ich spreche viel Englisch und ist mir klar, warum die westliche Propaganda für ihren Dreck diesen Ort gewählt hat, weil Butscha – B-u-t-c-h-a – geschrieben eben auf Englisch heißt „Schlächter“. Wenn man jetzt die Russen als Massenmörder hinstellen will, eignet sich am besten die Ortschaft Butscha. Stefan Magnet: Weil das geht rein, das ist gute Propaganda. Christoph Hörstel: Richtig. Das können wir uns einfach ausmalen. Unsere Nachrichten reden über einen Ort, wo die Russen ganz viele Menschen umgebracht haben und der heißt Schlächter – oder, nein, der heißt Massenmörder. Stefan Magnet: Metzger, Massenmörder, ja. Christoph Hörstel: Ja, Metzger, das wäre auch nicht schlecht. Also irgendwas Kurzes. Aber im Grunde ist „Butcher“ wirklich so ein Typ, der mehrere umbringt, nicht nur einen und deswegen ein tolles, kurzes prägnantes Wort. Und das ist für Marketingfachleute sozusagen das gefundene Fressen. Unsere Marketingleute sind so begeistert über unseren Namen die „Neue Mitte“, weil das Wort neu, das ist gesetzlich sozusagen festgelegt, man darf nicht etwas neu nennen, was nicht neu ist. Und wir tragen das Wort neu im Namen! Die sagen: „Besser geht´s nicht. Um Gottes Willen, es ist fantastisch! Bitte auf keinen Fall ändern.“ So, das ist bei diesem Ort Butscha in allem Ernst für die lügenden Kartellmedien der entscheidende Schritt, dass man diesen Namen hat. Und es geht ja um die Angelsachsen, es geht um England, geht um die USA, für die macht man das. Stefan Magnet: Glauben Sie, dass Butscha dann eine Inszenierung des Westens war? Ich fasse jetzt ganz kurz zusammen, was jetzt die allgemeine Sprechart dieser Tage ist. Der Westen sagt: „Es gibt Satellitenbilder.“ Sie sagen: „Es gibt Zeugenaussagen.“ Wir wissen in Zeiten wie diesen kann beides gefälscht werden. Eine wunderbare Möglichkeit für die gut funktionierende Medienpropaganda, die Russland ja nicht in dieser Form hat wie sie angesprochen haben. Die Kommunikation ist dort nicht so professionalisiert und Russland sagt nur: Das stimmt nicht. Wir haben damit nichts zu tun, wir haben uns zurückgezogen. Und dann ist dieser Fall aufgepeppt, kann man so sagen. Also Aussage gegen Aussage. Bei uns wird natürlich nur die westliche Erzählung transportiert. Wir bei AUF1 haben in den Nachrichten dieser Tage gesagt: Wir wissen es auch nicht, aber haben beide Stellungnahmen gebracht. Sie glauben, es ist eine Inszenierung. Haben Sie da nähere Hinweise oder ist das jetzt auch eine Vermutung? Christoph Hörstel: Nein, das ist absolut keine Vermutung, sondern die Russen haben in der letzten Nacht nachgelegt und haben ihrerseits Satellitenbilder vorgelegt und haben nachgemessen, was die New York Times gemacht hat und haben der New York Times – aus ihrer Sicht kann ich nur wieder sagen – nachgewiesen, dass sie falsche Daten verwendet hat für ihre Bilder. Die kommen von ganz anderen Tagen, als die New York Times gesagt hat z.B. Und ich habe mir die Satellitenbilder angeguckt und denke mir: Freunde! Es ist sehr häufig so, wenn es ums Beweisen geht, dann landen wir, Entschuldigung, bei verlogenen Experten. Davon haben wir nichts. Wir im Westen haben inzwischen eine völlig durchgeknallte, korrumpierte Wissenschaftswelt. Das haben wir bei Corona gelernt. Unglaublich was da abgeht. Und wir lügen so krass, es spottet jeder Beschreibung, wenn wir die Virenexistenz anbringen, dann zeigen wir, wo wir eigentlich wissenschaftlich, ethisch, politisch stehen. Jetzt kommen die Russen, die das alles nicht so gut können. Zum Glück, denn das macht sie mir eigentlich sympathisch. Die kommen und legen den Gegenbeweis auf den Tisch und dann fange ich an zu sagen: Nein, ich möchte gar nicht mit Satellitenbildern arbeiten. Niemand arbeitet mit etwas, was, will ich mal sagen, was mit Fortgeschrittenen-Klasse von, wie heißt das, diese Software da? Stefan Magnet: Irgendwelche Photoshop-Bilder. Christoph Hörstel: Photoshop, das war´s; die man mit Photoshop gut fälschen kann. Sondern ich möchte mir anschauen: Wie bewegt sich denn ein Volk, eine Regierung politisch? Und was haben die für eine Motivation in der Ukraine? Unsere amerikanischen Freunde, die NATO, hat in der Ukraine eine absolut anti-ukrainische Motivationslage. Die wollen, wollten, wollen, machen das erfolgreich seit zwanzig Jahren, die Ukraine als Aufmarschgebiet gegen Russland ausbauen. Die Position ist sowieso schon lange passiert, in den Strategien, dann ausbauen, die ganze Armee unter die Fuchtel kriegen. Das heißt, das geht mal über die Ausbildung. Es wird ja keiner in Deutschland Oberst, wo die Amerikaner nicht genickt haben. Und so machen die das mit allen Völkern, nur nicht so hart und harsch wie bei uns, weil wir Kolonie sind, aber bei den anderen auch. Da heißt es dann: Der Mann ist eigentlich ganz sympathisch, der kann auch ein guter Soldat sein, aber er ist instabil, passt nicht gut, muss man nicht haben. Und dann wird er das nicht. Egal ob in Ägypten oder in der Ukraine, so das ist das – oder in der Türkei. Das ist das große Problem, was Erdogan hatte mit seinem Militär. Deswegen musste er praktisch eine Militärrevolution machen, bis er Leute hatte, auf die, auf die er sich einigermaßen verlassen konnte und wie man sieht, es reicht nicht, dem geht’s schlecht. Aber das ist so die Lage für die Ukraine: Keine Agenda, die mit den Menschen zu tun hat. Zwei Putsche inszeniert, erfolgreich, wegen weit überlegener Soft Skills. Nur mal der Vergleich: Die Amerikaner machen zwei Putsche in der Ukraine. Wenn die Russen nur ihre eigenen Menschen schützen wollen, müssen sie mit der Armee anrücken, so schwach sind die auf diesem Gebiet. Stefan Magnet: Ja, ja. Christoph Hörstel: Und das ist etwas, das man auch in Moskau allmählich sieht. Und dann sag ich so: Wem glaub ich denn seine Satellitenbilder? Und dann sage ich, ich glaube das derjenigen Macht, deren eigene Menschen – Russen, ethnische Russen vom Moskauer Glauben des orthodoxen Ritus – die diese Menschen schützen wollen. Denen glaube ich. Ich glaube also Putin in seiner Rede, weil ich das für die wahrscheinlichere Motivation halte, die dann durchdringt. Putin hat doch Nullkommanull Interesse daran, die Ukraine kaputt zu schießen. Stefan Magnet: Also da hake ich jetzt gleich ein. Wir haben nämlich im Vorfeld auch Fragen bekommen. Wo mir beispielsweise jemand geschrieben hat: Wenn Sie mal wieder einen Russlandexperten interviewen, wie den Herrn Hörstel beispielsweise … Drum trifft es sich gut, dass wir jetzt sprechen. Gerade jetzt zu Butscha gibt es ja auch historische Parallelen. Oder dieser Seher hat mir eine historische Parallele geschrieben und hat gesagt: Ja, die Rote Armee hat ja auch gemordet und die hat unglaubliche Massaker begangen … Christoph Hörstel: Und vergewaltigt und schreckliche Dinge. Stefan Magnet: … und alles. Und dann habe ich aber überlegt und habe mir gedacht, ja aber was war die Vorgeschichte? Die Vorgeschichte war: Es gab einen Ilja Ehrenburg, der die Rote Armee auf das deutsche Volk so eingehetzt hat und gesagt hat, das sind Gegner und umgekehrt ist es ja auch gelaufen. Christoph Hörstel: … Hitler hat sie doch überfallen. Stefan Magnet: Aber das war Russland/Deutschland und jetzt sind wir aber Russland/Ukraine und Sie haben ja auch im ersten Interview schon gesagt, das sind ja ihre Brüder und viele Russen hätten ja Hemmungen da was zu tun. Oder? Die haben ja Hemmungen, jetzt im Krieg gegen Ukrainer vorzugehen. Ist das richtig? Christoph Hörstel: Absolut, absolut, ich hätte bald gesagt, eine „Beißhemmung“ ist das. Das ist das. Die haben die ganze Zeit, jeden Tag, den sie kämpfen, das Gefühl: „Was machen wir hier eigentlich?“ Stefan Magnet: Geht da deswegen nicht schneller was weiter? Christoph Hörstel: Und das geht dann nicht schneller weiter. Und jetzt kommt der Hörstel, der hat fleißig gesehen, also auch gestern Nacht wieder, alle kleinen Videoschnipsel angeguckt, an die ich herankam vom Schlachtfeld. Das mach ich gerne, weil erst mal habe ich ja selber Kriegserfahrung. Weil im Prinzip man an den Bewegungen der Truppen, wie die vorgehen, auch auf solchen Videoschnipseln, die rein zufällig entstehen irgendwie, ganz gut sehen kann, wie ist die Lage bei denen. Immer wieder sehe ich das gleiche Bild. Da rollt ein Panzer vor, schießt um eine Häuserecke rum – bapapapap – und dann zieht er sich wieder zurück, weil da Gegenfeuer kam. Dadurch haben die festgestellt: Aha so stark sind die da. Und dann wird die Operation weitergeführt. Das ist nur so ein Ding – er rollt also zurück. Mit anderen Worten, eben nicht platt machen, besetzen, Feierabend. Sondern vorsichtig reingehen, schauen zu gewinnen, in dem Sinne, dass man eben sagt: „Wenn ihr euch ergebt, seid ihr sicher. Wir bringen euch ins Hinterland. Es gibt zu essen, medizinische Versorgung, Unterbringung. Schluss, aus, Ende, der Krieg ist für euch vorbei. Und wenn er insgesamt vorbei ist, könnt ihr nach Hause.“ Das sind so ganz klare Maßgaben, die versucht Russland da rüber zu bringen in den letzten Stunden mit Erfolg. Wir haben offenbar anderthalb Bataillone, die sich ergeben haben, wir sehen also marschierende ukrainische Truppen. Und das wirkt jetzt. Jetzt können sie, weil sie im Norden abgezogen sind im Osten und Süden mehr einsetzen. Im Grunde natürlich unglücklich, militärisch völlig verständlich, was soll eine russische Truppe, die praktisch vor der Wahl steht – ich meine, Russland wurzelt in Kiew. „Kiewer Rus“* ist eine klare Nummer. (*Die Kiewer Rus, auch Altrussland, Kiewer Russland bzw. Kiewer Reich, war ein mittelalterliches, altostslawisches Großreich, das als Vorläuferstaat der heutigen Staaten Russland, Ukraine und Belarus angesehen wird.) Warum sollte diese wunderschöne Stadt, Kiew, so kaputt gehen wie Mariupol? Dafür gibt es keinen – das kann man Russen nicht erklären – natürlich und dann ziehen die sich da zurück. Der Gegner nutzt – wie soll man sagen – das Schlachtfeld, dass die selbstverständlich hinterlassen, so sieht es überall aus in der Ukraine, das ist jetzt nichts Besonderes, um da eine tolle Story drauf zu setzen. Aber erst mal ist sozusagen Kiew aus der Schusslinie. Jetzt kommen hier die großen Sachen, die ukrainischen Truppen rücken vor – als wäre das ein Sieg! Das ist lächerlich. Die Ukraine ist nicht in der Lage. Und wenn wir die, ich will mal sagen, bis zur Scheitelhöhe mit Waffen und Munition vollstopfen, die haben auch bloß zwei Arme pro Mann, die können Russland nicht besiegen. Das ist ein falscher Traum und das geht so ein bisschen in die Psychoregion, nicht? Da sagt der Schauspieler Selenskyj, mit seiner künstlich auf dunkel trainierten Stimme: „Ohjojojo“. Das kann ich auch! Ja – da macht der da so ´ne große Show, dass jetzt also heroischer Widerstand kommt und die Ukraine wird Moskau düpieren und sonst irgendwas. Das ist so ein … dafür sterben Menschen, dass ein B-Klasse Schauspieler mit einem sagenhaften Unterwanderungsplan da den Präsidentensessel einnimmt – als Darsteller sozusagen – und hetzt sein Volk in einen Bruderkrieg, den niemand braucht. Weder Russland braucht den, noch die Ukraine noch Europa noch die Welt. Vollkommen verrückt! Stefan Magnet: Und das Beunruhigende dabei ist, so wie Sie das ja auch skizzieren, es kann ja auch kein normales Ende geben, denn die Ukraine darf wohl nicht kapitulieren, dahinter stehen andere Mächte, die das nicht zulassen werden. Russland kann auch nicht sagen: Wir geben das jetzt wieder auf, wir haben hier einen Krieg angefangen und angezettelt. Das heißt, es geht Richtung weiterer Eskalation und die Lage ist, wie Sie das jetzt aus Russland mitgenommen haben, brandgefährlich. Glauben Sie, dass Russland kaum Schuld an der Eskalation trägt? Denn der Westen wirft ja Russland ständig vor, dass auch hier Bestrebungen sind, sich weiter auszudehnen. Wir haben auch bei uns thematisiert, es gibt Leute, die sagen, es gibt eine kommunistische Langzeitstrategie, dass Russland nach wie vor den großrussischen Ideen anhängt. Das verweisen Sie ins Reich der Phantasien und sagen: „Das gibt es nicht.“? Christoph Hörstel: Es gibt immer verrückte Russen, so wie es verrückte Deutsche gibt. Es gibt so viele Deutsche, die träumen gerade, ich will mal sagen, wenn sie gelernt haben, dass Deutschland ´ne Art GmbH ist oder so was ähnliches, oder jedenfalls irgendwo unter diesem Namen firmiert, dann sind sie der Ansicht: Ja, das ist ja völlig klar, wir haben ja gar nicht richtig unser Reich aufgegeben. Wir haben ja bloß ein bisschen kapituliert. Die Grenzen von 1937, davon träumen die, so. Ich sag nur, wie ich das gemacht habe, politisch. Ich habe gesagt, es gibt keine Gebietsrevision, Punkt, aus, Ende. Wir machen das als Deutschland nicht. Warum? Wir brauchen in Europa Ruhe. Stefan Magnet: Also Sie als Vorstand der Partei die Neue Mitte. Christoph Hörstel: Ja. Das ist in unserem Programm. Es gibt keine Revision der Grenzen. Schluss. Brauchen wir nicht. Warum eigentlich? Menschen können genauso glücklich in Polen und sonst wo leben. Das haben wir eigentlich ein bisschen hinter uns. Wir können uns sehr gut auf unsere deutschen Traditionen, unsere Geschichte, unsere Sitten und Gebräuche, wie soll man sagen, traditionelle Kleidung, Lieder, so etwas können wir uns wunderbar besinnen ohne Ärger mit den Polen, nicht wahr? Und aus russischer Sicht sieht das nun so aus. Natürlich sind das alte russische Gebiete, das ist gar keine Frage, natürlich ist das vollkommen schräg gelaufen, wie die Ukraine entstanden ist, und wurde dann vom Westen gekapert; das war alles so nicht geplant, völlig richtig. Aber Russland hätte niemals irgendetwas veranstaltet, um das wiederzubekommen. Das muss man auch bitte sauber trennen vom Sowjet-Imperialismus, den es gab. Ich bin nun wirklich erster-Hand-Augenzeuge in Afghanistan, wie Sowjet-Imperialismus geht und wie er auch scheitert, voraussehbar scheitert. Und das ist aber nicht Mütterchen Russland. Hier sind, wie gesagt, Brüder und Schwestern. Und sie sind bedroht, am Leben bedroht, nicht nur mit dem Tode, sondern auch, dass sie ihr Leben gar nicht leben dürfen. Wie lebt man denn in einem Grenzgebiet, in einem zusammengeschossenen Haus? Die Leute hängen an ihrem Land. Stefan Magnet: Unzählige Unterdrückungen gab es ja in diesen acht Jahren. Christoph Hörstel: Die, ich sag noch mal kurz, was da passiert ist: Da wurden die Renten nicht weitergezahlt, die Energieversorgung wurde eingestellt, Löhne wurden nicht gezahlt, Firmen wurden stillgelegt und dabei wurde jeden Tag in die Ortschaften rein geschossen, wie heute. Natürlich hat Kiew keine Chance, die Stadt Donezk je wieder einzunehmen oder Lugansk. Das ist vorbei. Trotzdem schießen sie da rein. Das ist reine Terror-Militärpolitik. So, Russland hat erklärt am 21ten: wir müssen einen Punkt machen. Die NATO hat nichts anzubieten. Wir wollten Grenzen, wir wollten Schluss machen, die Ukraine und Georgien sollten nicht in die NATO, wir wollten den NATO-Vormarsch stoppen. Nebenbei gesagt: Nur das, was vertraglich zugesichert war, und zwar NATO-Russland-Akte und 2+4-Vertrag. Stefan Magnet: Jetzt gehe ich auf Ihren Flyer nochmal kurz ein. Sie haben ja einen Flyer aufgelegt „Schon wieder Krieg gegen Russland – zurück zur Vernunft!“. Hier thematisieren Sie ja auch diese lange Vorgeschichte. Und Sie sagen: Seit mehr als 100 Jahren will Washington vorrangig die deutsch-russische Freundschaft verhindern. Dass das auch geopolitisch dahintersteht, vielleicht können Sie darauf nochmal eingehen. Es geht ja nicht nur um die Teilung Ukraine und Russland, es geht auch um die Teilung Europa-Russland, dass es quasi nicht diese große Fest-Kontinentalplatte geben kann. Christoph Hörstel: So. Das will Washington nicht und wir verdanken diese kurze Erkenntnis diesem wunderbaren George Friedman – wunderbar deshalb, weil er diesen Satz gesagt hat. Ansonsten hat er den üblichen amerikanischen Schrott gebaut, das heißt, er hat mit seiner Firma STRATFOR einen praktischen Privat-Geheim- und Nachrichtendienst aufgebaut. Nachrichten wirklich im journalistischen Sinne. Also man konnte auch da Facts über Länder abziehen, aber da waren eben auch geheimdienstliche Aktivitäten dabei. Und der hat dann eben 2015 diese berühmte Rede – kann ich nur jedem raten, das Ding zu googeln und sich das anzuschauen. Da gibt es inzwischen von diesen wichtigsten 15 Minuten eine tolle deutsche Übersetzung, vielleicht sogar schon vom ganzen... Stefan Magnet: Wir haben das bei AUF1 auch schon gebracht. Wir verlinken das drunter, das ist wirklich ein wichtiges Zeitdokument. Christoph Hörstel: Das ist heutzutage Allgemeingut einer Grundbildung der politischen Art. Und da hat er den wunderbaren Satz gesagt, und das so zusammengefasst, absolut tatsachentreu, absolut glaubwürdig: „Deutschland sollte immer von Russland getrennt werden.“ Und dann kommt der Hörstel, guckt das an, guckt die politische Lage an und sagt: So. Dieses Thema ist ab jetzt mein Hauptargument, warum wir, ganz anders als die amerikanischen Freunde, die gegenteilige Politik betreiben müssen. Heutzutage ist das nicht mehr ein „können“, wir haben nicht mehr die Wahl. Wenn wir heute nicht im Westen an Russlands Seite treten, kommt die verfluchte Finanzmafia mit der Rüstungsmafia, mit der Energiemafia und der Medienmafia. Vier mafiöse Cliquen, die weltweit unterwegs sind, kommen und drücken uns einen Weltkrieg aufs Auge und am Schluss einen Atomkrieg, weil sie eine Vernichtungsagenda haben. Wir haben keine Wahl! Das ist glaube ich für mich die wichtigste Motivation heute, zu Ihnen zu kommen zu AUF1, damit ich diesen Satz sagen kann. Wir haben keine Wahl! Wenn wir heute auf die Straße gehen, ohne russische Flaggen, haben wir sozusagen einen Teil unserer Zukunft aufgegeben. Das ist entscheidend wichtig. Wenn wir nicht an Russlands Seite treten, dann glauben die – dieses Pack das uns regiert – glauben die nicht, dass uns das ernst ist mit dem Überlebenswillen. Bei Corona ist das schon in Gefahr geraten. Hier kommt das Siegel drauf. Es ist nicht mehr Spaß. Es ist nicht mehr: Wir können mal nachdenken... Es ist nicht mehr: Wir sind neutral, wir stehen ja nicht zu Russland und nicht zu Amerika. Das ist vollkommen Wurst, wir werden einfach – wie die Juden in den KZs – mit einem Bulldozer werden wir in unser Massengrab geschoben. Das ist das, was die vorhaben. Ich kann mich leider nur so drastisch ausdrücken, weil es meine tiefste Überzeugung ist, dass das die Gemütslage in Washington ist. Nicht unsere. Stefan Magnet: Was heißt das für Sie, wenn Leute russische Flaggen zeigen auf Demonstrationen. Heißt das, man hat Verständnis für Moskau und was hier geschieht oder man schlägt sich hier völlig auf die Seite? Oder, was kann das bedeuten, nationalpolitisch gesehen? Wie meinen Sie das? Können Sie das noch konkretisieren? Ich denke, es wird sofort ausgelegt und wird dann gesagt: Ja, der Mann möchte, dass Deutschland aufgegeben wird und wir schließen uns Putin an! Ich denke, das meinen Sie damit nicht, sondern ... können Sie das noch konkretisieren? Christoph Hörstel: Absolut – vollkommen berechtigte Frage – natürlich, darum geht es und entscheidend eigentlich. Worum geht es heute, wenn wir eine russische Flagge zeigen? Das heißt: Wir sind Deutsche. Wir sind Österreicher. Als Deutsche, als Österreicher haben wir verstanden: Wir lassen uns in keinen dreckigen Konflikt mehr von Washingtons Gnaden mit Russland hetzen. Punkt! Stefan Magnet: Das ist klar. Das ist ganz einfach. Dann ist das auch mal gesagt. Liebe Zuseher, hören Sie sich das nochmal an, spulen Sie nochmal 20 Sekunden zurück. Um das geht es. Und auch wenn uns Leute wieder einen Strick drehen wollen und sagen: Ja, die laden den Herrn Hörstel ein und der macht hier russische Propaganda, ja. Das wollt' ich jetzt nochmal klar gesagt haben, dass das auch klargestellt ist. Christoph Hörstel: Und das ist auch, nebenbei gesagt, keine Blanko-Unterschrift für den Präsidenten Putin. Ich habe den nun persönlich getroffen, ich habe den erlebt. Wir haben ein paar Sätze gewechselt, das war nicht wahnsinnig lange – das hat ein paar Minuten gedauert – vorbei war‘ s. Ich habe ihm diesen Zettel in die Hand gedrückt, weil ich wusste, ich komm nicht zum Reden. Und er hat das meiste nicht gemacht und nur eine Sache gemacht, die ich gar nicht so wollte. Er hat mich an die heimischen Medien weitergereicht, sozusagen. Und seitdem bin ich da gern gesehener Gast. Mach ich gerne mit den russischen Freunden – es ist inzwischen eine schöne persönliche Verbindung geworden – aber im Wesentlichen geht's doch nicht um Putin – es geht um das russische Volk. Und das ist eine Sache für die nächsten 500 Jahre. Ich möchte, dass völlig unumkehrbar zwischen den Völkern klar ist: Was? Ein Gewehr hochnehmen? Wie bitte, auf den anderen schießen?! Nie wieder! Genau, wie wir sehr erfolgreich mit Frankreich gearbeitet haben. Da ist meine Familie nun seit 1834 eng mit den Franzosen befreundet. Mein Großvater war, von Adolf Hitler persönlich beauftragt, zuständig für die Reichs-Weinversorgung, mit Wein aus Bordeaux. Was hat er gemacht? Hat mit den Bordelaisern verhandelt – persönliche Geschichte, aber so am Rande, weil' s spannend ist – und hat nie, niemals einen einzigen Liter oder eine einzige Flasche Wein gestohlen, requiriert oder zu wenig bezahlt. Was passierte nach Kriegsende? Alle Hitlerbeauftragten wanderten in den Knast. Mein Großvater auch. Aber dann kam dieser berühmte Brief aus Paris, der hieß: Herr Böhmas ist sofort freizulassen, der ist ein Ehrenmann! Boff – raus aus dem Knast! Stefan Magnet: Das gab's auch, ja. Christoph Hörstel: Das gab's eben auch. Die deutsch-französische Freundschaft hat im Fall meiner Familie über die Kriege hin geholfen, über drei Kriege: 1870/71, 1914/18 und den Zweiten Weltkrieg. Und im Zweiten Weltkrieg war eben mein Großvater da, mit deutschen Truppen, ja in Bordeaux und hat die Franzosen anständig behandelt, bis dahin, dass er, als die im Château Margaux, in diesem berühmten Château Margaux sich an den Weinvorräten vergriffen haben, er persönlich angefahren kam mit seinem riesigen Dienst-Mercedes und hat den führenden Offizier am Schlafittchen gepackt und die Treppen des Châteaus heruntergestoßen, runtergetreten, genauer gesagt – vor den Augen der vollkommen verdutzten Weinbauern von Bordeaux. Das hatten die nie erwartet und dafür ist der berühmt bis heute, bis zu den Menschen, die jetzt noch leben und das erzählen können. Und als ich als Student da gearbeitet habe im Château Margaux und hab mit den damaligen Eignern – Familie Ginestet und so weiter – dort gesprochen, da haben sie mir das erzählt. Er hatte es nicht erzählt, mein Großvater. Und wir können heute mit Russland wunderbar persönliche Beziehungen anfassen und schaffen und aufbauen, damit die Völker so nah von den Herzen und von den Menschen her aneinanderrücken, dass sie nicht mehr aufeinander schießen – und das ist gut. Mehr ist nicht. Natürlich – ich will das politisch auch sagen, weil das jetzt offen ist, am Tage und ich dafür eintrete – ich habe gesagt: Wenn im Laufe des Krieges die russische Regierung die Notwendigkeit sehen sollte, nach Deutschland mit Truppen zu kommen, werden wir unsere russischen Freunde als Gäste herzlich begrüßen. Das habe ich formuliert. Warum? Wir stehen in einer Zeitenwende. Wenn ich nach meinem Dafürhalten als Politiker Verantwortung übernehmen muss für das, was ich tue – für die Menschen, die das Geld spenden, für die Menschen, die an uns glauben, intensiv glauben, kritische Menschen, gut informierte Menschen, besonders gut informierte Menschen – dann muss ich einen Weg zeigen, der geht, um den Frieden zu retten. Ich kann nicht sehenden Auges hineinlaufen in eine Massenvernichtung von Menschen in Europa. Und deswegen habe ich einige sehr schlaflose Nächte damit verbracht, mir zu überlegen: Wo ist die Lösung? Und dann kann man nur sagen: Danke! Wie immer kam das, dass es hieß: Wir müssen Krieg und Konflikt und Völker neu denken! Wie vermeiden wir den Krieg? Indem wir vermeiden, zu kämpfen, indem wir denken, die anderen sind Mitmenschen, wie unsere Menschen von der Nachbarstraße auch. So werden wir sie behandeln. Das ist die Kriegsversicherung der Menschen untereinander. Das ist die Botschaft, die ich nach Moskau bringen kann. Das war jetzt meine Arbeit, das zu tun auch, und diese Möglichkeit aufzustecken – ich kann Ihnen gar nicht sagen, was es da für Reaktionen gab, kluge Leute, Westerfahren usw., ehemaliger Botschafter: „Machen Sie das nicht! Machen Sie das nicht!“ Dann sagte ich: Doch, wenn wir den Frieden retten wollen! Und die Deutschen haben in großen Zahlen – ich rechne mit mehr als zwei Millionen Menschen, das ist weitaus genügend – begriffen, dass man nur mit radikalen, historischen, neuen Wegen verhindern kann, was der alte Weg ist, nämlich die wechselseitige Vernichtung. Wir haben in Deutschland so viel entsetzlich erfahren – immer mit Intrigen aus dem Ausland, immer wegen der anderen. Der Erste Weltkrieg wegen der anderen. Der Zweite Weltkrieg wegen der anderen. Müssen wir das jetzt nochmals machen? Den dritten Weltkrieg komplett auf Rechnung der Washingtoner Mafia? Nein! Wir werden einen Ausweg finden. Das ist er: Wir erklären den Frieden! Wir erklären die Gastfreundschaft. Wir erklären das Willkommen für die russischen Truppen! Dann haben wir eine Chance – und ich fürchte, ich fürchte, sonst haben wir keine. Deswegen bin ich hier. Stefan Magnet: Das war ein gutes Schlusswort. Danke, Herr Hörstel, dass Sie hier waren! Danke, verehrte Zuseher, dass Sie drangeblieben sind! Es war wieder ein spannendes Interview. Es wird wieder zahlreiche Aufrufe bekommen. Ich sag’s auch gleich vorweg, wenn wieder Leute schreiben: Ja, das war doch sehr einseitig usw. … Wir lassen hier unsere Teilnehmer … Christoph Hörstel: Ich bekomme nicht einen Pfennig aus Russland, nicht einen Rubel. Stefan Magnet: Das ist auch noch wichtig zu sagen: Und wir auch nicht. Das habe ich für den öffentlichen Rundfunk in Österreich und Deutschland schon erklärt. Wir sind nur getragen durch unsere Spender und unsere Unterstützer. Aber Herr Hörstel hat heute dargelegt, das ist seine Meinung: Man sollte hier den Russen signalisieren, dass man diesen Konflikt versteht, dass man versteht, was Russland hier macht. Das ist die Meinung von Herrn Hörstel, um den Frieden zu erhalten, und schließlich wollen wir alle den Frieden erhalten. Und ich denke, wir sprechen hier den größten Konsens an, wir wollen eine deutsch-ukrainisch-russische Freundschaft über die Völker hinweg. Wir wollen Frieden und keine Kriege für das Imperium – mit Polen, mit Österreich, mit allen, ganz Europa. Es soll Frieden geben! Danke, dass Sie dran waren!
von maj.
Die im Interview angesprochene Theorie zum „Heartland / Herzland“ in Europa wurde in diesem Beitrag der AUF1-Nachrichten umfangreich aufgearbeitet: https://auf1.tv/krieg-in-der-ukraine-auf1/der-kampf-um-das-herzland-der-geopolitische-hintergrund-des-ukraine-konflikts/
Christoph Hörstel Telegram https://t.me/chrishoerstel
Stefan Magnet erklärte im März in einer kurzen Übersicht die wesentlichen Interessen des Ukraine-Kriegs: https://auf1.tv/stefan-magnet-auf1/ukraine-krieg-in-3-minuten-erklaert-und-bonusmaterial-zu-europas-souveraentitaet