Navigieren Sie direkt zu:Vortrag von Marcel Barz: "Das Sterbegeschehen in den Rohdaten" https://www.youtube.com/watch?v=QoHWUi7qE34 multipolar – Artikel von Marcel Barz: https://multipolar-magazin.de/artikel/destatis-uebersterblichkeit Wertetabellen als Download: https://bit.ly/46KCaxy Anmerkung von Marcel Barz: Sehen Sie auch: Erfassen Sie Impfschäden auf Vetopedia: Werden Sie aktiv:
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16.01.2024 | www.kla.tv/27918
Zahlen und Statistiken sind bekanntlich nicht jedermanns Sache. Gern überlassen viele deren Erhebung und Auswertung Experten und vertrauen den präsentierten Ergebnissen. Doch nicht immer ist man dabei gut beraten. So zum Beispiel im Fall der publizierten Sterbefallzahlen des Statistischen Bundesamtes während der Coronazeit. Wir alle konnten miterleben, wie das Amt nach Ausbruch der Krise im Jahr 2020 eine deutliche Übersterblichkeit verkündete. Befeuert von den Medien war den meisten klar: Die Pandemie fordert Opfer und wer sich schützen will, muss sich immunisieren lassen. Die erzeugte Angst zeigte Wirkung! Anders jedoch in den Jahren 2021 und 2022. Die groß angelegte Kampagne hatte ihr Ziel erreicht. Der überwiegende Teil der Bevölkerung war geimpft. Bezüglich der Sterberaten gab es laut offiziellen Darstellungen demzufolge keine Unregelmäßigkeiten mehr. Wie der Wirtschaftsinformatiker Marcel Barz allerdings feststellte – eine glatte Lüge. Zitat: „Das, was ich in den Rohdaten der Sterbefälle sehe, ist komplett spiegelverkehrt zu dem, was die Öffentlichkeit meint“, so Barz. In mühevoller Kleinarbeit verglich er Rohdaten und kam zu erstaunlichen Ergebnissen. Er fand heraus, dass es entgegen amtlichen Verlautbarungen in 2020 keine Übersterblichkeit gab. Dafür sind in den folgenden 2 Jahren nicht nur alarmierend mehr Menschen gestorben, sondern auffällig viele Frauen und Männer mittlerer und jüngerer Jahrgänge. Das Sterbegeschehen zeigte auch erstmals einen nie zuvor dagewesenen völlig untypischen Verlauf bezogen auf die Jahreszeiten. Marcel Barz zeigt die seltsamen Fehler, welche die Behörden im Umgang mit den offiziellen Zahlen machten. "Wie kann es sein“, fragte sich der Autor, „dass die öffentliche Kommunikation so weit von den Rohdaten abweicht?" Sehen Sie jetzt den kompletten Video-Vortrag und verbreiten Sie diese wichtigen Informationen in Ihrem Umfeld! __________________________________________________________________ Texteinblendungen im Video: Ein Videobeitrag von Marcel Barz (Jüterbog, den 20. November 2023) Über dieses Video… Die offiziellen Daten vom Statistischen Bundesamt zeigen zweifelsfrei, dass es tausende Tote zu viel in den Jahren 2021 und 2022 in Deutschland gab. Schlimmer noch, erstmals betrifft das auffällige Sterbegeschehen auch jüngere Altersgruppen. Warum sehen, hören und lesen wir nichts davon in den Medien? Welche tödliche Gefahr hat unsere Bevölkerung ereilt? Welche Rolle spielt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden? In diesem Vortrag zeige ich die offiziellen Sterbezahlen und die „seltsamen Fehler“, die unsere Behörden bei der Veröffentlichung dieser Zahlen machen. Wir Bürger werden über das Sterbegeschehen nicht ehrlich informiert. (Marcel Barz (Jüterbog, den 20.11.2023)) Vortragsstart: Mein Name ist Marcel Barz, ich bin 48 Jahre alt. Ich komme aus dem Raum Berlin, um genau zu sein: aus dem kleinen Städtchen Jüterbog. Und ich bin gelernter Wirtschaftsinformatiker, d.h. ich beschäftige mich mit Daten und mit Zahlen. Und weil ich das immer so ganz genau mache und noch mal nachrechne, habe ich mir den Titel „Erbsenzähler“ eingefangen – auf den ich aber durchaus stolz bin. So, das Thema soll heißen: „Das Sterbegeschehen in den Rohdaten“. Mit Rohdaten meine ich unveränderte Daten. Also, ich schaue mir nicht fertige Pressemitteilungen oder Grafiken an, sondern ich hole mir Datenpakete, so feingliedrig, wie ich sie bekommen kann und fang dann selber an, Summen zu bilden und Grafiken zu erstellen usw. Also das meine ich mit „Rohdaten“. Und beim Sterbegeschehen, da geht es um die Frage: Sind denn in Deutschland viel oder wenig Menschen gestorben? Also nicht nur die Anzahl der Menschen, sondern es ist auch einzuschätzen, waren das jetzt mehr als üblich oder waren das weniger. Nichts weiter – das ist die Fragestellung. Und weil manche etwas irritiert sind, weil ich so salopp über Tote letztlich spreche … Ich weiß, dass es hier auch eine emotionale Ebene gibt – jeder, der mal Angehörige verloren hat, der weiß, was ich meine – aber ich schau hier wirklich nur als Wissenschaftler auf diese Zahlen und das sind eben heute Sterbefallzahlen und morgen sind das vielleicht physikalische Zahlen und Daten und geographische usw. Also, ich bin da wirklich nur der Statistiker – bitte auch so verstehen, was ich hier sage. Vor kurzem hat mir ein Freund gesagt: „Warum machst Du das eigentlich, Marcel? Du sitzt da wochenlang und wühlst in den Rohdaten rum. Das ist doch alles gesichertes Wissen, also, das musst Du doch nur googeln. Dann weißt Du doch genau, wieviel Menschen gestorben sind und ob das viele oder wenige waren. Da gibt’s ja Fachleute, die den ganzen Tag nichts anderes machen, die dafür bezahlt werden, diese Daten zu ermitteln. Warum sollte man daran zweifeln, dass da irgendwas nicht stimmt, dass da Fehler gemacht werden?“ Und ich selbst hätte vor 3 … 4 Jahren genauso gedacht und genauso gesprochen, aber zwischenzeitlich sind mir einfach so viele Dinge passiert, dass ich heute sagen muss: „Hier werden Fehler gemacht.“ Und das ist eigentlich die zentrale Aussage meines Vortrags. Das Sterbegeschehen wurde nicht so dargestellt, wie wir es in den Rohdaten sehen. Und ich will das auch belegen. Und ich will das auch gleich vorwegnehmen jetzt, eigentlich das Fazit des Vortrags. Das, was ich in den Rohdaten der Sterbefallzahlen sehe, ist komplett spiegelverkehrt zu dem, was die Öffentlichkeit meint. Und konkret ist das so – also zum Sterbegeschehen in 2020 – die „Öffentliche Meinung“ ist: Wir hatten hier ein auffälliges Sterbegeschehen wegen der Pandemie. Und ich selbst war davon überzeugt, dass es so ist in 2020. Und entsprechend war auch das Verhalten der Menschen – ich selbst war in Angst vor dem Sterben, in Angst vor dem Virus. Aber wenn ich in die Rohdaten schaue, dann sehe ich genau das Gegenteil. Ich sehe nicht nur keine Auffälligkeiten in 2020, ich sehe sogar historische Tiefstände im Sterbegeschehen in 2020. Und die Frage ist: Wie kann das so weit auseinander gehen, das, was in den Daten zu sehen ist und das, was die Öffentlichkeit darüber denkt? Das ist meine Behauptung. Aber die werde ich auch ausführlich jetzt in dem Vortrag begründen. Nicht nur, dass es in 2020 so war, in 2022, das nehme ich jetzt mal als zweites Beispiel noch, ist es wieder genau andersrum, als die Öffentlichkeit denkt. Während die öffentliche Meinung die ist, in den Sterbefallzahlen gibt es keine Auffälligkeiten mehr, und entsprechend ist auch das Verhalten der Menschen: Normalität, niemand redet mehr über Sterbefallzahlen, wir reden über Ukraine, wir reden über Israel, es gibt ganz andere Themen, Corona ist sowas von gestern. Und wenn ich aber die Sterbefallzahlen sehe, dann sehe ich jetzt diese Auffälligkeiten, die viele in 2020 glaubten zu sehen, die sehe ich jetzt in den Sterbefallzahlen. Und das Dramatische – ich sehe diese Auffälligkeiten auch bei den jungen Jahrgängen. Da hatte ich solche Muster in der Vergangenheit nie. Aber jetzt sehe ich auffällig erhöhtes Sterben bei den jungen Jahrgängen. Und das ist wirklich dramatisch. Und die Frage ist: Wo kommen jetzt diese Rohdaten eigentlich her, was ist meine Quelle, um so etwas zu behaupten? Also, ich hole mir meine Rohdaten vom Statistischen Bundesamt. Da gibt es Datenbanken, da kann jeder draufgehen, kann sich die Daten downloaden, und es gibt Sterbetafeln beim Statistischen Bundesamt, frei zugänglich für jedermann. Das ist meine Datenbasis für die Rohdaten. Und wenn man sich jetzt fragt, wo kommt eigentlich die öffentliche Meinung her oder wo wird sie gemacht? Dann denkt man, na klar, das sind die Medien, das sind die, die das berichten, wie das Sterbegeschehen ist. Aber die Medien denken sich ja die Sterbefallzahlen nicht aus, sondern alles, was über das Sterbegeschehen veröffentlicht wird, ist eigentlich das, was das Statistische Bundesamt, und da sind wir wieder bei der gleichen Behörde, was das Statistische Bundesamt der Öffentlichkeit mitteilt. Also die öffentliche Kommunikation des Amtes durch Pressemitteilungen und durch Sonderauswertungen und Pressekonferenzen, das ist letztlich das, was die Medien verbreiten, und was die Öffentlichkeit denkt. Und die Frage ist: Wie kann es sein, dass vom Statistischen Bundesamt die öffentliche Kommunikation soweit abweicht von dem tatsächlichen Bild in den Rohdaten? Und ich weiß, dass das ein schwerer Vorwurf ist, den ich hier hervorbringe, aber ich werde ihn zum einen hier ausführlich begründen auch und zum anderen, ich erhebe den nicht so einfach aus der Luft, sondern hier stecken zwei Jahre intensive Recherche dahinter, längerem Austausch mit den verantwortlichen Abteilungsleitern im Statistischen Bundesamt, mehrere Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz, Presseanfragen und so weiter. So, und wenn Sie jetzt der Meinung sind, dass, was ich hier sage, stimmt und Sie wussten das schon, dann gibt es eigentlich keinen Grund, sich diesen Vortrag anzuhören. Aber wenn Sie der Meinung sind, das ist Quatsch, was ich hier sage, wenn Sie also empört sind geradezu über diese Behauptung, die ich hier aufstelle, dann bitte ich Sie, das sich anzuschauen und mich zu widerlegen. Rechnen Sie nach, das ist einfach. Ich zeige Ihnen, wo man die Daten bekommt und wie man das überprüft. Rechnen Sie nach und wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann sagen Sie mir das. Ich schreibe auch meine E-Mailadresse hier drunter – bin ich gern für jede Diskussion bereit. Aber wenn Sie nachrechnen und merken, es stimmt, was ich hier behaupte, dann schreiben Sie bitte nicht mir, sondern direkt denen, die dafür verantwortlich sind. Denn ich glaube, es lässt sich hier nur etwas ändern durch öffentlichen Druck. Denn ich habe jetzt hier zwei Jahre lang versucht, da Klarheit reinzubringen und mit den Verantwortlichen zu sprechen. Es führt nicht weiter. Es geht nur über öffentlichen Druck. Also bitte, widerlegen Sie mich, prüfen Sie nach und rechnen selbst. Und lassen Sie sich nicht von Faktencheckern davon abhalten, diese Überprüfung durchzuführen. Ich bin mir sicher, es werden wieder Faktenchecker kommen und das alles zerreden, was ich hier sage. Prüfen Sie selbst. Lassen Sie sich nicht davon abhalten, nachzurechnen. Okay, also dann war das jetzt die Anklage. Dann komme ich jetzt zur Beweisführung. Ich möchte das anhand dieser fünf Punkte hier durchgehen und starte mit der Auswahl der Kennziffern. Also wenn Sie sich für das Sterbegeschehen in Deutschland interessieren, dann landen Sie automatisch bei den Sonderauswertungen vom Statistischen Bundesamt und bei den Pressemitteilungen. Und wenn wir gucken, welche Kennzahlen da benutzt werden, dann sehen wir eben Absolutzahlen, Anzahl Tote im Jahr. Wir sehen Prozentzahlen für Übersterblichkeitswerte für einen Monat oder für ein Jahr. Und Sie werden, wenn Sie da etwas nachschauen, auch noch die Kennzahl Lebenserwartung finden und Sie werden Sterberaten finden – ganz unterschiedliche Kennzahlen. Und die Frage ist nun: Welche von denen ist also sinnvoll oder welche ist aussagekräftig, um sich ein Urteil zu erlauben über das Sterbegeschehen in Deutschland? Und ich fange mal mit den Sterbefallzahlen an. Wenn Sie nur auf die Fallzahlen schauen, also Anzahl der Särge, wenn man so will, dann können Sie leicht in die Irre geführt werden. Ja, also wenn nämlich die Bevölkerung ständig wächst oder wenn die Gruppe der älteren Menschen, der über 80-Jährigen, stark zunimmt und Sie nur auf die Anzahl der Toten schauen, dann können Sie das Sterbegeschehen nicht beurteilen oder kommen oder kriegen eine Verzerrung rein und haben vielleicht ein ganz falsches Bild. Deshalb würde ich die Kennzahl nicht bevorzugen. Und wir gucken uns mal die Übersterblichkeit an. Dazu müssen wir etwas ausholen und dieses Konzept mal verstehen. Also Übersterblichkeit bedeutet einfach nur, dass in einem Zeitraum mehr Menschen gestorben sind als erwartet. Wenn ich das jetzt mal für unsere Stadt hier runterrechne: Also ich erwarte für Jüterbog zum Beispiel dieses Jahr 100 Tote und am Jahresende waren es dann 102, habe ich zwei Tote mehr als erwartet, dann habe ich zwei Prozent Übersterblichkeit. Also ein ziemlich einfaches Konzept. Die Übersterblichkeit in Prozent gibt einfach nur sozusagen dieses Delta an zwischen der Erwartung und der Realität. Und was ist denn die Erwartung, also dieser Vorhersagewert? Ich behaupte mal, das ist jetzt so etwas wie eine Glaskugel. Diese Vorhersage für Jüterbog, zum Beispiel jetzt, waren 100 Tote und die Realität, das sind die Anzahl der Särge. Und die Übersterblichkeit ist sozusagen die Abweichung der Glaskugel zur Realität. Das ist das Konzept. Und Glaskugel heißt jetzt nicht Beliebigkeit oder Hokuspokus, sondern Glaskugel im Sinne von, ja, das sind also mathematische Modelle, die sich etabliert haben und die auf die historischen Sterbezahlen gucken. Aber wichtig ist nun zu wissen, dass es eben nicht nur eine Glaskugel gibt, sondern es gibt mehrere Glaskugeln. Und diese hier zum Beispiel, das ist die Glaskugel der WHO. Und die nächste hier, das ist die Glaskugel von Euromomo, das ist eine andere Glaskugel, die andere Erwartungswerte produziert und damit andere Übersterblichkeitswerte produziert. Diese Kugel hier zum Beispiel, die ist, sagen wir mal, das ist die von den Aktuarvereinigungen [Aktuar = Statistiker] und die hier hinten ist vielleicht die vom Statistischen Bundesamt. Und um mal zu zeigen, wie so eine Glaskugel funktioniert, nehme ich mal jetzt beispielhaft diese Glaskugel vom Statistischen Bundesamt und vereinfache mal das Prinzip, so dass es jeder nachvollziehen kann. Also die Glaskugel vom Statistischen Bundesamt – ich habe hier eine – die heißt Median-Methode, und die funktioniert folgendermaßen: Und zwar ist da jetzt ein Mitarbeiter im Statistischen Bundesamt, der spricht mit der Glaskugel und sagt: „Sag mir doch mal, was du erwartest hier für Jüterbog, wir sind jetzt in der 40. Kalenderwoche. Glaskugel, was ist dein Erwartungswert für diese Woche?“ Und dann sagt die Glaskugel – ich muss vielleicht sagen, das macht das Statistische Bundesamt. Also da ist ein Mitarbeiter, wir nennen ihn jetzt mal Felix, und der führt dieses Gespräch mit der Glaskugel und sagt: „Wie ist dein Erwartungswert?“ Und die Glaskugel sagt: „Felix, geh doch mal zum Aktenschrank und hol den Ordner vom letzten Jahr für Jüterbog und guck mal nach, wie viele in der 40. Kalenderwoche gestorben sind.“ Und dann macht Felix das und sagt: „11“ „Okay“, sagt die Glaskugel, „geh mal nochmal zum Schrank und hol mal den Ordner vom vorletzten Jahr. Wie viele waren es denn da in der 40. Kalenderwoche?“ „Okay, 9 Tote.“ „Das machst du nochmal von vor drei Jahren den Ordner und von vor vier Jahren“ „Okay, 8 und 13.“ Und jetzt sagt die Glaskugel: „Such mal die kleinste Zahl raus!“ „Okay, das ist die 8“ „Und die streichst du jetzt.“ „Okay“ „Und die Größte streichst du auch noch.“ „Das ist die 13.“ „Und dann bleiben übrig die Zahlen 9 und 11. Und der Wert, der genau in der Mitte ist zwischen 9 und 11, das ist also die 10.“ Das ist der Erwartungswert für Jüterbog für die 40. Kalenderwoche, die die Glaskugel ausgerechnet hat. Ja, so funktioniert die Medianmethode – eigentlich ein ziemlich einfaches Prinzip. Und jetzt ist Felix im Statistischen Bundesamt genau der auch, der die tatsächlichen Sterbefallzahlen auf den Tisch bekommt. Also die Realität, ja, die Anzahl der Särge wird gezählt. Und nun stellt sich raus, es sind elf. Also die Glaskugel hat zehn gesagt und die Realität war elf. Und jetzt sagt Felix: „Oh, hier ist ja eine Abweichung. Die Glaskugel hat ja immer Recht, irgendwas muss in der Realität los sein. Wer weiß, was es ist? Ist es das Ozonloch, der Klimawandel?“ Er weiß nicht, was es los ist. Er ruft das RKI an. Ah, Corona. Okay, dann wissen wir, wir haben eine erhöhte Sterblichkeit, sagt die Glaskugel. Und es liegt an Corona. Jetzt rechnet er aus: ein Toter mehr bei zehn, also statt zehn sind elf, das sind ja 10%. Also hat er 10% Übersterblichkeit. Und das ist ein alarmierender Wert für Felix. Und jetzt macht er das, was er machen muss. Er muss die Öffentlichkeit informieren. Ja, das heißt, er macht jetzt Pressemitteilungen, schreibt die Sonderauswertung, Pressekonferenzen und sagt: „10% Übersterblichkeit in Jüterbog in der 40. Kalenderwoche.“ Und jetzt kommen die Journalisten und sagen: „Oh, was für eine Story. 10% in Jüterbog in nur einer Woche.“ Und dann gibt es Schlagzeilen: „Wenn das 10 Wochen so weitergeht, dann ist ganz Jüterbog ausgestorben.“, oder „Ist die AfD schuld?“ „ Lockdown für Jüterbog.“ „Wir müssen die Bundeswehr im Inneren einsetzen“ und so weiter… Sie können sich die Schlagzeilen vorstellen. Aber doch eigentlich alles nur, weil die Glaskugel 10 gesagt hat. Und wenn der Felix nun eine andere Glaskugel genommen hätte, dann hätte er, je nach Auswahl, vielleicht Untersterblichkeit sogar gemessen in Jüterbog. Und wenn er dann das Gleiche gemacht hätte: Öffentlichkeit informieren, dann hätten die Medienvertreter, dann wären die Schlagzeilen vielleicht gewesen: „Untersterblichkeit in Jüterbog. Liegt es an der tollen Politik der SPD oder der Grünen?“ Also man kann sich vorstellen, wie dann die Medienvertreter darauf reagieren. Und alles doch nur, je nachdem, welche Glaskugel ausgewählt wird. Und wenn man das einmal verstanden hat, dass ich mit der Auswahl der Kugel den Wert der Übersterblichkeit in jede Richtung drehen kann, dann merkt man, dass dieses Konzept eigentlich nicht tauglich ist. Also jedenfalls nicht, wenn ich so eine Auswahl an Kugeln habe. Nur um das noch zu sagen, es gibt ja seit 200 Jahren ausgeklügelte Methoden, wie man das macht in der Versicherungsmathematik. Und dafür gibt es ja sozusagen die Glaskugel der Aktuarvereinigung. Aber wenn die großen Institutionen sich daran nicht halten oder die nicht benutzen, sondern selbst so etwas wie diese Medianmethode hier einführen und damit eine gewisse Beliebigkeit entsteht, dann nützt dieses Konzept einfach an dieser Stelle nicht, hilft dann nicht weiter. Und genau deshalb halte ich dieses Konzept der Übersterblichkeit für untauglich, um das Sterbegeschehen in Deutschland zu beurteilen. Was ist mit der Lebenserwartung? Ich finde, dass die Lebenserwartung eine ausgezeichnete Kennzahl ist, um das Sterbegeschehen zu beurteilen. Aber sie ist etwas, etwas schwieriger zu verstehen, etwas schwieriger zu berechnen. Also das ist eine Kennzahl für Profis. Ja, ich finde, dass wir Ottonormalverbraucher mit der Sterberate arbeiten sollten. Was ist die Sterberate? Ganz einfach, sie gibt nur an, wie viel Prozent der Menschen, die gelebt haben, sind gestorben. Also wenn sie 100 Menschen haben und davon sterben 2, dann haben wir eine Sterberate von 2%. Das ist ein ganz einfaches Konzept. So, also die Auswahl der Kennzahlen ist jetzt gefallen auf die Sterberate. Das wäre meine Empfehlung, weil sie so leicht zu berechnen ist und weil sie so einfach zu verstehen ist. Okay, das Statistische Bundesamt versteckt wichtige Rohdaten, habe ich es genannt. Nachdem ich eben verstanden habe, dass die Sterberate wirklich gut ist, um das Sterbegeschehen zu beurteilen, habe ich geguckt, was das Statistische Bundesamt macht. Ich habe gesehen, dass sie in ihren Fachpublikationen, zum Beispiel in dieser hier, Sterberaten verwenden. Ja, und wichtig bei der Sterberate ist, wir brauchen sie wochengenau. Ja, also so wie hier, jede Woche ein Wert, 52 Werte im Jahr und zwar nicht über alle Menschen, die im Land leben, sondern über Altersgruppen. Ja, weil nämlich jeder nach einem Jahr eine andere Sterberate hat. Also jüngere Leute haben eben eine kleinere Sterberate, weil sie eben seltener sterben und alte Leute haben eine größere Sterberate. Und das macht das Statistische Bundesamt. Zum Beispiel in dieser Veröffentlichung hier habe ich mich sehr gefreut. Dann wollte ich die Sterberaten mir anschauen und bin auf die Datenbank vom Statistischen Bundesamt gegangen, die Genesis – Datenbank, und habe gesehen, oh, wöchentliche Sterberaten für einzelne Altersjahre gibt es dort gar nicht. Okay, dann habe ich direkt nachgefragt beim Statistischen Bundesamt. Habe also Anfragen gestellt, Informationsfreiheitsanfrage, habe gesagt, bitte schickt mir mal die Sterberaten der letzten Jahre zu. Die Antwort war dann, nach Rücksprache innerhalb des Hauses antworten wir Ihnen so: „Die von Ihnen beantragten Informationen liegen uns nicht vor, so dass Ihr Antrag abzulehnen ist.“ Habe ich mich gewundert, weil Sie ja die Daten haben. Sie benutzen sie ja selbst in Ihren Veröffentlichungen. Warum bekomme ich die nicht? Und dann habe ich aber gesehen, man kann die Sterbedaten, also die wöchentlichen Sterberaten aus anderen Tabellen selber herleiten. Also es gibt die Sterbetafeln beim Statistischen Bundesamt und es gibt die Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Da kann man sich also aus anderen Tabellen die Sterberaten herleiten. Ich stelle die Sterberaten eben auch zur Verfügung hier gern als Download, kann jeder sich anschauen. Was wir brauchen, sind die wöchentlichen altersspezifischen Sterberaten für Deutschland. Das ist eben die spannende Kennzahl. Okay, dann sind wir jetzt an dem Punkt, dass wir uns die Sterberaten mal anschauen. Und zwar fangen wir gar nicht an zu rechnen, so wie mit der Glaskugel vorhin, sondern wir malen, wir zeichnen sie nur auf. Ja, wir lassen Excel einfach nur Grafiken erstellen, um die Sterberaten darzustellen. Und dann gucken wir, ob wir irgendwas darin sehen. Ich sagte ja, die Sterberaten der jungen Menschen sind kleiner als die Sterberaten der alten Menschen. Meine Sterberate zum Beispiel ist 0,2. Das heißt einfach, die Sterberate der 48-Jährigen ist 0,2 – das heißt, 0,2% der 48-Jährigen, aller 48-Jährigen in Deutschland, sterben pro Jahr. Das ist nun mal so. Und wenn man jetzt bei den 70-Jährigen ist, dann sind wir schon bei 2% Sterberate und bei den 80-Jährigen bei 5%. Und bei 90-Jährigen wären wir wahrscheinlich bei 20%. Wenn wir jetzt sozusagen hier 100 Achtzigjährige sitzen hätten, dann wären 5% weg in einem Jahr. Im nächsten Jahr würden dann sozusagen 5% weniger da sitzen. Und Sie kennen das vielleicht von den Klassentreffen. Also je länger die Schulzeit her ist, umso weniger kommen dann noch zum Klassentreffen. So ist das. Und wenn ich das jetzt grafisch darstellen will, die Sterberate mal eines Altersjahrgangs, zum Beispiel die hier der 82-Jährigen, dann sehen wir, dass sie jetzt ungefähr bei 5% sind, ±5% ungefähr“. Aber wir sehen auch, dass es im zeitlichen Verlauf sich geändert hat. Also vor 30 Jahren war die Sterberate der 82-Jährigen viel höher. Die war mal bei 7%, bei 10% und noch höher. Also die Sterberate ist im Laufe der Zeit immer weiter runter gegangen. Und zwar nicht nur für die 82-Jährigen, sondern das sehen wir in allen Altersjahrgängen. Ja, und wir sehen so ein Minimum, so irgendwo um das Jahr 2020. Da war ein Tiefpunkt und dann ging die Sterberate wieder nach oben. Ich sage immer, das sind so diese „Hockeyschläger“ – also Sterberaten. Also nicht alle sehen so aus, aber viele Altersjahrgänge sehen so aus, sind eben „Hockeyschläger“. So und jetzt war die Frage: Wie kann man die in einer Grafik darstellen? Denn es gibt also sozusagen 100 dieser „Hockeyschläger“, weil wir 100 Altersjahrgänge haben. Und die Idee war: Wir nehmen eine Tabelle und schreiben unten die Jahre hin und an der Seite, an der Y-Achse die Altersjahrgänge. Und jetzt mal für meinen Altersjahrgang – für die 48-Jährigen – habe ich mal die Sterberaten reingeschrieben für jedes Jahr. Und wenn Sie die ganze Tabelle ausfüllen, dann ist das kaum zu überblicken, dann sind das so viele Zahlen mit fünf Stellen hinterm Komma. Aber jetzt kann man das farblich darstellen. Man kann dem Computer sagen: Stell mal die größte Zahl dunkelblau dar und die kleinste Sterberate pro Altersjahrgang, die machst du hellblau. Und wenn wir das für alle Jahrgänge machen und für Jahre, dann sieht die Grafik so aus. Also wir müssen jetzt nicht mehr hier über einzelne Zahlen reden, sondern wir gucken uns jetzt Farbmuster an. Wir gucken, wo Flecken sind. Ja und man sieht sofort mit dem bloßen Auge: links – also 2010, 2011, 2012, da war es sehr dunkel, – was so viel heißt wie: Da war der Sensenmann richtig aktiv! Und wenn man so auf das Jahr 2019, 2020 guckt, da war es hell. Also das heißt: Da war der Sensenmann im Urlaub. Nichts anderes heißt das hier. Und was mich ein bisschen gewundert hat, ist, dass es eben auch die jüngeren Jahrgänge betrifft. Also auch da haben wir diese abfallenden Sterberaten bei den jüngeren Jahrgängen. Und wenn ich jetzt überlege, wie ich mich verhalten habe in 2010 zum Beispiel, ja als der Sensenmann sehr aktiv war, auch in meiner Altersgruppe. Da hatte ich überhaupt nicht über das Sterben nachgedacht, sondern bin in der Zeit über die Autobahn gebrettert mit 150 mit einem Kaffee in der Hand. Und hier, als der Sensenmann im Urlaub war – 2020, da saß ich vor dem Fernseher und habe mir fast die Finger weggekaut vor Angst vor dem Sterben, weil ich die Bilder aus Bergamo gesehen habe. Also das heißt: Dieses Verhalten, was wir haben, hängt eigentlich mit der Berichterstattung in den Medien zusammen. Und ich sehe, dass sie offensichtlich – oder hier sieht man einfach, wie sehr die Berichterstattung abweicht von dem, was man in den Rohdaten sieht. Weil, das muss man sagen, das sind jetzt hier nicht berechnete Werte oder theoretische Werte, sondern hier reden wir über Fakten. Das ist absolut objektiv. Die Sterberate sind objektive Werte. Okay. Jetzt war die Frage: Wie könnte man diese komplexe Grafik hier mit diesen Farbflecken in einem Diagramm zusammenführen? Also wie kann man aus 100 Sterberaten wieder eine machen? Und da gibt es die Methode der Altersstandardisierung. Es ist also etabliert – da kann man googeln, wie die funktioniert, da gehe ich jetzt nicht darauf ein. Aber damit schafft man es, 100 unterschiedliche Sterberaten eben wieder zu einer zusammenzuführen. Und das sieht dann so aus – das ist dieses Diagramm hier. Und es ist ja so, wenn wir 100 „Hockeyschläger“ haben und die zusammenführen, dann ist auch diese Grafik natürlich wieder ein „Hockeyschläger“. Also wieder sieht man im linken Bereich – wir kommen von ganz weit oben mit den Sterberaten. Die Sterberate ist gesunken, es gab ein Minimum und dann ist sie wieder angestiegen. Und Sie haben es vielleicht schon gemerkt: Vorhin haben wir immer jährliche Sterberaten gehabt – also in dieser großen blauen bunten Grafik da – oder nicht bunten, aber mit dieser Flecken-Grafik, dieser Farbtafel. Da war jedes einzelne Feld immer ein Jahr. Und jetzt haben wir hier, da sind wir schon etwas breiter und haben jetzt pro Jahr vier Werte. Wir gehen jetzt hier sozusagen auf Quartalssicht. Wir zoomen sozusagen, wir zoomen eigentlich rein, von Jahreswerte auf Quartalswerte und gleich zoomen wir noch weiter rein und gehen auf Wochenwerte. Aber auch hier sieht man jetzt wieder schön: Wo war das Minimum? Also das Minimum war irgendwo 2019 und 2020. Also auch das Jahr 2020 würde ich als historisches Minimum bezeichnen. 2019 und 2020 sind die Minima oder ist der Wendepunkt in den Sterberaten. Denn was man auch noch wissen muss: Je weiter ich nach links gehe [vor das Jahr 1996], was jetzt hier abgeschnitten ist, da klettert die Sterberate immer nur noch weiter nach oben. Also es gibt ein historisches Tief und das hatten wir im Jahr 2019 und 2020. Okay, ich habe mir mal den Spaß erlaubt und habe diese Grafik vor kurzem auf Twitter bzw. X gepostet und habe reingeschrieben: Hier da oben [1996], da feierten wir das Leben und wurden Europafußballweltmeister. Und da war eigentlich eine enorm hohe Sterberate, auf jeden Fall viel höher, als wir sie 2020 hatten, wo wir in Angst vorm Fernseher saßen und im Lockdown waren. Angst vorm Sterben, obwohl da die Sterberate an einem Minimum war. Und jetzt [Zahlen von 2022], wo die Sterberaten wieder hochgingen, da haben wir wieder Normalität und denken nicht weiter übers Sterben nach. Also das meine ich mit komplett spiegelverkehrt zu dem, wie wir uns verhalten und zu dem, wie die Öffentlichkeit über das Sterbegeschehen denkt. Das kann man in dieser Grafik endlich gut zeigen. Gut und ich sagte, wir zoomen weiter rein, weil diese Jahreswerte sind natürlich viel zu grob. Interessant wird es, wenn wir auf wochenweise Darstellung gehen, weil dann sieht man saisonale Ausschläge. Und das habe ich jetzt hier mal gemacht für die Jahre 2016 bis 2020. Das ist ein bisschen unübersichtlich – so diese Spaghetti-Grafik [Linien-Grafik] – aber wir sehen unten die Wochen von 1 bis 52. Es ist ja eigentlich die gleiche Grafik, die vorhin in dem Fachartikel vom Statistischen Bundesamt zu sehen war, nur dass ich sie jetzt hier alle übereinander lege. Die Jahre, also unten sind die Wochen und wir haben eben wieder die Sterberaten und zwar nur für die Altersgruppe (ich kann es jetzt hier nicht lesen) – ich glaube, die 80- bis 85-Jährigen hatte ich da genommen. Ja, nur für diese eine Altersgruppe mal [als Beispiel]. Und wir sehen natürlich die „Ausreißer“ [= immer relativ hohe Sterberaten in den Winterwochen Dez.-März jedes Jahres]. Ja, wir sehen zum Beispiel hier „Berge“, also in diesem roten Berg sieht man zum Beispiel oder hinten den blauen Berg. Aber wenn Sie unten in die Legende reinschauen, dann sind das, dann ist das eben nicht das Jahr 2020. Also das Jahr 2020, als wir im Lockdown waren, als wir Bergamo hatten, als wir im Fernsehen viele Bilder von Särgen gesehen haben (und ich wie gesagt selber sehr ängstlich war), da haben wir uns in dieser blauen Kurve hier befunden, in der vierzehnten, fünfzehnten, sechzehnten Kalenderwoche. Und wenn Sie jetzt mal reinschauen, welche Auffälligkeiten gibt es denn dort? Also ich sehe keine. Es ist sogar so, dass die blaue Kurve und die orangene Kurve hier 2019, wie gesagt, dass die den Tiefpunkt, den historischen Tiefpunkt in den Sterberaten darstellen. Ja, also wenn ich jetzt hier alle Jahre noch mit einzeichnen würde, dann würden die „Spaghetti“ [Linienkurven] immer weiter nach oben wandern. Die tiefsten unten sind die orangene [für Jahr 2019] und die hellblaue [für Jahr 2020] Kurve. Also das Gesamtniveau vom Jahr ist sozusagen an einem Minimum, aber auch die wöchentlichen Ausschläge sind überhaupt nicht der Rede wert. Alle, alle Ausreißer, die ich finde, finde ich in anderen Jahren, aber nicht in dem Jahr 2020. Also auch auf der Wochenebene kann ich überhaupt keine Auffälligkeiten in dem Jahr 2020 finden. So, also zum Punkt 4. Wir gucken uns jetzt die Sterberaten in den Jahren 2021 und 2022 an. Und das ist mir der wichtigste Punkt auch. Wir hatten ja schon in dieser Grafik gesehen, dass die Sterberaten wieder ansteigen in den beiden Jahren. Ja, sozusagen der „Hockeystick“ – jetzt geht es wieder nach oben und ich werde keine Vermutung äußern, warum das so ist. Ich will einfach nur deutlich machen, da ist etwas los in den Sterberaten. Wir sehen es ganz deutlich und interessant ist, wenn wir jetzt reinzoomen auf Wochenebene und das ist eben diese Grafik. Jetzt habe ich die „Spaghetti“ sozusagen nicht übereinander gelegt, sondern hintereinander, also sozusagen von 2011 bis 2023. Und ich habe sogar noch weiter zurückgeschaut, aber das habe ich erstmal abgeschnitten, dass man was sieht. Und diese blaue Zickzacklinie, das ist nun die Sterberate und zwar nur der der Altersgruppe 45 bis 50, also meine Altersgruppe. Und wir sehen ein ziemlich konstantes Muster. Ja, es bricht sozusagen mal oben und mal unten raus, aber es verhält sich doch relativ gleichmäßig. Ja, immer das gleiche Muster: Im Winter ist es halt ein bisschen erhöht und im Sommer geht es wieder ein bisschen runter, nächsten Winter wieder hoch. Und wenn wir das jetzt nach links noch verlängern würden, dann würde es eben immer dieses Muster ergeben. Und jetzt kommt die schlimmste Pandemie aller Zeiten. Und das sieht dann so aus. Und auf den ersten Blick sagt man: Das ist doch eigentlich so wie immer. Die schwarze Linie, das ist sozusagen der saisonale Trend. Und wir bewegen uns hier in 2020 genauso wie in den Vorjahren. Wir hatten sogar einen Ausreißer nach unten, der historisch ist sozusagen. Aber ich sehe kein auffälliges Muster. Und jetzt kommen die Jahre 21 und 22 mit dazu. Und das ist aber ein Muster, was man noch nie gesehen hat in dieser Altersgruppe in den kompletten Jahren davor. Also wir sehen deutlich, dass die blaue Linie weit über der schwarzen bleibt, die schwarze Linie kaum noch durchstößt und da große Flächen entstehen. Und das heißt einfach, hier sind viele junge Menschen gestorben an irgendeiner Gefahr, die es da draußen gibt, die es nun zu untersuchen gilt. Diese Sterblichkeit hatten wir vorher noch nie in dieser Altersgruppe. Also ein ganz deutliches Alarmsignal. Und ich wundere mich, dass da nichts passiert, weil dieses Muster gab es noch nicht. Und es zeigt nur in eine Richtung, nämlich nach oben. Und ich will mal noch eine andere Altersgruppe nehmen. Wir gucken uns mal noch die der 50- bis 55-Jährigen an. Und wir sehen eigentlich das gleiche Bild. Immer ähnliche Ausschläge der Sterberate. Und jetzt kommt die Pandemie dazu, 2020. Und wir sehen eigentlich ein unterdurchschnittliches Sterbegeschehen in der Gruppe der 50- bis 55-Jährigen. Ja, also andere Jahre waren wesentlich drüber. Und jetzt zeige ich die Jahre 2021 und 2022. Und wir sehen das Gleiche wie in der anderen Altersgruppe: Ein ganz deutliches Muster, was weit über dem saisonalen Trend liegt. Also mit anderen Worten, hier sind tausende Menschen verstorben in den jungen Altersgruppen, die eigentlich statistisch noch nicht dran wären. Es ist ein ganz deutliches Alarmsignal und ich höre davon nichts. Und das Problem ist, wenn man sich nur die Gesamtbevölkerung anschaut, dann ist dieses Alarmsignal überdeckt durch das Sterben der Älteren, weil da einfach die Sterberaten viel größer sind. Dann sieht man das gar nicht. Man muss sich Sterberaten anschauen und man muss sie wochenweise anschauen und man muss sie pro Altersjahrgang oder kleine Altersgruppenbilder anschauen. Und dann ist dieses Signal nicht zu übersehen. Und da das Statistische Bundesamt das ja macht – wochenweise Sterberaten sich anschauen, ich habe es ja gezeigt in der Publikation – wundert mich, dass dieses Alarmsignal nicht bekannt gegeben wird, und dass das der Öffentlichkeit verschwiegen wird. Ich komme nun zum Fazit: Ich denke, ich konnte zeigen, warum Sterberaten geeignet sind, um das Sterbegeschehen zu beurteilen, weil sie nämlich leicht verständlich sind für jedermann und deshalb für die öffentliche Kommunikation so gut geeignet sind. Denn wir haben ein Gefühl dafür, was Prozentangaben bedeuten: 2%, 5%, das kennen wir aus dem Alltag. Und deshalb finde ich, sollten wir uns Sterberaten anschauen. Sterberaten sind objektive Daten, das sind sozusagen Fakten, da steckt keine Rechnung, da steckt kein Modell dahinter, sondern so haben wir es gemessen, so haben wir es beobachtet. Und Sterberaten sind vorhanden im Statistischen Bundesamt. Und nur weil sie nicht veröffentlicht werden, heißt es nicht, dass sie nicht da sind. Also wir sollten die Sterberaten vom Statistischen Bundesamt einfordern. Und der Grund, warum die Öffentlichkeit ein falsches Bild vom Sterbegeschehen in 2020 hatte, ist einfach der, weil sich das Statistische Bundesamt für falsche Kennzahlen entschieden hat für die öffentliche Kommunikation, nämlich für Sterbefallzahlen und für Übersterblichkeitswerte. Ja, ich habe, glaube ich, ganz gut erklärt, Sterbefallzahlen verzerren das Bild, wenn sich die Bevölkerung verändert, also wenn die Bevölkerung größer wird und wenn die Bevölkerung älter wird. Und bei Übersterblichkeitswerten ist es so, wenn sie mit so einer fragwürdigen Methode, wie diese Medianmethode berechnet wird, dann kommt sie bei einer überalternden Bevölkerung auch zu überhöhten Werten. Und wenn wir immer nur diese beiden Kennzahlen kommunizieren, was das Statistische Bundesamt macht, dann ist es kein Wunder, dass da eben so ein falscher Eindruck entsteht. Ja, und das allein ist eigentlich schon ein Skandal, dass da ein ganzes Land in Panik versetzt wird, ohne jede Basis, ohne jede Grundlage in den Rohdaten. Aber das, was wir jetzt in 2022 erleben, dass wir dieses auffällige Muster bei den jungen Jahrgängen überhaupt nicht hören vom Statistischen Bundesamt, also das halte ich fast für kriminell. Denn wenn ich das hier sehe, diese Auffälligkeiten, dann sieht sie auch das Statistische Bundesamt. Und dass man da gar nichts hört, also das wirft jede Menge Fragen auf. Denn wenn das Statistische Bundesamt sagen würde: „Hallo, hier ist eine deutliche Auffälligkeit!“, dann hätte das Auswirkungen in der Politik. Ich verstehe nicht, warum man da nichts hört. Denn die Öffentlichkeitsarbeit, die das Amt gemacht hat in 2020, ja, mit Presse, Konferenzen und so weiter und dieser ganze Alarmismus, der hätte jetzt eine wirkliche Grundlage in den Daten und man hört nichts vom Statistischen Bundesamt. Also hier ist dringend Aufklärung nötig. Und wie gesagt, ich bitte um Unterstützung, dass die Verantwortlichen hier zur Rede gestellt werden und wir die Sterberaten der jungen Menschen sehen. Gut, das beendet meine Ausführungen. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und wünsche alles Gute. Machen Sie es gut, Ihr Marcel Barz.
von ark
multipolar – Artikel von Marcel Barz https://multipolar-magazin.de/artikel/destatis-uebersterblichkeit
Quantifizierung der methodischen Fehler vom Statistischen Bundesamt (Destatis) im Zeitraum 2020-2022 (Originaltitel: Quantification of Destatis' methodological errors in 2020-2022) https://ulflorr.substack.com/p/19691bfd-719b-4441-ba55-854ee9cbbaa1
Musik Titel: Tavorians Interpret: Garris L. R. Coleman Album: Curse of Crowns Music by Aleksey Chistilin (https://bit.ly/3t3g3F0
) from Pixabay (https://bit.ly/489nDN1
)