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14.09.2023 | www.kla.tv/27002
„(…) Man darf nie jemanden ausschließen, nur weil er oder sie anders denkt. Wenn Sie nicht geimpft sind, betrachten Sie den anderen Menschen, der sich für die Impfung entschieden hat, als ein menschliches Wesen wie Sie und umgekehrt. Wenn Sie sich vielleicht dafür entschieden haben, sich impfen zu lassen, akzeptieren Sie einfach, dass es Menschen gibt, die anders denken. Das ist also einer der Grundsätze, die Sie wirklich befolgen müssen. Vermeiden Sie immer eine Entmenschlichung. Bleiben Sie menschlich in einer Welt, die sich langsam entmenschlicht.“ Mattias Desmet ist Professor der Klinischen Psychologie in Gent (Belgien). In seinem Forschungsprogramm fokussiert er sich auf Prozesse und Ergebnisse psychoanalytischer Psychotherapie. Seine Publikationen wurden breitflächig in den Medien diskutiert, so z.B. in The New York Post, Forbes und Fox News. Desmet ist Autor von über hundert akademischen Schriften. Er ist bekannt als der weltweit führende Experte zur Theorie der Massenformation (engl. Massformation). Hierbei wird mittels Massenbeeinflussung die allgemein gültige Meinung in eine bestimmte Richtung gelenkt - Andersdenkende werden ausgegrenzt. Prof. Mattias Desmet untersuchte, inwiefern das Phänomen „Mass Formation“ in der COVID-19 Pandemie stattfand. Der mehrfach preisgekrönte Professor engagiert sich außerdem für die Europäische Bürgerinitiative TRUST & FREEDOM, welche Anfang Juli in Brüssel der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Sehen Sie im Folgenden das Exklusiv-Interview, welches Kla.tv im Rahmen der Pressekonferenz in Brüssel mit Mattias Desmet führen konnte. Prof. Mattias Desmet Zu Beginn der Corona-Krise habe ich begonnen, mich zu äußern, um die Menschen zu warnen, dass die Gesellschaft in den Fängen einer, wie ich es nenne, Massenformation ist, und dass, wenn eine Massenformation entsteht, sie sehr oft zur Entstehung eines totalitären Systems führt. Also habe ich mehrere Artikel darüber geschrieben und dann mehrere internationale Interviews gegeben, die ziemlich oft gesehen wurden. Vor anderthalb Jahren habe ich dann ein Buch darüber veröffentlicht: "The Psychology of Totalitarianism" (Die Psychologie des Totalitarismus), in dem ich erkläre, wie genau diese Systeme in einer Gesellschaft entstehen und wie sie zu einem sehr merkwürdigen Phänomen auf der Ebene der individuellen mentalen Funktionsweise führen, nämlich dass Menschen, wenn sie einmal im Griff einer Massenformation sind, unfähig sind, eine kritische Distanz zu dem einzunehmen, woran die Gruppe glaubt. Sie fangen an, radikal alles zu opfern, was ihnen vor der Massenformation wichtig war, und das Wichtigste ist, dass sie radikal intolerant gegenüber abweichenden Meinungen werden - das ist also das Phänomen der Massenformation in Kurzform. Und was ich in meinem Buch und in mehreren Interviews erklärt habe, ist der Mechanismus, nach dem sie entsteht, was in einer Gesellschaft passiert, damit eine Massenformation entsteht. Kla.tv Und gibt es irgendeine Art von Ausweg aus einer Massenformation? Prof. Mattias Desmet Ja. Manchmal hört sie spontan auf, manchmal hält sie sehr lange an, insbesondere wenn sie durch Propaganda unterstützt wird. Wenn Regierungen Massenformationen durch Indoktrinationspropaganda nutzen und manchmal sogar hervorrufen können und wenn die Propaganda immer wieder durch die Massenmedien verbreitet wird, kann eine Massenformation sehr lange fortbestehen. Kla.tv Ich nehme also an, Sie sagen, dass wir uns gerade in einer Massenformation befinden. Ist das richtig? Prof. Mattias Desmet Wissen Sie, Massenformation findet eigentlich ständig statt. Normalerweise in sehr kleinem Ausmaß und manchmal in sehr großem Ausmaß. In der Sowjetunion und in Nazi-Deutschland gab es vor dem Beginn der totalitären Regime eine groß angelegte Massenformation, und jetzt, in der Corona-Krise, haben wir, glaube ich, zum ersten Mal in der Geschichte das Aufkommen einer weltweiten Massenformation gesehen. Eine Massenformation, bei der ein Großteil oder ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung von einer Massenformation erfasst wurde. Beträchtlicher Teil bedeutet in der Regel 20 bis 30 Prozent, aber dann gibt es noch weitere 60, 65 Prozent, die einfach mit der Masse mitgehen und sich still verhalten. Und obwohl sie wissen, dass etwas mit dem Narrativ nicht stimmt, äußern sie sich einfach nicht. Und dann gibt es noch fünf bis zehn Prozent - das kommt ein bisschen darauf an -, die wissen, dass etwas nicht stimmt, die sehen, dass das Narrativ in vielerlei Hinsicht absurd ist, und die versuchen, etwas dagegen zu tun. Und dann die ersten, die versuchen, ihre Stimme zu erheben, und das sind die fünf bis zehn Prozent, die dafür sorgen können, dass die Massenformation aufhört oder sich verändert, aber natürlich müssen diese Leute sehr aufpassen, dass sie nicht selbst einer kleineren Massenformation zum Opfer fallen, denn diese Leute, die nicht bei der großen Massenformation mitmachen, könnten einer anderen Massenformation zum Opfer fallen, was, glaube ich, in gewissem Maße auch in unserer Gesellschaft passiert ist, was zu einer sehr starken Polarisierung der Gesellschaft führt, in der eine große Massenformation einer großen Masse einer kleinen Masse entgegentritt, ja. Kla.tv Ja, und die Folge davon ist eine sehr starke Spannung in der Gesellschaft, nicht wahr? Aber was würden Sie als Schlüssel oder als einen möglichen gangbaren Weg empfehlen, um eine gute Energie in dieses Spannungsfeld und diese Massenformation, die vor sich geht, zu bringen? Prof. Mattias Desmet Wissen Sie, wenn man sich anschaut, wie eine Massenformation entsteht, dann sieht man immer, dass die Hauptursache für die Massenformation die Einsamkeit ist. In den letzten 200 Jahren haben sich immer mehr Menschen einsam gefühlt, und das hat alles mit der Industrialisierung der Gesellschaft und mit dem übermäßigen Einsatz von Technologie zu tun. Und wenn sich Menschen dann einsam fühlen, werden sie typischerweise mit einem Mangel an Sinnstiftung konfrontiert. Sie fangen an, das Leben als sinnlos zu empfinden. Das ist auch psychologisch sehr gut nachvollziehbar, warum einsame Menschen letztendlich unter dem Gefühl der Sinnlosigkeit im Leben leiden. Und wenn sie sich dann einsam fühlen und einen Mangel an Sinnhaftigkeit erleben, werden die Menschen typischerweise mit so genannter freischwebender Angst, Frustration und Aggression konfrontiert, und das ist eine Art von Angst, Frustration und Aggression, die nicht mit einer mentalen Repräsentation verbunden ist, so dass die Menschen sich einsam fühlen, sich ängstlich, frustriert und aggressiv fühlen, ohne zu wissen, warum sie sich ängstlich, frustriert und aggressiv fühlen. Und das sind die Bedingungen, unter denen leicht eine Massenformation entstehen könnte. Könnte entstehen, das heißt, wenn unter diesen Bedingungen ein Narrativ über die Massenmedien verbreitet wird, das ein Objekt der Angst und eine Strategie zum Umgang mit diesem Objekt der Angst angibt, dann verbindet sich all diese freischwebende Angst mit diesem Objekt der Angst, und die Menschen könnten bereit sein, der Strategie zum Umgang mit diesem Objekt der Angst zu folgen, welche in einem Narrativ beschrieben wird, selbst wenn die Strategie völlig absurd ist. Die Menschen fangen an, fanatisch an ein Narrativ zu glauben, das in vielerlei Hinsicht falsch und absurd ist, und der Zustand gleicht einem Zustand der Hypnose. In diesem Zustand sind die Menschen im Griff der Stimme der Anführer der Massen oder im Griff der Menschen, die das Narrativ im öffentlichen Raum artikulieren. Und sobald man den Mechanismus der Massenformation versteht, ich kann ihn jetzt nicht im Detail beschreiben, aber sobald man das verstanden hat, erkennt man auch, dass das Einzige, was man wirklich tun muss, wenn man es verlangsamen will, weil man normalerweise niemanden in der Massenformation aufwecken kann, weil diese 20 bis 30 Prozent der Menschen, die wirklich in der Massenformation sind, normalerweise nicht aufwachen. Aber wenn es Menschen gibt, die sich weiterhin auf eine andere Art und Weise zu Wort melden, die weiterhin eine dissonante, abweichende Meinung äußern, dann werden sie vielleicht nicht die Menschen aufwecken, die sich in der Massenformation befinden, aber sie werden dafür sorgen, dass die Massenformation nicht immer tiefer und tiefer geht und dass sie nicht in das letzte Stadium übergeht, in dem die Menschen massenhaft zu der Überzeugung gelangen, dass sie so intolerant gegenüber anderslautenden Stimmen werden, dass sie zu der Überzeugung gelangen, dass sie jeden einzelnen eliminieren müssen, der nicht mit ihnen übereinstimmt. Sobald man also den Mechanismus verstanden hat, versteht man, dass abweichende Stimmen entscheidend sind, um zu verhindern, dass die Massen in das ultimative, extrem zerstörerische Stadium der Massenformation eintreten. Daher ist es für uns wie immer das Wichtigste, dass wir uns weiterhin auf eine sehr aufrichtige und ehrliche Weise äußern, nicht weil wir davon überzeugt sind, dass wir die Einzigen sind, die die Wahrheit kennen. Nein, denn das sind wir nicht. Jeder kämpft darum, die Wahrheit zu erfahren, aber nur, weil wir der ethischen Pflicht gerecht werden wollen. Jeder Mensch muss die Worte aussprechen, die uns in diesem Moment nach bestem Wissen und Gewissen aufrichtig und ehrlich erscheinen. Wir müssen uns also weiterhin so aufrichtig wie möglich äußern, ohne zu versuchen, den anderen zu überzeugen, denn das ist kontraproduktiv, wir sollten nicht versuchen, den anderen zu überzeugen. Erfüllen Sie einfach die Pflicht, sich so aufrichtig wie möglich zu äußern, das ist das Wichtigste. Dann werden Sie sehen, dass Sie auf diese Weise die Massenformation verlangsamen und auf diese Weise werden Sie seltsamerweise auch die Grundursache der Massenformation heilen, nämlich die Einsamkeit, denn es ist genau die aufrichtige Rede, die die Menschen verbindet, eine aufrichtige Rede, die die Menschen miteinander in Resonanz bringt und die Menschen von der psychologischen Isolation und der Einsamkeit befreit, die die Grundursache der Massenformation war. Egal aus welchem Blickwinkel man es betrachtet, es ist entscheidend, sich so aufrichtig wie möglich, so ehrlich wie möglich und so bescheiden wie möglich zu äußern. Man sollte also nicht behaupten, dass man die Wahrheit kennt oder dass man alles weiß. Das ist nicht notwendig. Sagen Sie es einfach so: Schauen Sie. Für mich fühlt sich hier etwas falsch an, und ich werde versuchen, Ihnen zu sagen, warum, wie, was ich fühle und warum mir diese Erzählung in einer bestimmten Hinsicht so erscheint. Sobald Sie beispielsweise anfangen, sich zu äußern, werden Sie das Gefühl haben, dass dieser Prozess der Massenformation Sinn macht. Dass es Sie antreibt, dass es Sie motiviert, wenn Sie sich unter Druck weiter äußern. Sie werden spüren, dass Sie sich als Mensch schnell weiterentwickeln. Sich unter Druck zu äußern und dabei aufrichtig und ehrlich zu bleiben, obwohl man unter großem Druck steht, mit dem Sprechen nicht aufzuhören, ist etwas, das einen menschlich macht, das einen als Mensch einen schnellen Prozess, einen psychologischen Prozess, durchlaufen lässt und man beginnt zu spüren, dass alles einen Sinn hat. Die Natur hat Massenformationen nicht ohne Grund geschaffen, sie hat sie mit einem Grund geschaffen. Kla.tv Ich danke Ihnen für diesen tiefen Einblick in all diese Zusammenhänge. Um die Sache auf den Punkt zu bringen, könnten Sie Ihre Aussage in ein paar Sätzen zusammenfassen? Was ist wichtig in diesen Zeiten oder generell, um selbst diese kleine „Würze“ in diesem Einheitsbrei der Massenformation zu sein? Prof. Mattias Desmet Ja, ich denke, Sie wissen, dass Massenformationen und aufkommender Totalitarismus die Gesellschaft immer entmenschlichen. Sie zwingen alle dazu, gleich zu denken, sie zwingen jedem ein Idealbild auf. Und das bedeutet, dass es letztendlich die Individuen entmenschlicht, weil es sie ihre Eigenschaften als Individuum verlieren lässt und die individuelle Identität durch eine Gruppenidentität ersetzt. Massenformation ist also extremer Kollektivismus, und sobald man das verstanden hat, muss man in einer Welt, die einen entmenschlicht, dem Prinzip der Menschlichkeit treu bleiben, das ist das einfache Prinzip. Man muss menschlich bleiben, man darf nie jemanden ausschließen, nur weil er oder sie anders denkt. Wenn Sie nicht geimpft sind, betrachten Sie den anderen Menschen, der sich für die Impfung entschieden hat, als ein menschliches Wesen wie Sie und umgekehrt. Wenn Sie sich vielleicht dafür entschieden haben, sich impfen zu lassen, akzeptieren Sie einfach, dass es Menschen gibt, die anders denken. Das ist also einer der Grundsätze, die Sie wirklich befolgen müssen. Vermeiden Sie immer eine Entmenschlichung. Bleiben Sie menschlich in einer Welt, die sich langsam entmenschlicht. Das ist eine Sache, die ich neben vielen anderen Dingen sagen könnte.
von paz.