Erfolglose Medienhetze zum Reformationstag

Erfolglose Medienhetze zum Reformationstag

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31.10.2022 | www.kla.tv/24022

Kla.TV ist heute am Reformationstag in der Lutherstadt Wittenberg. Mit seinen 95 Thesen hat Martin Luther am 31. Oktober 1517 Geschichte geschrieben. Er setzte eine Revolution in Gang und leitete vor mehr als 500 Jahren von hier aus die Reformation ein, welche die damalige Macht der katholischen Kirche in Bildung, Politik und Wirtschaft gebrochen hat. Jedes Jahr feiern aus diesem Grund tausende Menschen den Reformationstag in Wittenberg mit Marktspektakel auf Plätzen und Höfen. In diesem Jahr sind nicht nur Menschen zum Feiern in der Lutherstadt. Zusätzlich haben sich heute hier Tausende für Frieden, Freiheit und Souveränität versammelt – für eine neue Reformation 2.0. Sie kommen aus allen Teilen Deutschlands. „Gemeinsam und vereint" setzen sie sich friedlich unter anderem für die Schaffung einer echten Demokratie durch Volksentscheide, für Frieden und Freundschaft mit allen Staaten – ohne Waffen, für den Erhalt des Bargeldes sowie für die sofortige Beendigung der Corona-Schutzmaßnahmen ein. Weil die Veranstaltung im Vorfeld von den Medien als rechtsextrem bezeichnet wurde, hat sich Kla.TV dazu entschlossen, die Behauptungen zu untersuchen. Um welche Behauptungen geht es? Zitat: „...Dabei schrecken die Organisatoren nicht davor zurück, auch rechtsextreme Redner einzuladen, obwohl es ihnen zufolge um Zusammenhalt in der Gesellschaft, um ein ‚Verstehen und Aufeinander-zugehen‘ gehen soll." „Allerdings hat schon die Rednerliste einen extrem rechten Drall." „Von einem Rechtsdrall auf der Rednerliste wollen die Veranstalter in Wittenberg nichts wissen." „Ausdrücklich gedankt wird in einem Telegramm - Channel ( ....) den ‚Freien Sachsen‘, einer rechtsextremen Kleinpartei, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.“ Ein Kabarettist hätte bereits deswegen abgesagt. Ihm wurde versprochen, dass „da nur ehrenwerte Leute auftreten.“ „Skepsis sei angebracht.“ Moderatorin: Stimmen diese Behauptungen? Wir fragen dazu einmal die Initiatoren. Herzlich willkommen Torsten Harnisch. Ihnen wurde vorgeworfen, dass die Rednerliste einen rechten Drall habe. Was sagen Sie dazu? Torsten Harnisch (Initiator): Tja, jetzt könnte man sich darüber streiten, was „rechts“ bedeutet. Als wir die Corona-Maßnahmen angezweifelt haben, waren wir rechts. Als wir die Impfungen, die immer noch eine Notzulassung hat, angezweifelt haben, waren wir rechts. Wenn wir gegen die Sanktionen sind oder die Sanktionspolitik anzweifeln, sind wir rechts. Ich möchte mal jemanden, der mir das „rechts“ definiert. Und dann können wir darüber reden. Moderatorin: Ein bekannter Kabarettist hat sein Kommen abgesagt. Wie reagieren Sie darauf? Torsten Harnisch (Initiator): Ja, wir hätten uns gefreut, wenn er da gewesen wäre. Aber persönliche Befindlichkeiten sollte man nicht kommentieren. Konzentrieren wir uns lieber auf die Leute, die wirklich da sind. Moderatorin: Sehr gut. Ja. Was denken Sie, warum die Medien immer wieder diese Nazivorwürfe bringen? Torsten Harnisch (Initiator): Tja, das ist die Keule, mit der man uns zum Stillschweigen zwingen will. Und beim Großteil der Bevölkerung kommt das ja auch so an. Aber nicht bei uns. Wie gesagt, was ist „rechts“? Was ist „Nazi“? Die Definition müsste mal erläutert werden. Moderatorin: Wir begrüßen auch Holger List, einen weiteren Initiator. Herr List, Ihnen wurde vorgeworfen, dass die Rednerliste einen „rechten Drall“ habe. Was sagen Sie dazu? Holger List (Initiator): Man muss eigentlich mal ganz klar sagen, dass die Presse so was gerne mal herbeizaubert. Einfach um die Leute zu spalten, um die auseinander zu treiben. Weil wenn die Leute sich einig sind und gemeinsam auf die Straße gehen: Das ist natürlich genau das, was die nicht möchten. Und ja, ich denke, dass wir das heute gut gezeigt haben, dass das möglich ist. Ärzte für Aufklärung, die Freien Sachsen sind dabei. Gruppierungen und Leute, die sich vielleicht sonst nicht so getraut haben zu zeigen – öffentlich. Und das ist wichtig, dass man da eigentlich mal ein Zeichen setzt. Dass man das überwindet und da nicht mitspielt mit dem Spiel – immer diese Nazikeule. Wir haben schon ganz oft gesagt, dass wir nie wieder Faschismus wollen. Das ist schon immer unsere Message. Und uns als Nazis zu beschimpfen ist einfach nur lächerlich. Definitiv. Moderatorin: Aus diesem Grund will man heute in Wittenberg ein besonderes Zeichen setzen: Den Initiatoren ist es nämlich gelungen, verschiedenste Bündnisse aus ganz Deutschland in die Stadt der Reformation zu versammeln. Eine der hier anwesenden Bewegungen hat es so formuliert: „Die Bewegung hat gelernt! Mit jedem Treffen wurde deutlicher, dass Spalter, Keiletreiber und Bös-Zeugnis-Redner immer weniger eine Chance bekommen. (...) Die Bewegung kann nur gewinnen, wenn wir uns parteiübergreifend, gruppenübergreifend hinter gemeinsamen Forderungen und Aktionen zusammenschließen!" Moderatorin: Die Medien versuchen ja immer wieder solche Veranstaltungen wie heute mit der rechtsextremen Keule zu spalten. Und was veranlasst Sie dennoch hier zu sein, obwohl diese Hetze gegen „rechts“ da ist? Jürgen Elsässer (Journalist und Chefredakteur des Monatsmagazins Compact): Die Hetze gegen „rechts“ verfängt nicht mehr, weil mittlerweile ist ja jeder rechts, der ein vernünftiges Argument vorbringt und deswegen soll sich davon niemand mehr einschüchtern lassen. „Compact“ wird ja schon länger vom Verfassungsschutz beobachtet und verleumdet, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Leser sehr stabil sind und mittlerweile erkennen, dass die Verfassungsschutzbeobachtung so was ist wie ein journalistischer Ritterschlag. Dr. Walter Weber (Ärzte für Aufklärung): Also ich weiß wer ich bin und ich weiß wo die Wahrheit ist und eine Wiederholung von Lügen macht noch keine Wahrheit. Und insofern, ich habe fast alle Titel und Ehrenzeichen an der Backe. Ich bin der berüchtigte Arzt aus Hamburg, ich bin hier mit Rechtsextremen im Schulterschluss usw. usw. Und da ich weiß wer ich bin, läuft mir das den Buckel runter. Also damit kann man mich nicht irgendwie verprellen. Rolf Krohn (Ärzte stehen auf): Ja, im Coronazeitalter hat man ja Vieles umdefiniert. Rechts ist jetzt links und aggressiv ist jetzt soft und soft ist aggressiv. Wenn Familien mit Kindern mit Luftballons in der Hand als rechtsradikal geframt werden, dann bin ich gerne rechts. Ja, ich meine, wir müssen einfach bei der Wahrheit bleiben. Und wenn die Medien nicht die Wahrheit berichten, werden sie unglaubwürdig. Deswegen nehmen ja auch die Zuschaltquoten beim ARD und ZDF rasant ab und eure Zuschaltquoten rasant zu. Ihr seid der neue Mainstream. Dr. Fiechtner (Arzt und Politiker): Ja, zum einen fehlt mir die extreme Rechte. Ich kann da selber gar nicht mitmischen, bei dieser Beschreibung. Zum zweiten ist es ja so, das uralte Narrativ, die uralte Keule, die man schon seit Jahrzehnten versucht einzusetzen, um den politischen Gegner aus dem politischen Diskurs rauszudrängen und damit sich überhaupt nicht mehr sachlich mit irgendwelchen Themen auseinanderzusetzen. Man muss das wissen und man kann letztlich dieses Narrativ auch umdrehen auf diejenigen, die es einsetzen, denn letztendlich verwenden genau diese Leute das terroristische Muster dessen, was sie denen vorwerfen, die sie als rechtsextrem titulieren. Sie sind diejenigen, die totalitär, faschistisch, stalinistisch sind. Genauso muss man sie benennen. Und ich glaube man kann einfach sagen, dass was ihr mir sagt, das seht ihr bei euch selbst, wenn ihr in den Spiegel schaut. Karl Krökel (Kreishandwerksmeister Dessau-Rosslau, Obermeister der Metall Innung): Weil wir im Grunde genommen mit jedem reden müssen, wenn wir eine Bürgerbewegung gegen das, was jetzt hier so läuft, was unsere Regierung verzapft, muss man mal sagen. Also wir kommen sonst nicht weiter, wenn wir uns als Gesellschaft ständig spalten lassen. Ich bin gegen Nazis. Ich bin, was Antisemitismus betrifft, auch ein Gegner. Alles was ganz ganz rechts ist. Aber ich lasse mir nicht vorschreiben, mit wem ich rede und ich führe auch keine Dialoge im Dunkeln. Also wir müssen miteinander reden. Weil es reicht ja nicht mal hier so eine Protestbewegung wie hier in Wittenberg. Sie muss also weltweit vonstattengehen und da guckt im Grunde genommen keiner mehr nach „rechts“ oder „links“. Frank H. (Freies Thüringen): Veranstaltungen wie diese sind ja der Gegenentwurf zur derzeitigen Spaltung der Gesellschaft. Wir finden uns auf solchen Veranstaltungen zusammen, um hier eine Gegenbewegung zu schaffen. Hier versammeln sich Menschen aus unterschiedlichsten Gründen, aus unterschiedlichsten politischen Weltanschauungen, um hier ihren gemeinsamen Protest zum Ausdruck zu bringen, den Protest gegen das derzeit bestehende Unrechtsystem. Das vereint die Menschen, die auf Veranstaltungen wie dieser zusammenkommen. Und da spielt es keine Rolle mehr, ob wir als rechts oder als links oder als sonst was verurteilt werden. Das sind Begrifflichkeiten, mit denen das System die Spaltung unserer Gesellschaft weiter vorantreibt. Esteban Cortez (Künstler): Es ist ein Stöckchen, über das ich einfach nicht mehr springe. Es ist seit, ich sag mal, seit anderthalb Jahren, wo ich das jetzt mache, ist es ja immer das gleiche. Man wird unter Generalverdacht gestellt. Aber wenn man das so ein bisschen an sich abperlen lässt, dann denk` ich kann man mehr bewegen, als wenn man aufschreit und sagt „Ach Mensch, hoffentlich bin ich nicht gemeint“. Und ich glaube, wenn noch mehr Leute so denken würden, dann wären sicherlich auch viel mehr Leute hier, die sich wirklich mal mit den Anliegen auseinandersetzen würden, die hier tatsächlich auch behandelt werden, auf der Bühne von den Rednern, auch von den Musikern. Ja man muss einfach wieder ins Gespräch kommen und gucken, dass man konstruktiv in der Sache weiterkommt, weil so wie es jetzt ist, bringt es einfach auch nichts. Moderatorin: Dankeschön! Dr. Sönnichsen (Ärzte für Aufklärung): Also dadurch, dass auf einer Veranstaltung auch drei Rechte rumhüpfen, wird ja die Veranstaltung nicht rechts. Und dadurch, dass auf impfkritischen Veranstaltungen drei Rechte rumhüpfen, deswegen ändert sich ja nichts an meiner Kritik an der Impfung. Denn meine Kritik an der Impfung ist ja wissenschaftlich begründet. Ich sehe, dass die Impfung nicht effektiv ist. Ich sehe, dass sie viele Nebenwirkungen macht. Und ich sehe, dass in der Ärzteschaft geleugnet wird, und dagegen muss man angehen. Das hat mit rechts oder links gar nichts zu tun. Also für mich sind alle Veranstaltungen, die die Coronamaßnahmen kritisieren, zu Recht kritisieren, nicht nur die Impfung, sondern auch die anderen Maßnahmen, die sind weder rechts noch links. Die haben mit rechts oder links mit dieser Einordnung nichts zu tun. Also, dass die Medien gezielt diese Veranstaltungen versuchen mit dem Rechten, Rechtsaußenrand, in Verbindung zu bringen, ist eben eine Strategie, eine Strategie, um die Kritik, die wissenschaftliche Kritik, berechtigte Kritik zu diskreditieren. Und dem müssen wir uns entgegensetzen. Und deswegen bin ich natürlich weiter bei solchen Veranstaltungen und lass mich auch nicht davon abbringen. Martin Michaelis (Pfarrer): Ich denke, dass es wichtig ist, dass wir in dieser Gesellschaft einen Dialog pflegen und dazu gehören alle in dieser Gesellschaft. Und die jetzt immer gleich auf diese Art und Weise abzuspalten, führt nur dazu, dass es einen großen Riss gibt und wir solche Menschen tatsächlich ausgrenzen. Abgesehen davon, halte ich diesen Vorwurf schlicht für falsch. Es wird in dieser Gesellschaft inzwischen konservativ und rechts verwechselt und zwar mit Absicht, um die Konservativen, die schlicht und ergreifend die Grundfesten einer Gesellschaft erhalten wollen, so zu diffamieren, dass ihre Ansichten nicht mehr zum Tragen kommen. Und ich denke, gerade als jemand, der aus dem kirchlichen Umfeld stammt, ich würde mich selbstverständlich für konservativ halten und überhaupt nicht rechts. Ich bin einer, der Luthers Erkenntnisse hochhält und weiß, was das für eine Bedeutung für unser Land hat, was er damals vor 500 Jahren bewirkt hat und dass das auch heute noch wichtig ist. Und ich halte das einfach für falsch auf diese Art und Weise den Dialog in dieser Gesellschaft zum Erliegen zu bringen. Aber vielleicht ist das eine Variante um die Gesellschaft tatsächlich zu spalten. Man muss nicht alle Meinungen teilen, das tue ich auch nicht, aber ich habe eine Meinung, die werde ich nachher auch vortragen und werde mich dabei an der Bekenntnisschrift orientieren und möchte somit zu einem wirklichen Dialog beitragen, den man nicht nur vor sich herträgt, sondern tatsächlich führt.“

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Quellen/Links: Mitteldeutsche Zeitung, 25. Oktober 2022, Seite 13; „Uwe Steimle will da nicht hin“ https://www.genios.de/presse-archiv/artikel/MZ/20221026/uwe-steimle-will-da-nicht-hin/271522413.html
https://www.corona-solution.com/de/news/nachrichten/drei-gemeinsame-forderungen/2022-10-10/38/
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