„Ehe für alle“: Bleibt das Kindeswohl nun auf der Strecke?

„Ehe für alle“: Bleibt das Kindeswohl nun auf der Strecke?

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15.09.2021 | www.kla.tv/19881

Meinung ungeschminkt, heute mit Regula Lehmann, dipl. Familienfrau, Referentin und Autorin. Hören Sie ihren Standpunkt zu der am 26. September stattfindenden Schweizer Abstimmung über die Einführung der „Ehe für alle“. Paradoxer könnte es nicht sein: Wird in der Schweiz über den Vaterschaftsurlaub abgestimmt, stimmen linkssoziale Aktivisten und Organisationen orchestriert das Lob für den Vater als für das Kindeswohl unentbehrliche Bezugsperson an. Geht es hingegen um die „Ehe für alle“, wird von den gleichen Kreisen die Streichung des Vaters aus dem Abstammungsgesetz gefordert. Der Pride-Wettbewerb läuft, renommierte Schweizer Firmen und Organisationen überbieten sich im Vorfeld der Abstimmung über die „Ehe für alle“ darin, sich als progressiv zu profilieren, und offensichtlich will auch die Schweizer Stiftung Pro Juventute nicht abseitsstehen. Als Grund für ihre politische Stellungnahme nennt Pro Juventute das Anliegen, Regenbogenfamilien vor Benachteiligung zu schützen. Dass Kindern mit der „Ehe für alle inklusive Samenspende für lesbische Paare“ in voller Absicht das Aufwachsen ohne Vater zugemutet werden soll, wird von der Stiftung in Kauf genommen, obwohl dies eine schwerwiegende Gefährdung des Kindeswohls darstellt. Väter „in den Urlaub geschickt“ Noch im September 2020, während des Abstimmungskampfes für den Vaterschaftsurlaub, hiess es in „Vaterschaftsurlaub jetzt!“: „Kinder brauchen beide Elternteile von Anfang an. Haben sie mehr als eine verlässliche und verfügbare Vertrauensperson, stärkt das ihr Bindungsvertrauen. „Dass dies ein knappes Jahr später anders sein soll, ist weder logisch, noch entspricht es den Kinderrechten. Zitieren wir noch einmal den Text, mit dem der Schweizer Bevölkerung 2020 das „Ja zum Vaterschaftsurlaub“ schmackhaft gemacht wurde: „Kinder brauchen beide Eltern und haben gemäss UNO-Kinderrechtskonvention auch ein Recht darauf. Die Forschung zeigt: Kinder von engagierten Vätern sind gesünder, glücklicher und erfolgreicher. Ein frühes väterliches Engagement stärk die Beziehung zum Kind ein Leben lang. Fragt man die Kinder selbst, sagen sie klar: ‚Wir wollen Mama und Papa nahe sein in unserem Leben.‘ Kinder brauchen weite Horizonte: Der Vaterschaftsurlaub erlaubt den Kindern schon früh, Beziehungsvielfalt zu erleben.“ Für präsente und zugewandte Väter Unabhängig davon, ob man einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub für sinnvoll erachtet, ist es schlicht und einfach Fakt, dass väterliche Präsenz und Konstanz das gesunde Aufwachsen von Kindern fördern. Spricht man mit Fachleuten aus Schule, Sozialwesen und Strafvollzug, erklären diese, dass fehlende Väter eine der Hauptnöte der ihnen anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind. Auch wenn viele alleinerziehende Mütter ihr Bestes geben und unsere Anerkennung verdienen: Mütter können ihren Jungen und Mädchen nicht das geben, was präsente und zugewandte Väter an naturgemäss Anderem, Ergänzendem und Stabilisierendem in das Familienleben einbringen. Verleugnet eine Stiftung solch grundlegende Fakten, dürften ihre besten Zeiten endgültig Vergangenheit sein.

von sak

Quellen/Links: EDU-Standpunkt – Ausgabe September 2021 https://www.edu-schweiz.ch/fileadmin/user_upload/1-EDU-CH/1-doku-ch/Standpunkt/2021-Standpkt/Standpunkt-2021-09-CH.pdf