Gewohnt an Betrug... der Grossen

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22.05.2014 | www.kla.tv/3153

Haben Sie schon bemerkt, dass Ihr Denken in einer unfassbaren Weise manipuliert wird? Sie glauben das nicht? Dann beantworten Sie sich einmal selbst die Frage, wie folgendes möglich ist. Das nachfolgende Beispiel spricht für zahllos ähnliche Dinge: Da ist ein kleiner Postbeamter, eine Lebensmittel-Kassiererin und ein Kassierer auf einer kleinen Bank. Alle drei haben bei einer günstigen Gelegenheit Geld entwendet und wurden dabei ertappt. Der kleine Postbeamte mit 1000 Euro, die Verkäuferin mit 500 Euro und der Kassierer mit 800 Euro. Die logische Konsequenz: Sie alle werden gefeuert und werden nie wieder eine Vertrauensstellung erhalten. Die Kassierer-Karrieren sind abgeschlossen. Denn wer einst wegen Diebstahl vorbestraft oder wegen Missbrauch einer Vertrauensstellung bekannt geworden ist, hat sich selbst disqualifiziert. Er scheidet ein für allemal aus dem Rennen aus. Nun gibt es aber Grossbanken wie etwa die UBS oder Crédit Suisse CS, die jahrzehntelang Betrügereien in Milliardenhöhe begangen haben und dabei ertappt wurden. Auch sie wurden, genauso wie die kleinen Leute, vor Gericht gezogen und verurteilt. Deren Bussen belaufen sich nun aber nicht wie beim kleinen Dieb oder Temposünder auf ein paar hundert oder ein paar tausend Euros. Ihre Bussen betragen abgerundet um die zwei Milliarden Euro. Das sind zwei Millionen x 1000 Euro Busse… oder, weil wir uns das nur schlecht vorstellen können: 2000x 1 Million Euro Busse. Und hieran erkennen wir, wie unfassbar unser gesamtes Denken manipuliert, ja geradezu blockiert und verwirrt wird. Während der kleine Postbeamte oder Kassier seinen Job ein für allemal los ist und der Temposünder seine Fahrbewilligung für lange Zeit verliert, bleiben jene Übeltäter, die mit satten zwei Milliarden Euro Strafgeldern belegt werden, ungeschoren im Amt. Das war übrigens unser Geld. Ja, und diesen hochgradigen Betrügern überlassen wir nicht nur weiterhin unsere alten Ersparnisse, wir bringen auch unsere neuen Ersparnisse wieder zu ihnen. Und wenn wir einen Kredit für eine Hypothek, ein neues Auto oder für was auch immer aufnehmen möchten, dann erlauben wir es diesen Hochkriminellen, unseren Leumund zu überprüfen und unsere Bonität, das meint unsere Kreditwürdigkeit zu bescheinigen oder absprechen zu lassen und vielerlei mehr. Dieses kleine Beispiel möge uns allen zu denken geben. Wie konnte es nur soweit kommen, dass wir mit derart ungleichen Massen messen? Und diese Beispiele kratzen nur gerade etwas an der Oberfläche. Die allergrössten Finanzkriminellen dieser Erde gehen nämlich noch einen Schritt weiter. Sie klagen die "kleinen Grossbetrüger" wie etwa die UBS oder CS sogar noch an, decken deren Schwindel auf und ziehen sie vor die Gerichte. Muss es zuerst wirklich noch unsere gesamten und letzten Ersparnisse, womöglich auch unsere Freiheit und vieles mehr kosten, bis wir aus dieser Gedanken-Manipulation aufwachen und etwas gegen all diesen Grossbetrug und Widerspruch unternehmen? Denken Sie darüber nach. Das ist eine weit lohnendere Freizeitbeschäftigung als „fern“ sehen und jede einlullende Unterhaltung. In diesem Sinne verabschieden wir uns von Ihnen und wünschen Ihnen noch einen guten Abend.

von is.

Quellen/Links: Nachrichten auf SRF1 von 20./21. und 22. Mai 2014