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31.10.2019 | www.kla.tv/15140
Meinung ungeschminkt. Heute mit dem Schweizer Journalisten Charly Pichler. Pichler war bekannt für seine Kolumnen in 28 Schweizer Wochenzeitungen. Franz W. zieht ins Altersheim. „Na und?“, kann man sich fragen. Seine Geschichte lässt jedoch aufhorchen. Charly Pichler schilderte sie in einem Artikel in der Schweizerzeit vom 31. Mai 2019: „Nach 29 Jahren Firmenzugehörigkeit erhält der Schweizer Franz W., alleinstehend, im Alter von 61 Jahren die Kündigung. Er passe altersmäßig nicht mehr ins jugendliche Image der Firma. Er ist geschockt, aber guten Mutes, einen neuen Job zu finden. Fehleinschätzung! Vier Jahre und Hunderte von abgelehnten Bewerbungen später landet er, moralisch schwer angeschlagen, beim Sozialamt. Sein Erspartes ist aufgebraucht, die Hypotheken für das geerbte Häuschen am Ortsrand unbezahlbar. Die Bank schreibt es zur Versteigerung aus. Die Gemeinde schlägt zu und quartiert eine Asylanten-Großfamilie aus dem Irak dort ein. […] Franz W. ist nun auf den Level ‘Sozialhilfeempfänger’ abgerutscht. Lebenslange Arbeit – und nun das! Solange er noch Eigenmittel besitzt, nimmt man sie ihm ab. Gemein? Nein, Gesetz! Es folgt eine Phase persönlicher Demütigung: Amtsbesuche, Formulare, ermüdende Besprechungen. Die Suche nach Schuldigen würde ohne Ergebnis bleiben. Es liegt am ebenso gnadenlosen wie reformbedürftigen System. Die Firma durfte ihn entlassen, die Bank ihr Geld einfordern und die Gemeinde die Asylanten einquartieren und selbst der Familiennachzug der Iraki ist rechtens. Im Haus des Franz W. wohnen nun Leute, die nie einen Franken ins helvetische Sozialsystem einzahlen und keine Miete entrichten. Logisch, womit denn? […] Franz W. wurde ins Heim abgeschoben, und da seine Rente die Kosten nicht deckt, zahlt Vater Staat den Rest! Und zwar bedeutend mehr, als wenn man ihn im alten Häuschen belassen hätte.“ Diese Geschichte wirft einige Fragen zum Schweizer Sozialsystem auf. Wie kann es sein, dass einerseits immigrierte Menschen im selben System nicht arbeiten, also keinen Beitrag zur sozialen Sicherheit des Volkes leisten und dennoch „alles“ umsonst kriegen? Und andererseits einer, der sein Leben lang gearbeitet und den Sozialversicherungen seine Beiträge abgeliefert hat, am Ende sein Hab und Gut und Vermögen für seinen Lebensunterhalt aufwenden muss und danach dem Staat, also der Allgemeinheit noch teurer zu stehen kommt, als wenn er bei der Zahlung der Bankzinsen unterstützt worden wäre. Urteilen Sie selbst: Reformbedürftiges Sozialsystem oder Ironie des Schicksals?
von mfg.